„Herzinfarkt im Schlaf“: Erste Hinweise auf mögliche Todesursache von Hertha-Präsident Bernstein

Bezüglich der Todesursache des in der Nacht zum Dienstag verstorbenen Hertha-BSC-Präsidenten Kay Bernstein sind weiterhin Ermittlungen im Gange. Suizid und Fremdeinwirkung werden mittlerweile jedoch ausgeschlossen. Einzelne Medien berichten von einem möglichen Herzinfarkt im Schlaf.
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Hertha BSC trauert um seinen Präsidenten Kay Bernstein.Foto: Helge Prang/Getty Images
Von 16. Januar 2024

Noch keine belastbaren Erkenntnisse gibt es hinsichtlich der Todesursache des Präsidenten von Fußball-Bundesligist Hertha BSC, Kay Bernstein. Der 43-Jährige war in der Nacht zum Dienstag, 16. Januar, unerwartet im Schlaf verstorben. Dies teilte der Verein mit.

Berichten zufolge war der seit 2022 amtierende Ex-Ultra um 23 Uhr im eigenen Haus in Hoppegarten (Lkr. Märkisch-Oderland) zu Bett gegangen. Seine Frau habe ihn am darauffolgenden Morgen leblos aufgefunden und den Rettungsdienst alarmiert. Dieser konnte jedoch nur noch den Tod feststellen.

Staatsanwaltschaft dürfte Obduktion anordnen

Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, hat die Brandenburger Polizei mittlerweile ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Dies stelle bei unklarer Todesursache einen Routinevorgang dar, erklärte eine Sprecherin. Hinweise auf einen Suizid oder Fremdeinwirkungen lägen derzeit jedoch nicht vor.

Es sei nun Sache der Staatsanwaltschaft, über mögliche weitere Maßnahmen zur Todesermittlung zu entscheiden. Die Anordnung einer Obduktion gilt unterdessen als wahrscheinlich.

Bernstein hatte sich Mitte Oktober bei einem Unfall auf der Geschäftsstelle schwere Frakturen an der Wirbelsäule zugezogen. Drei Wirbel waren gebrochen. Die Verletzung soll aber bereits hinreichend ausgeheilt gewesen sein.

Der als früherer Ultra im Juni 2022 überraschend zum Präsidenten des Hauptstadtklubs gewählte Eventmanager hatte vor allem gegen die Abhängigkeit des Profifußballs von Fernsehgeldern Front gemacht. Auch trat er für eine Kappung von Gehältern und Beraterhonoraren ein. Noch am Montagabend soll er Kontakt mit Präsidiumskollegen gehabt haben. Einen Tag zuvor war er vom Besuch des Teams im Trainingslager in Alicante zurückgekehrt.

Medien berichten über Verdacht auf „Herzinfarkt im Schlaf“

Am Dienstag berichteten erste Medien wie die „BZ“ vom Verdacht auf einen „Herzinfarkt im Schlaf“ als Todesursache.

Für einige Twitter-Nutzer war dies ein Anlass, über einen Zusammenhang mit einer angeblich zuletzt angestiegenen Anzahl von Herzinfarkten bei Spitzensportlern zu spekulieren. Eine Studie aus dem Jahr 2006, die im „European Journal of Preventive Cardiology“ erschienen war, hatte im Auftrag des „Internationalen Olympischen Komitees“ (IOC) zu diesem Thema recherchiert. Dabei stießen sie auf 1.101 Berichte über plötzlichen Herztod bei Sportlerinnen und Sportlern unter 35 im Zeitraum von 1966 bis 2004.

Spekulationen über „plötzlichen Herztod bei Spitzensportlern“ bei Bernstein nicht angebracht

Die Fälle seien häufiger bei jungen Athleten aufgetreten und hauptsächlich durch bereits vorhandene angeborene Herzanomalien bedingt gewesen. Die Ereignisse seien häufiger unter Sportlern als Nicht-Sportlern aufgetreten.

Im Kontext der Corona-Pandemie hat die Häufigkeit medialer Berichterstattung über plötzliche Herztode bei Spitzensportlern zugenommen. Je nach Überzeugung gerieten diese regelmäßig zum Gegenstand von Spekulationen – wahlweise über einen Zusammenhang mit Long COVID oder mit der Corona-Impfung. Belastbare Hinweise darauf gibt es jedoch nicht.

Kay Bernstein war zudem nicht einmal Spitzensportler. Er spielte nicht selbst als Profi, sondern kommt ursprünglich aus der Maschinenmechatronik. Später war er Volontär bei Radio Energy und Eventmanager. Sein Einstieg ins Sportmanagement erfolgte über die Fanszene.



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