Die Erwünschte – Aus der St. Pauls-Kirche, Baltimore von 1692

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Titelbild
Was auch immer deine Arbeit und dein Sehnen ist, erhalte dir den Frieden mit deiner Seele in der lärmenden Wirrnis des Lebens.Foto: iStoock

Die Erwünschte

Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast

und sei des Friedens eingedenk,
den die Stille bergen kann.
Stehe, soweit ohne Selbstaufgabe möglich,
in freundlicher Beziehung zu allen Menschen.
Äußere deine Wahrheit ruhig und klar und höre
anderen ruhig zu, auch den Geistlosen und Unwissenden;
auch sie haben ihre Geschichte.

Meide laute und aggressive Menschen,
sie sind eine Qual für den Geist.
Wenn du dich mit anderen vergleichst,
könntest du bitter werden und dir nichtig vorkommen;
denn immer wird es jemanden geben,
größer oder geringer als du.
Freue dich deiner eigenen Leistungen
wie auch deiner Pläne.
Bleibe weiter an deinem eigenen Weg interessiert,
wie bescheiden auch immer.

Er ist ein echter Besitz im wechselnden Glück der Zeiten.
In deinen geschäftlichen Angelegenheiten
lasse Vorsicht walten; denn die Welt ist voller Betrug.
Aber nichts soll dich blind machen gegen
gleichermaßen vorhandene Rechtschaffenheit.

Viele Menschen ringen um hohe Ideale;
und überall ist das Leben voll Heldentum.
Sei du selbst, vor allen Dingen heuchle keine Zuneigung,
noch sei zynisch was die Liebe betrifft;
denn auch im Augenblick aller Dürre und Enttäuschung
ist sie doch immerwährend wie Gras.

Ertrage freundlich gelassen den Ratschluss der Jahre,
gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf.
Stärke die Kraft des Geistes, damit sie dich
in plötzlich hereinbrechendem Unglück schütze.
Aber erschöpfe dich nicht mit Phantasien.
Viele Ängste kommen aus Ermüdung
und Einsamkeit.

Neben einer heilsamen Selbstdisziplin
sei freundlich mit dir selbst.
Du bist ein Kind Gottes genauso wie
die Bäume und Sterne;
du hast ein Recht hier zu sein.
Und, ob es dir bewusst ist oder nicht,
es besteht kein Zweifel,
das Universum entfaltet sich
wie vorgesehen.

Darum lebe in Frieden mit Gott,
was für eine Vorstellung du
auch immer von ihm hast.
Was auch immer deine Arbeit
und dein Sehnen ist,
erhalte dir den Frieden mit deiner Seele
in der lärmenden Wirrnis des Lebens.
Mit all der Schande, der Plackerei
und den zerbrochenen
Träumen ist es dennoch
eine schöne Welt.
Strebe behutsam danach,
glücklich zu sein.

Aus der alten St. Pauls-Kirche, Baltimore von 1692



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