Bundesweit leidet jeder Achte unter Depressionen

Die Zahl der Menschen mit einer diagnostizierten Depression steigt erheblich. Im Jahr 2018 verzeichneten Krankenkassen einen Anstieg von 40 Prozent binnen zehn Jahren.
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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times25. Mai 2020

Die Zahl der Menschen mit einer diagnostizierten Depression steigt. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) am Montag in Hannover mitteilte, ist bundesweit mittlerweile jeder achte Versicherte erkrankt.

Im Jahr 2018 bestätigten Ärzte bei rund 220.000 Versicherten der Krankenkasse eine depressive Episode. Das entsprach einem Anstieg um 40 Prozent binnen zehn Jahren.

Mit 66 Prozent verzeichnete Sachsen-Anhalt demnach den größten Anstieg in zehn Jahren. 2018 erhielten in dem Bundesland 9700 KKH-Versicherte die Diagnose Depression. Den geringsten Zuwachs gab es seit 2008 im Saarland mit 25 Prozent.

Während bundesweit jeder Achte an einer Depression erkrankt ist (11,9 Prozent), ist es in Baden-Württemberg (13,4 Prozent) und Berlin (13,9 Prozent) sogar jeder Siebte.

Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer

Vor allem Frauen sind gefährdet, sie sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Allerdings registriert die KKH bei den Männern einen etwa doppelt so großen Anstieg wie bei den Frauen.

Darüber hinaus erhalten immer mehr Versicherte ein Rezept für ein Antidepressivum. 2018 verschrieben Ärzte jedem zwölften Versicherten der Kasse ein solches Medikament.

Das war ein Plus von kapp 26 Prozent im Vergleich zu 2008. Auch hier liegt Sachsen-Anhalt mit einem Anstieg von rund 43 Prozent an der Spitze, Hamburg bildet mit einem Plus von knapp 16 Prozent das Schlusslicht.

Die Ursachen für eine Depression sind vielfältig. Neben genetischen und neurobiologischen Faktoren können traumatische Erlebnisse wie Gewalt und Missbrauch, Krisen wie Jobverlust und Trennungen oder schwere Krankheiten eine Rolle spielen.

Die Betroffenen fühlen sich extrem niedergeschlagen, sind erschöpft und antriebslos, verlieren ihre Interessen und können darüber hinaus von Schlaflosigkeit, Selbstzweifeln, Schuldgefühlen und Konzentrationsstörungen geplagt sein. (afp)



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