Die Kuscheltier-Schlachterei öffnet wieder am Freitag in Hamburg + Fotogalerie

Wie Schlachtermeister Menschenkind mit kreativen Ideen zum Nachdenken anregt
Titelbild
Der Künstler Miroslav MenschenkindFoto: Janice Mersiovsky
Von 12. August 2015

„Bäääh, was ist das denn nun schon wieder für eine neumodische Kunstform“, wird sich wohl so mancher Passant gedacht haben, als er an der Kuscheltier-Schlachterei von Miroslav Menschenkind vorbeispaziert ist.

Zugegeben, es wirkt ein wenig skurril, wenn man als ersten Eindruck einen ausgewaideten Teddy auf der Schlachtbank wahrnimmt. Doch das ist Absicht. Das ist gewollt. Und, so mancher Vorrübergehende schüttelt tatsächlich fassungslos den Kopf, weil er es widerwärtig findet. Andere bleiben jedoch stehen und fragen den Kuscheltier-Schlachter Menschenkind, wie man nur so etwas Grauenhaftes tun kann. „Bei vielen folgt dann aber schnell die Einsicht“, so der Schlachtermeister, „wenn sie sich selbst dabei ertappen, wie ihre Emotionen gerade mit ihnen durchgehen und sie verblüfft feststellen müssen, das dasselbe an der echten Fleischtheke aber nicht geschieht.“

Dabei geht es ihm bei dieser Installation bewusst um ein Spiel mit den Emotionen der Betrachter, erklärt der Künstler Miroslav Menschenkind, der damit vor allem zum Nachdenken anregen will.  „Natürlich ist das ein versteckter Appell an die Menschen, ihren Fleischkonsum einmal zu überdenken. Merkwürderweise reagieren aber viele schockierter auf einen Teddy ohne Kopf, als auf ein echtes totes Tier im Schaufenster. Fleisch ist zu einem Konsumgut verkommen und für die meisten Konsumenten macht es keinen Unterschied mehr, ob sie eine Dose Erbsen oder tiefgefrorenes Hähnchenfilet kaufen.“

Sehr schade findet Menschenkind jedoch, wenn einige Betrachter sofort beleidigend werden und sich dann auch noch jeglicher Erklärungsversuche seinerseits verwehren. „Dies sind wahrscheinlich auch solche Menschen, denen es vollkommen egal ist, wo ihr Fleisch herkommt. Hauptsache viel und günstig“, so der Künstler zu seinen Erfahrungen im Dialog mit den Menschen. „Positiv sind mir jedoch die Mütter in Erinnerung geblieben, die ihren Kindern ganz in Ruhe erklärt haben, worum es bei der Installation eigentlich geht, und dass es den echten Tieren oftmals nicht gut ergeht, bevor sie auf dem Teller landen.“

Dabei geht es ihm aber nicht darum, den Zeigefinger zu erheben und anderen Menschen vorschreiben zu wollen, wie sie leben sollen. Viel lieber wäre es dem Künstler, wenn „… die Menschen für ihr Leben und Handeln ein noch besseres Bewusstsein entwickeln und noch mehr Verantwortung für ihr Tun übernehmen würden. Billiges Fleisch erzeugt nun mal negative Konsequenzen für die Umwelt und die Menschen und davor sollte man nicht die Augen verschließen.“

Und dafür, nämlich den eigenen Fleischkonsum einmal zu überdenken, ist die Installation der Kuscheltier-Schlachterei des Künstlers Miroslav Menschenkind hervorragend geeignet.

Wieder eröffnet wird sie am Freitag den 14.8.2015 um 20:00 Uhr in der „Bedürfnisanstalt“, Bleickenallee 26a in Hamburg und läuft bis zum 20.8.2015. 

www.kuscheltier-schlachterei.de



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