Promi-Auflauf beim Benefiz-Konzert in Manchester

Mit dem Benefizkonzert "One Love Manchester" wollen US-Sängerin Ariana Grande und zahlreiche Musikerkollegen am Sonntag ein Zeichen gegen den Terror setzen. Der Erlös geht an die Opfer des Anschlags vor zwei Wochen. Doch es gibt Ärger bei der Ticketvergabe.
Titelbild
Liam Gallagher stand bereits am 30. Mai in Manchester bei einem Benefizkonzert auf der Bühne.Foto: Owen Humphreys/dpa
Epoch Times2. Juni 2017

Gibt es eine Reunion? Wird Robbie Williams wieder mit Take That auftreten? Das riesige Staraufgebot lässt den Anlass für das Benefizkonzert „One Love Manchester“ bisweilen fast in den Hintergrund treten.

Neben Robbie und Co. haben sich für Sonntag zahlreiche Topstars der Popmusik-Szene auf dem Kricketgelände von Old Trafford angekündigt, darunter Katy Perry, Miley Cyrus, Pharrell Williams, Coldplay und Justin Bieber. In weniger als 20 Minuten waren die rund 50 000 Eintrittskarten vergriffen.

Im Mittelpunkt steht am Sonntag natürlich US-Sängerin Ariana Grande, bei deren Konzert vor knapp zwei Wochen, nur wenige Kilometer entfernt, 22 Menschen durch den Selbstmord-Anschlag getötet wurden. „Als Antwort auf diese Gewalt müssen wir enger zusammenrücken“, schrieb Grande vergangene Woche bei Twitter, „uns gegenseitig helfen, mehr lieben, lauter singen und noch netter und großzügiger zu sein als bisher“. Zugleich kündigte sie ihre Rückkehr nach Manchester an.

Dass die Sängerin allerdings so schnell zurück sein würde, hatte kaum jemand erwartet. „Die Art wie Manchester [nach dem Anschlag] reagiert hat, war phänomenal“, erklärte Konzertveranstalter Melvin Benn, einer der Organisatoren von „One Love Manchester“, dem Sender BBC, „und ich glaube, auch daran hat es gelegen, dass Ariana so schnell wiederkommen wollte.“ Die kurzfristige Organisation sei aber eine Mammut-Aufgabe: „Es sind achteinhalb Tage, in denen wir das auf die Beine stellen. Das ist ein unglaublicher Arbeitsaufwand.“

Bei aller Begeisterung und Vorfreude auf das Konzert gibt es auch kritische Stimmen. Der Zeitpunkt des Konzerts komme für einige zu früh oder sei gänzlich unpassend, gab Benn zu. „Natürlich beklagen einige Familien Trauerfälle oder haben Angehörige, die noch im Krankenhaus liegen“, räumte der Veranstalter ein und versprach: „Wir versuchen, uns so gut um sie zu kümmern wie möglich, genauso um die anderen Fans, die dabei waren.“ Der Erlös des Konzerts geht an einen Hilfsfonds, den die Stadt und das Rote Kreuz eingerichtet haben.

Fans, die am 22. Mai dabei waren, hatten Anspruch auf kostenlose Karten. Wer aber an der Abendkasse bezahlt hatte und deshalb keine Bestellbestätigung besitzt, geht womöglich leer aus. Zudem gab es auch für die 14 200 Gratis-Tickets mehr als 25 000 Anfragen, weil Schwarzmarkthändler ein Geschäft witterten. Die „Manchester Evening News“ nannte das „schändlich“. Auch in den sozialen Medien gab es dafür scharfe Kritik. Ebay und andere Online-Händler reagierten immerhin und untersagten den Verkauf dieser Eintrittskarten.

Für viele Fans wird der Sonntagabend eine Art Trauma-Bewältigung sein, ein Versuch, die schrecklichen Ereignisse vor zwei Wochen mit einem positiven Konzert-Erlebnis zu verdrängen oder zumindest damit abzuschließen. Und wenn sie danach nicht über den Terror sprechen, sondern über eine mögliche Wiedervereinigung von Robbie Williams und Take That, dann wäre das vielleicht auch ein Erfolg für „One Love Manchester“. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion