Gwen Stefanis Soloalbum über ihr Liebesleid

Epoch Times18. März 2016

New York (dpa) – Vielleicht sind Trennungs-Songs einfach das Schicksal von Gwen Stefani. Vor 20 Jahren war es die herzzerreißende Ballade „Don’t Speak“, die ihrer Band No Doubt den ganz großen Durchbruch brachte.

Das Lied war inspiriert vom Ende der Beziehung mit dem Bandkollegen Tony Kanal. Jetzt entsprang dem Scheitern ihrer über zwölfjährigen Ehe mit dem Sänger der Band Bush, Gavin Rossdale, ein ganzes Album – mit der Abrechnung „Used To Love You“ als Single.

Der Text könnte kaum persönlicher sein: „Ich weiß nicht, warum ich weine. Aber ich denke, es ist, weil ich mich erstmals, seit ich Dich hasse, daran erinnert habe, dass ich Dich einmal liebte.“ Stefani selbst wollte in einem offenherzigen Interview mit der „New York Times“ zum Erscheinen des Albums nicht ins Detail gehen, auch aus Rücksicht auf die drei Kinder des Paars. Aber sie ließ keinen Zweifel, dass an einem Morgen im Februar 2015 ihre Welt zusammenbrach: Dahinter stecke eine „gute, saftige Story“ – „wenn ich könnte, würde ich Ihnen alles erzählen – und Sie wären schockiert“. Der Titel des Interviews: „Gwen Stefani klettert zurück aus dem Abgrund“. Bis zur offiziellen Ankündigung der Scheidung im August hielt Stefani das Ehe-Aus geheim.

Mit ihrem gebrochenen Herzen habe sie Halt im Songschreiben gefunden, sagt Stefani. „Ich muss Musik daraus machen. Das ist, was Gott von mir will“, habe sie gedacht. Das Ergebnis ist „This Is What the Truth Looks Like“ (So sieht die Wahrheit aus), das dritte Solo-Album von Gwen Stefani und ihr erstes seit zehn Jahren. Es klingt anders als die beiden Vorgänger: direkter, erwachsener, weniger verspielt. Ein fertiges Soloalbum, das sie gerade davor mit Musik eingekaufter Songschreiber aufgenommen hatte, verschwand in der Schublade.

Als sie 2004 während einer Bandpause von No Doubt ihr Solo-Debüt herausbrachte, merkte man Stefani an, dass sie nach Jahren mit eher rockiger Musik hungrig auf Neues war. Die Songs von „Love, Music, Angel, Baby“ entstanden mit Einfluss von Top-Produzenten wie Pharell Williams, waren schrill, überschwänglich, poppig. Zwei Jahre später begann das zweite Soloalbum „The Sweet Escape“ mit dem abgedrehten Dance-Titel „Wind It Up“, in den kunstvoll eine Nummer aus dem Alpen-Musical „The Sound of Music“ eingeflochten war, samt Blaskapelle und Jodeln.

Beim neuen Album wurde Stefani zwar ruhiger, aber blieb sich dennoch treu. Der Sound ist dicht und kräftig, in der Single „Make Me Like You“, einem entwaffnenden Ohrwurm, pulsiert der Bass, dass die Füße ganz von alleine mitgehen. Es hilft, dass Stefani noch im vergangenen Herbst Trost in den Armen eines Jury-Kollegen aus der amerikanischen Version der Castingshow „The Voice“ fand, des Country-Sängers Blake Shelton, der gerade selbst eine Trennung von Ehefrau Amanda Lambert durchmachte. Das neue Glück sorgt für die Balance im Album mit Songs über frische Liebe. Die neuesten Titel in dem Album sind von Januar.

Songs zu schreiben, habe sie schon früher gerettet, sagte Stefani der „New York Times“. Als Teenager sei sie passiv und unauffällig gewesen – bis sie anfing, Musik zu machen. „Es war wie in einem dieser Filme, in denen sie magische Fähigkeiten entdecken.“

Für verrückte Aktionen ist Stefani unterdessen immer noch zu haben: Das Video zu „Make Me Like You“ wurde in einem Rutsch live während einer Werbepause der jüngsten Grammy-Verleihung gedreht, samt Kleider- und Szenenwechsel. Damit das funktionierte, waren Wochen der Vorbereitung nötig und ein falscher Schritt hätte alles ruiniert. Aber es ging trotz des großen Drucks gut.



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