Donna Leon würde nur in kugelsicherer Weste nach Saudi-Arabien reisen

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Fahne von Saudi-ArabienFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. Oktober 2016

Bestseller-Autorin Donna Leon hat keine guten Erinnerungen an ihre Zeit als junge Lehrerin in Saudi-Arabien. Sie würde niemals mehr in dieses Land reisen, sagte die 74-jährige US-Bürgerin im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag), „außer mit schweren Waffen und einer kugelsicheren Weste ausgestattet“. Das habe „nichts mit Arabern, nichts mit dem Islam oder dem Nahen Osten zu tun“, sondern „nur etwas mit Saudi-Arabien“ sowie „damit, wie sie mich neun Monate lang dort behandelt haben“.

Die Saudis hätten sie wie „eine niedere Form von Leben, noch nicht mal ein menschliches“ behandelt, sagte Leon, die als Studentin in den 1960er-Jahren nach Europa auswanderte. Aus diesem Grund empfinde „eine grenzenlose Abneigung gegenüber den Männern in Saudi-Arabien“. Sie sei von jedem Mann dort schlecht behandelt worden, „mit einer Form von sexueller Aggressivität, dagegen wirkt Donald Trump noch wie ein Franz von Assisi“. Ein Lebensmotto hat die in den USA geborene und in der Schweiz und Italien lebende Erfinderin der Krimireihe um den venezianischen Commissario Guido Brunetti zwar nicht, ein Zitat des Schriftstellers Henry James (1843-1916) findet sie jedoch inspirierend: „Auf die Frage, was er in seinem langen Leben gelernt habe, antwortete Henry James: Freundlich zu sein, freundlich zu sein und nochmals freundlich zu sein.“ Das sei das Wunderschönste, was sie je als Lebensmotto gelesen habe. Freundlich sein genüge, fügte Donna Leon hinzu: „Erfolg? Den kann man dir nehmen. Man stirbt. Menschen hören auf, deine Bücher zu lesen, sie hören dir nicht mehr zu. Wir verlieren alles, also warum sollten wir nicht freundlich sein? Seid nett zu den Mitmenschen: Es kostet nichts. Es ist keine Arbeit.“ Am Älterwerden schätzt die 74-Jährige, dass man aufhört Gegenstände besitzen zu wollen. „Ab einem gewissen Zeitpunkt im Leben bemerkst du: Ich besitze genug Sachen. Ich will nicht mehr davon“, sagte sie. „Das ist, als ob man am Ende eines Menüs sagt: Nein, danke. Ich möchte kein Dessert mehr. Ich bin satt. Einen Kaffee vielleicht, aber kein Dessert, weil ich genug habe. Diesen Punkt habe ich jetzt erreicht.“ Nur bei Musikaufnahmen macht die Opernliebhaberin eine Ausnahme. (dts)



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