Rattenplage in Nordchina: Interne Dokumente belegen 21 Beulenpest-Ausbrüche unter Tieren

Die Fälle traten in zehn Städten der Region Innere Mongolei auf. Drei der zwölf Bezirksverwaltungseinheiten waren betroffen. Bereits im November begegnete man der Rattenplage mit einem Großeinsatz von Gift.
Titelbild
Ratte (Symbolbild).Foto: iStock
Von 28. April 2020

Die Wuhan-Lungenseuche Covid-19 ist nicht die einzige Plage, die das kommunistische China derzeit heimsucht. Bereits seit Sommer 2019 mehrten sich Meldungen über eine große Ratteninvasion im Regierungsbezirk Xilin Gol in der Region Innere Mongolei, in Nordchina. Doch mit dem erhöhten Rattenaufkommen verschärft sich auch die Gefahr eines hochinfektiösen Pestausbruchs.

Die Übertragung der Seuche kann durch infizierte Nagetiere erfolgen, durch den Biss eines Nagetier- oder auch eines Menschenflohs (Beulenpest), der das Pestbakterium in sich trägt. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, durch Tröpfcheninfektion (Lungenpest) oder auch Wundinfektion (Pestsepsis, Beulenpest). Sie verläuft oft tödlich, vor allem, wenn nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Im 14. Jahrhundert raffte die Pest in Europa vermutlich um die 50 Millionen Menschen hinweg und wurde auch als „Schwarzer Tod“ bekannt.

Alarmierend: Pestinfektionen beim Menschen

Im November 2019 infizierten sich vier Personen in der Verwaltungseinheit Xilin Gol in der Inneren Mongolei mit Pestbakterien – zwei Fälle von Lungenpest und zwei durch Nagetiere übertragene Fälle von Beulenpest wurden gemeldet, wie das chinesische Wirtschaftsmagazin „Caixin“ berichtete. In einem der Beulenpestfälle soll der Verzehr eines Wildhasen durch einen Steinbrucharbeiter ursächlich gewesen sein, berichtet die staatliche chinesische Seite „German.China.org.cn“. Die Lungenpestfälle standen nach Angaben des „Tropeninstituts“ nicht im Zusammenhang mit dem „Hasen“-Fall.

Wie „German.China.org.cn“ in einem weiteren Artikel schreibt, habe es in China „gelegentlich“ tödliche Infektionen mit der Pest gegeben: 2014 wurden drei Fälle, 2016, 2017 und 2019 jeweils ein Fall von der Nationalen Gesundheitskommission Chinas bekannt gegeben.

Beulenpest-Ausbrüche in der Inneren Mongolei

Baotou (ca. 2,9 Mio. Einwohner, 2018), die größte Industriestadt der Inneren Mongolei und Ulanqab (ca. 2,1 Mio. Einwohner, 2018) meldeten am 9. und 10. April acht Fälle von Rattenpest in ihren Gemeinden. Die Lokalregierung kaufte über 100 Tonnen Rattengift. Man befürchtete, dass die Seuche auf die Menschen überspringen könnte.

Laut internen Dokumenten des „Pest Prevention and Control Emergency Response Teams“ soll die „Rattenepidemie in der Inneren Mongolei aktiv“ und das „Risiko von Epidemien beim Menschen“ immer noch hoch sein. Fälle wurden außer in Baotou und Ulanqab auch noch in Xilin Gol (1,05 Mio. Einwohner, 2018) und Bayannur (354.000 Einwohner, 2010) gemeldet.

Am 13. April erhielt die chinesischsprachige „Epoch Times“ das „Epidemie-Bulletin“ des Zentrums für die integrierte Krankheitskontrolle und Prävention der Autonomen Region Innere Mongolei über die ernste Situation des Auftretens der Pest. Darin heißt es, dass seit dem 15. März unter Tieren 21 Ausbrüche der Pest in zehn Städten festgestellt wurden. Vier der zwölf Bezirksverwaltungseinheiten waren davon betroffen, also rund ein Drittel der Inneren Mongolei.

Die Kommunistische Partei Chinas veröffentlichte die Informationen aus den internen Dokumenten nicht. Im Januar wurde lediglich die Propaganda verbreitet, dass „die Innere Mongolei dem Pesttest standgehalten hat und die Epidemie im Seuchengebiet wirksam bekämpft wurde“.

Das Zentrum für die Kontrolle von Krankheiten in der Inneren Mongolei veröffentlichte am 13. April die „Epidemiology Notification“ der Pest. (Screenshot)

Pestausbrüche sind eher selten

Nach Angaben der WHO gab es in den vergangenen 15 Jahren hauptsächlich Pestausbrüche im afrikanischen Raum, im Kongo und auf Madagaskar. Der letzte von der WHO notierte Ausbruch in China war im Sommer 2009 – ein Clusterausbruch in der Provinz Qinghai. Die Übertragung soll mit einem Murmeltier begonnen haben, das einen Hirtenhund infizierte. So gelangte der Erreger auf den 32-jährigen Besitzer. Insgesamt starben drei Personen, neun weitere konnten gerettet werden. 332 Kontakte wurden isoliert. Die Informationen der WHO beruhen auf Angaben des chinesischen Gesundheitsministeriums.



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