Anteil der alleinlebenden Menschen hat sich in 70 Jahren mehr als verdreifacht

Anhand längerer Zeitreihen lassen sich deutliche gesellschaftliche Entwicklungen feststellen. Zum Beispiel hatten 1962 nur 14 Prozent der Haushalte ein Telefon. Auch die Haushaltsstruktur hat sich deutlich geändert, wie das Statistische Bundesamt herausfand.
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Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Einpersonenhaushalte bei knapp 41 Prozent.Foto: AntonioGuillem/iStock
Epoch Times22. Juni 2023

Die Zahl der Haushalte mit mindestens einem Auto ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, hatten im Jahr 1962 nur 27 Prozent der Haushalte mindestens einen Wagen, 2022 waren es 78 Prozent. Gut drei Prozent waren mit einem Elektroauto oder Plug-in-Hybrid ausgestattet. Telefone gibt es heute in jedem Haushalt – 1962 verfügten nur knapp 14 Prozent darüber.

Insgesamt wandelte sich auch die Art und Weise, wie Menschen in einem Haushalt zusammenleben – nämlich von der Großfamilie hin zum Einpersonenhaushalt. So machten 1950 Einpersonenhaushalte noch 19 Prozent der damals 16,7 Millionen Haushalte aus. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei knapp 41 Prozent der nun 40,9 Millionen Haushalte, wie die Statistiker weiter mitteilten.

Damit stieg die Zahl der Singlehaushalte stärker an (+428 Prozent), als die Anzahl der Haushalte insgesamt (+145 Prozent).

Übertragen auf die Bevölkerung bedeutet das, dass 1950 lediglich gut sechs Prozent der Menschen allein lebten, 2022 waren es bereits gut 20 Prozent. Das heißt, der Anteil der alleinlebenden Menschen hat sich in 70 Jahren mehr als verdreifacht.

Die klassische Großfamilie mit mindestens fünf Mitgliedern geht hingegen immer weiter zurück. 1950 lag ihr Anteil an den Haushalten bei 16 Prozent, 2022 waren es noch knapp vier Prozent.

Seit 1976 werden im Mikrozensus des Bundesamts auch die in den Haushalten lebenden Generationen erfasst. Damals lebten nach Angaben der Behörde in Wiesbaden noch in gut drei Prozent aller Mehrpersonenhaushalte mindestens drei Generationen zusammen, 2022 waren es noch weniger als ein Prozent.

Zugenommen hat dagegen der Anteil der Haushalte mit Ehepaaren ohne Kinder, nämlich von knapp 33 Prozent aller Mehrpersonenhaushalte im Jahr 1976 auf 39 Prozent im Jahr 2022. Hierzu zählen sowohl Paare, deren Kinder nicht mehr im Haushalt leben als auch jene, die keine Kinder haben.

(afp/red)



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