Australien stoppt Meldungen von Myokarditis nach Corona-Spritzen

mRNA-Wirkstoffe gegen Corona werden in Australien weiterhin empfohlen, Nebenwirkungen wie Peri- und Myokarditis aber nicht mehr erfasst. Die Zahlen hätten sich stabilisiert, wird gesagt. Sie sind 20 Prozent höher als früher.
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Peri- und Myokarditis sind die Entzündung des Herzbeutels und -muskels.Foto: iStock
Von 19. Juli 2023

Die australische Arzneimittelbehörde (Therapeutic Goods Administration, TGA) hat angekündigt, dass Berichte über Myokarditis- und Perikarditis-Fälle nach mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen von Pfizer und Moderna nicht mehr vorgelegt werden müssen. Sie erklärt dies damit, dass sich die Raten stabilisiert haben.

Betrachtet man die Zahlen, liegen die Meldungen 2023 tatsächlich unter denen des Vorjahres. Im Vergleich zu den langjährigen Grunddaten sind die Werte jedoch immer noch um bis zu 20 Prozent zu hoch.

Zukünftig werde die TGA „diese unerwünschten Wirkungen weiterhin überwachen und überprüfen und bei Bedarf aktualisierte Sicherheitshinweise übermitteln“. Wie dies ohne Meldungen geschehen soll, bleibt Geheimnis der australischen Behörde.

Myokarditis anerkannt?

Sowohl Myokarditis als auch Perikarditis gelten als Nebenwirkungen der weithin als Corona-Impfstoffe bekannten Therapeutika. In Fachkreisen ist die Einstufung als Impfung umstritten.

Ein kausaler Zusammenhang zwischen den verschiedenen Wirkstoffen und Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels), Perikarditis (Entzündung des Herzbeutels, der Membran um das Herz) als auch der Kombination Myo-Perikarditis und den Corona-Spritzen wurden inzwischen mehrfach nachgewiesen.

Als Impfschaden anerkannt werden dennoch die wenigsten Fälle. Ohne genauere Daten ist davon auszugehen, dass mehr Menschen an Herzentzündungen nach den Corona-Spritzen gestorben sind, als dass Schäden anerkannt wurden.

In Australien beläuft sich die Gesamtzahl der Fälle von Herzbeutelentzündung, die auf einen COVID-19-Impfstoff zurückzuführen sind, auf 3.687. Wie aus der Database of Adverse Event Notifications (DAEN) der australischen Behörden hervorgeht, gab es zudem 1.283 Myokarditis-Fälle.

Die kombinierte Entzündung von Herz und Herzbeutel trat 453 Mal auf. In Summe endeten 24 Fälle tödlich. (Stand 17. Juli 2023) – Die darüber angegebenen Summen stimmen nicht mit der Tabelle überein. Die Abweichung der Fallzahlen beträgt jeweils 4,8 Prozent, die der Todesfälle 8,3 Prozent.

Peri- und Myokarditis in Australien nach Corona-Spritzen.

Entzündungen des Herzens und des Herzbeutels in Australien. Foto: Boldschirmfoto DAEN

Übersterblichkeit von 11,3 Prozent

Die Entscheidung, die Meldung einzustellen, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Australian Bureau of Statistics (ABS) feststellt, dass Todesfälle aufgrund von Herzerkrankungen, die nicht mit einer ischämischen (koronaren) Herzkrankheit in Verbindung stehen, im März 2023 um 19,8 Prozent über dem Durchschnitt liegen. Sie waren jedoch um 0,8 Prozent niedriger als im März 2022.

Darüber hinaus waren die sonstigen kardialen Todesfälle von Januar bis März 2023 um 17,5 Prozent höher als der Schnitt und um 1,9 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2022.

„Die altersstandardisierte Sterbeziffer für Todesfälle aufgrund anderer kardialer Erkrankungen lag im März 2023 bei 2,1 pro 100.000 Menschen. Dies steht im Vergleich zu einer durchschnittlichen Basisrate von 2,0 und einer Rate von 2,2 im März 2022“, so das ABS.

Insgesamt 14.578 Todesfälle seien im März 2023 registriert wurden. Obwohl dieser Wert ein Prozent unter dem Wert aus dem März 2022 liegt, beträgt die Übersterblichkeit im Vergleich der Vorjahre 11,3 Prozent.

Bis zum 17. Juli wurden in Australien 138.912 unerwünschte Reaktionen auf alle COVID-19-Impfstoffe gemeldet. Davon wurden 135.323 ausschließlich auf die Impfstoffe zurückgeführt. Es gab 995 gemeldete Todesfälle.

Über die Hälfte der Bevölkerung gefährdet

Bezüglich des mRNA-Wirkstoffs von Moderna lautet die neueste Information des australischen Gesundheitsministeriums:

Die Vorteile der Impfung mit Moderna überwiegen bei weitem das Risiko von Nebenwirkungen. Sehr umfangreiche klinische Studien haben gezeigt, dass Moderna bei Menschen ab 12 Jahren wirksam zur Vorbeugung und zum Schutz vor schweren Erkrankungen durch COVID-19 beiträgt.“

Eine Empfehlung zum „Boostern“ gibt es derzeit für Personen „mit medizinischen Begleiterkrankungen [oder] komplexen medizinischen Problemen“. Gesunden Australiern wird die Entscheidung freigestellt, für gesunde Kinder ab fünf Jahren gibt es keine ausdrückliche Empfehlung zur sogenannten Auffrischungsimpfung.

Insbesondere in Nordeuropa war „Spikevax“ in Kritik geraten. Auch die kanadischen Gesundheitsbehörden warnen vor einem höheren Risiko von Herzentzündungen. Diese treten am häufigsten auf:

  • bei Jugendlichen und junge Erwachsene
  • bei Männern
  • nach der zweiten Dosis
  • normalerweise innerhalb von sieben Tagen nach der Impfung

Mit anderen Worten, die Risikogruppe hinsichtlich Peri- und Myokarditis nach Corona-„Impfungen“ umfasst mehr als die Hälfte der Bevölkerung.

(Mit Material von The Epoch Times)



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