Bilderbogen Taiwan – Aquarelle im Treppenhaus eines Rathauses

Kunst kommt zu den Bürgern. „Bilderbogen Taiwan“ nennt sich die Ausstellung von 60 Aquarellen von Yang Chun CHEN im Rathaus Reinickendorf im Norden von Berlin. Gehängt wurden die Bilder als originalgroße Digitaldrucke im Treppenhaus des Rathauses über drei Stockwerke.

„Kunst baut Brücken über Landesgrenzen hinweg.“ Mit diesen Worten eröffnete die Repräsentantin der Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik, Frau Agnes Hwa-Yue Chen, die Vernissage im Treppenhaus.  „Wir lernen, durch die Augen des anderen zu sehen und seine Welt zu verstehen.“

Sie fuhr fort mit einer einfühlsamen Charakterisierung: „Der Maler Chen ist ein sehr spiritueller Künstler und ein großer Idealist. Wenn Sie seine Bilder auf sich wirken lassen, werden Sie eine Art lichtvolle Ruhe spüren. Chens Motive sind vielseitig, er greift sie aus dem Leben Taiwans: Städte und Dörfer, Land und Meer, Religion und Natur. Doch er zeigt die Welt nicht, wie sie der Realismus darstellen würde. Er setzt sie in Bezug zu einer höheren, geistigen Welt.

Dafür hat er im Laufe von über vierzig Jahren eine eigene Malweise entwickelt, die Tusche- und Aquarelltechniken aus Ost und West miteinander kombiniert. Transparenz und Jenseitigkeit sind Chens Markenzeichen. Sein Ziel ist es, unseren Lebensalltag von Harmonie, Schönheit und Güte durchdringen zu lassen. In seinen Bildern gelingt ihm das wunderbar, doch sein Anspruch geht darüber hinaus: Auch im realen Leben sollen sich Kunst und Leben gegenseitig erhöhen.“

Die Besucher vertieften sich schon am Eröffnungsabend lange in die einzelnen Bilder, diese Ausstellung ist so reichhaltig, dass man sie gern mindestens noch einmal besucht. 

Von links ..r.: Tim-Christopher Zeelen, CDU, Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus, Repräsentantin der Taipeh Vertretung, Agnes Hwa-Yue Chen, und Bezirksstadträtin für Kultur in Reinickendorf, Katrin Schultze-Berndt.Foto: Epoch Times

Beteiligt am Zustandekommen der Ausstellung waren auch die Reinickendorfer Bezirksstadträtin für Kultur, Katrin Schultze-Berndt, an und der CDU-Abgeordnete im Berliner Abgeordnetenhaus Tim-Christopher Zeelen. Zeelen berichtete begeistert von einem Besuch in Taiwan und den vielen offenen Begegnungen mit kenntnisreichen Studenten. Ihm schien, dass man in Taiwan besser über Deutschland informiert ist, als umgekehrt.  

[–Der renommierteste Aquarellmaler Taiwans–]

Der Maler Yang Chun Chen wurde 1946 in Yunlin (Taiwan) geboren und erhielt seine Ausbildung an der Staatlichen Kunsthochschule Taiwan. Im Alter von sieben Jahren begann er, traditionelle Kalligrafie zu lernen, mit vierzehn nahm er Malstunden. Mittlerweile betätigt sich Yang Chun Chen seit über vierzig Jahren in der Kunst und Malerei.

Seine verblüffenden Aquarelltechniken entwickelte und verfeinerte er durch jahrelanges Experimentieren. Die Welt wirkt in Chens Bildern außerordentlich lebensvoll. Seinen ureigenen Stil entwickelt er, indem er traditionelle Kalligrafie und Fertigkeiten der östlichen Aquarell-Tuschemalerei mit westlichen Aquarelltechniken kombiniert.

Yang Chun Chen ist der renommierteste Aquarellmaler Taiwans und auch international führend in dieser Disziplin. Sein erfolgreiches Schaffen wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen prämiert, während seine Werke in vielen Museen und privaten Sammlungen weltweit gezeigt werden. Chens Ausstellungen waren weltweit in ca. fünfzig Städten zu sehen. 2009 hat er seine 135. internationale Kunstausstellung abgeschlossen.

Gezeigt werden die originalgroßen Digitaldrucke der Aquarelle vom 20. Februar bis zum 11. April im Südflügel des Rathauses Reinickendorf über drei Stockwerke. 

Geöffnet und eintrittsfrei zu besichtigen: Montag bis Freitag 9 – 18 Uhr;  Rathaus Reinickendorf, Eichborndamm 215-239, 13437 Berlin.