Braunbär-Weibchen Grazer gewinnt „Fat Bear“-Wettbewerb

Mit einer kuriosen Veranstaltung informiert ein US-Nationalpark über das Ökosystem und den Lebensraum der über 2.000 Braunbären in der Region. Der Wettbewerb erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Zwölf Braunbären lieferten sich im Katmai-Nationalpark eine Woche lang ein Rennen um den kuriosen «Fat Bear»-Titel. Bärin Grazer (mit der Kennzahl 128) konnte überzeugen.
Zwölf Braunbären lieferten sich im Katmai-Nationalpark eine Woche lang ein Rennen um den kuriosen „Fat Bear“-Titel. Bärin Grazer (mit der Kennzahl 128) konnte überzeugen.Foto: Boak/National Park Service/dpa
Epoch Times11. Oktober 2023

Die frisch gekürte „Queen“ hat beim diesjährigen „Fat Bear“-Wettbewerb in Alaska mit ihren kolossalen Kurven gesiegt. Braunbärin Grazer (mit der Kennzahl 128) setzte sich bei der Kür zum fettesten Pelztier des Katmai-Nationalparks gegen das imposante Männchen 32 Chunk (auf Deutsch „Klotz“) durch.

Das „gefräßige Mädchen“ habe den „Kerl mit der Wampe“ ausgestochen, schrieb die Parkverwaltung im nördlichsten US-Bundesstaat am Dienstagabend (Ortszeit) auf Instagram. „Lang lebe die Queen!“. Sie sahnte deutlich mehr Stimmen (über 108.000) als ihr Rivale mit rund 23.000 Stimmen ab.

Zwölf Braunbären waren in dem Nationalpark eine Woche lang um den kuriosen Titel im Rennen gewesen. Nach sechs Wahlrunden standen sich im Finale am Dienstag nur noch diese zwei Mitstreiter gegenüber.

Fast 1,4 Millionen Stimmen aus aller Welt

Fast 1,4 Millionen Stimmen gingen aus aller Welt ein – eine Rekordzahl, teilten die Ranger mit. Online konnten Bären-Fans die Kandidaten auf Webcams beim Lachsfang beobachten, Vorher-Nachher-Fotos anschauen und für ihre Favoriten stimmen. Im Frühjahr sind die Bären noch mager, bis zum Herbst müssen sie Fettreserven anlegen, um dann die monatelange Winterruhe ohne Nahrung zu überstehen. Dabei können sie ein Drittel ihres Körpergewichts verlieren.

Grazer war beim Lachsfressen besonders erfolgreich. Ranger lobten sie als geschickte Anglerin. Ihre Körperfülle wurde auf gut 320 Kilogramm geschätzt. Chunk soll mit seinem wuchtigen Hinterteil rund 550 Kilo auf die Waage bringen. Doch nicht nur das geschätzte Endgewicht gibt den Ausschlag, auch andere Faktoren wie Fressverhalten und Temperament wiegen schwer. Bären-Fans legten sich mit Kommentaren für ihre Lieblinge ins Zeug. „Chunks Bauch hängt tiefer als seine Knie“, witzelte ein Nutzer. „Ich liebe dich, Grazer, und alle Bären, die nicht fett genug waren, um zu gewinnen“, schrieb ein anderer Fan auf der Park-Website.

Im vorigen Jahr hatte der mächtige Bär 747 mit dem Spitznamen „Jumbo Jet“ die meisten Fans. Doch diesmal war er im Laufe der „Fat Bear“-Woche rausgeflogen, ebenso blieben Jungbär 806 Spring Cub mit dem Spitznamen „Pummeliger Prinz“, der alte Otis oder die üppige „Holly“ auf der Strecke.

Chunk und Grazer gehen nach Einschätzung der Parkhüter mit guten Fettreserven in den Winter. Weibchen Grazer habe in diesem Jahr keinen Nachwuchs gehabt und konnte daher ihre ganze Energie für das eigene Anspecken nutzen. Der 18 Jahre alte Chunk, mit einer auffälligen Narbe auf der Schnauze, zählt aus Sicht der Ranger zu den dominantesten Bären in dem Revier. Einen Sieger-Preis, etwa eine Portion Lachs, gibt es nicht. Eine gute Winterruhe ist die Belohnung. (dpa)



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