Jacques Offenbachs kannibalisches Operettenvergnügen in Semper Zwei

Mit Jacques Offenbachs "Häuptling Abendwind" serviert die Junge Szene dem Dresdner Premierenpublikum am 14. Dezember in Semper Zwei einen selten gespielten Operetten-Leckerbissen.
Titelbild
Semperoper bei Nacht.Foto: Bernd Kregel
Epoch Times10. Dezember 2018

Mit Jacques Offenbachs „Häuptling Abendwind“ serviert die Junge Szene dem Dresdner Premierenpublikum am 14. Dezember in Semper Zwei einen selten gespielten Operetten-Leckerbissen, dessen Witz bis heute nichts an Schärfe eingebüßt hat. Manfred Weiß spickt in seiner Interpretation die absurde Geschichte rund um das Kannibalenfestmahl des Südsee-Indianerhäuptlings Abendwind mit reichlich spitzen Anspielungen und transportiert die geistreiche Politsatire augenzwinkernd in die Neuzeit.

Unter dem gesellschaftspolitisch fragilen Eindruck des französischen Second Empire mit seiner sich neu differenzierenden Klassenhierarchie schuf der musikalische Karikaturist Offenbach diesen Einakter, der unter dem Titel „Vent du soir ou l’horrible festin“ mit den Texten von Philippe Gille und Leon Battu in Paris 1857 uraufgeführt wurde.

Für die in Dresden zur Aufführung kommende Version passte Dramaturgin Bettina Bartz mit viel Empathie für das Ursprungswerk sowie mit Humor und feiner Ironie die ursprüngliche Textfassung dem heutigen Zeitgeschehen an. Die eingängigen Melodien und die bizarren Einfälle geben der auf den ersten Blick simplen Geschichte viel Würze – nicht ohne auch einen feinherben Nachgeschmack zu hinterlassen, der zum Nachdenken anregt.

Unter der Musikalischen Leitung von Thomas Leo Cadenbach lädt Chao Deng als „Häuptling Abendwind der Sanfte“ Jürgen Müller in der Partie des Rivalen „Biberhahn“ zum Gipfeltreffen ans Lagerfeuer. Als „Köchin“ sorgt Christiane Hossfeld für das musikalisch-kulinarische Wohl in Form von Johannes Richter in der Partie des „Fremdling Artur“, der am Premierenabend sein Haus- und Rollendebüt gibt. In der Partie der verliebten Häuptlingstochter „Atala“ ist Tahnee Niboro zu erleben. Musikalisch begleitet wird das Ensemble von der Giuseppe-Sinopoli-Akademie der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Die Premiere findet statt am Freitag, 14. Dezember 2018 um 18 Uhr in Semper Zwei.

Weitere Vorstellungen am 16. und 17. Dezember 2018 sowie am 16., 19., 21., 23., 25., 26. Januar 2019. (nmc)



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