Nach COVID-19-Impfung: Spike-Proteine monatelang im Körper nachgewiesen

Studien weisen auf eine mögliche Langzeitpräsenz von mRNA und Spike-Proteinen im Körper nach COVID-19-Impfungen hin. Zudem identifizierten die Forscher klare Unterschiede zwischen den Spike-Proteinen nach erfolgter Impfung und jenen des Virus.
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Impfstoff-Wirkung: Was passiert Monate nach der Spritze? Jack Guez/AFP via Getty Images
Von 22. September 2023

Laut der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (CDC), die für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten zuständig ist, wird die mRNA aus COVID-19-Impfstoffen „innerhalb weniger Tage nach der Impfung abgebaut und bleibt nicht lange im Körper“. Diese Aussage blieb seit Beginn der Pandemie aufrecht – trotz Forschungsergebnissen, die anderes nahelegen.

Eine neue Studie, die am 31. August im Fachjournal „Proteomics Clinical Applications“ veröffentlicht wurde, hat Spike-Proteine in Blut, Urin, Speichel und in der Flüssigkeit der bronchoalveolären Lavage der Studienteilnehmer gefunden, die sechs Monate zuvor die Impfung mit einem mRNA-COVID-19-Impfstoff erhalten hatten. Dies könnte laut dem italienischen Forscherteam darauf hindeuten, dass die mRNA in einigen Zellen – entgegen den Behördeninformationen – integriert wird.

Spike-Proteine von Impfung anders als natürliche Spike-Proteine des Virus

In der Studie wurden drei Gruppen von Menschen untersucht: Die erste Gruppe mit 20 Personen hat zwei Dosen des mRNA-COVID-19-Impfstoffs bekommen. Eine zweite Gruppe mit 20 Personen war nicht geimpft und hatte auch keine Anzeichen einer früheren COVID-19-Infektion. Die dritte Gruppe mit ebenfalls 20 Personen war auch nicht geimpft, machte aber im Untersuchungszeitraum eine COVID-19-Infektion durch.

Die Forscher haben dann Tests durchgeführt, um festzustellen, ob sie die Spike-Proteine im Körper nachweisen können. Dafür haben sie Proben wie Blut, Urin und Speichel der Studienteilnehmer untersucht. Dabei konnten sie bei geimpften Personen Spike-Proteine im kürzesten Fall 69 Tage nach der erfolgten Impfung und im längsten untersuchten Fall bis zu 187 Tage – also länger als 6 Monate detektieren.

Außerdem untersuchten die Forscher, ob man die künstlich hergestellten Spike-Proteine des Impfstoffs von den natürlichen Spike-Proteinen nach einer Infektion, die man im Körper findet, unterscheiden könne. 

Laut der Studie gibt es einen kleinen, aber wichtigen Unterschied zwischen den beiden Arten von Spike-Proteinen: Die Impfstoff-Proteine sind leicht modifiziert, um stabiler zu sein. Diese Modifikation von zwei Aminosäuren verändert die Art und Weise, wie das Protein im Körper verarbeitet wird. Deshalb kann man die Proteine aus dem Impfstoff von den natürlichen Proteinen unterscheiden.

Mögliche Gründe, warum Spike-Proteine monatelang nach einer Impfung im Körper bleiben

Auf Grundlage der Studienergebnisse schlugen die Forscher drei mögliche Hypothesen vor, um zu erklären, warum das synthetische Spike-Protein bei den Geimpften so lange im Körper vorhanden war:

  1. Die mRNA aus den COVID-19-Impfstoffen könnte in einigen Zellen integriert oder neu transkribiert werden.
  2. Nanopartikel, die noch mRNA enthalten, könnten von Bakterien, die normalerweise nur in geringen Mengen im Blut vorhanden sind, aufgenommen werden und dann Spike-Protein produzieren.
  3. Pseudouridine an einer speziellen Sequenzposition könnten die Bildung eines Spike-Proteins auslösen, obwohl dies als eine eher unwahrscheinliche Möglichkeit bezeichnet wurde.

Obwohl die Forscher meinten, dass alle drei Erklärungsansätze noch genauer untersucht werden müssen, glauben sie, dass die von ihnen präsentierten ersten Ergebnisse den Leuten bei der Entscheidung helfen könnten, ob eine weitere Impfdosis sinnvoll sei.

Weitere Forschungsergebnisse

In einer jüngst in der Fachzeitschrift „Biomedicines“ veröffentlichten Studie wurde festgestellt, dass die Konstruktion der mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffe eine unkontrollierte Biodistribution, Wirkdauer und anhaltende Bioverfügbarkeit des Spike-Proteins im menschlichen Körper nach der Verabreichung begünstigt. Die Forscher schlussfolgerten, dass eine umfassende Verteilung von mRNA-Codes in den Zellen in nahezu allen Organen möglich sei. Dies könnte potenziell Gewebeschäden und Krankheiten verursachen.

In einer im November 2021 im „Journal of Immunology“ veröffentlichten Studie wurden kleine, zellähnliche Bläschen im Körper – sogenannte Exosomen – untersucht. Diese Exosomen hatten das Spike-Protein, das nach Verabreichung des mRNA-COVID-19-Impfstoffs produziert wurde, in sich. Das Spike-Protein konnte auch noch 14 Tage nach der Impfung in den Exosomen nachgewiesen werden.

Darüber hinaus beobachteten die Forscher, dass die Konzentration dieses Spike-Proteins im Körper nicht sofort abnahm. Stattdessen stieg die Menge des Proteins sogar noch vier Monate nach der Verabreichung der zweiten Impfdosis an.

Eine im Januar 2023 im „Journal of Pathology, Microbiology, and Immunology“ veröffentlichten Studie entdeckte bei einigen Patienten Spuren oder sogar vollständige SARS-CoV-2-Spike-mRNA bis zu 28 Tage nach der COVID-19-Impfung. Diese Ergebnisse deuten wiederum darauf hin, dass die Produktion des Spike-Proteins im Körper über einen längeren Zeitraum anhalten könnte.

In einer im März 2022 in der Fachzeitschrift „Cell“ publizierten Studie wurde Impfstoff-mRNA in Lymphknoten am siebten, 16. und 37. Tag nach der Impfung gefunden – wobei geringere, aber dennoch signifikante Mengen bis zum 60. Tag danach festgestellt wurden.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „New Study Detects Spike-Protein 6 Months After COVID-19 Vaccination“ (Deutsche Bearbeitung kr, cs)



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