Frankreich: Schauspieler Depardieu droht Entzug des Ehrenlegion-Ordens

Mit dubiosen Statements und Parteinahmen hat sich Gérard Depardieu längst ins Abseits bugsiert. Dazu kommen Vorwürfe wegen sexueller Gewalt.
Titelbild
Der französische Filmstar Gérard Depardieu in jüngeren Jahren.Foto: Ben A. Pruchnie/Getty Images
Epoch Times16. Dezember 2023

Gérard Depardieu (74) droht der Verlust des Ehrenlegion-Verdienstordens, Frankreichs höchster Auszeichnung. Laut Kulturministerin Rima Abdul-Malak sei ein Disziplinarverfahren gegen den Schauspieler („Cyrano“) eingeleitet worden, sagte sie im Fernsehsender „France 5“. Ein Rat des Ordens werde zusammentreten, um zu entscheiden, ob Depardieu die Auszeichnung aberkannt werden soll, erklärte sie. Depardieu wurde der Orden 1996 verliehen.

Als „ekelhaft“ hatte die Kulturministerin am Freitag die Äußerungen des Schauspielers in der Anfang Dezember ausgestrahlten Fernsehreportage über seine Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 bezeichnet. Darin gibt er immer wieder frauenfeindliche und fragwürdige Kommentare von sich. In einer Szene, die ihn auf einem Gestüt zeigt, meinte er, dass Frauen gerne reiten würden, weil ihre Klitoris am Sattel reibe. Sie seien große Schlampen, fuhr er fort.

Wie Medien unter Bezug auf die Anwälte Depardieus am Samstag berichteten, stellt der Schauspieler seinen Orden der Kulturministerin zur Verfügung. In der Pressemitteilung fragen sich die Anwälte, ob die Ministerin mit ihrem Vorstoß nicht einer „sterbenden“ Unschuldsvermutung einen zusätzlichen Schlag versetze.

Wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung läuft gegen Depardieu seit 2020 bereits ein Ermittlungsverfahren. Seit Mitte September soll eine weitere Klage gegen ihn wegen sexuellen Missbrauchs laufen. Der Vorfall soll sich 2007 ereignet haben. Mehrere Frauen werfen dem preisgekrönten Darsteller, der in über 200 Filmen spielte, unter anderem sexuelle Gewalt vor. Depardieu bestreitet die Vorwürfe vollständig. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion