Omicron-Abkömmling Arcturus verbreitet sich rasant weltweit und verursacht Bindehautentzündung

Die COVID-19-Variante Omicron XBB. 1.16, auch bekannt als Arcturus, die sich durch die ungewöhnliche Symptomatik einer Bindehautentzündung auszeichnet, verbreitet sich aktuell gerade schnell weltweit. Erstmals im Januar 2023 identifiziert, wirft diese neue Mutation Fragen auf bezüglich ihrer Ansteckungsrate und Widerstandsfähigkeit gegen bereits vorhandene COVID-19-Antikörper durch vorherige Infektionen und Impfungen.
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Die jüngste Mutation von SARS-CoV-2 sorgt für weltweite Besorgnis durch ihre rasante Ausbreitung und ungewöhnliche Symptomatik.Foto: iStock
Von 26. Juni 2023

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Eine neu entdeckte Variante von COVID-19, Omicron XBB. 1.16, auch unter dem Namen Arcturus bekannt, wurde erstmals im Januar 2023 identifiziert.

Ein charakteristisches Merkmal der Arcturus-Infektion ist die Bindehautentzündung, allgemein als „rosa Auge“ bezeichnet. Diese Variante breitet sich aktuell in zahlreichen Ländern aus, darunter die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Australien, Singapur, China und Indien.

In der Sendung „Health 1+1“ erläuterte der amerikanische Virologe Dr. Lin Xiaoxu, dass das Auftreten neuer COVID-19-Varianten unausweichlich sei. Er betonte, dass es zwar schwierig ist, den zukünftigen Verlauf eines Virus und seine Fähigkeit, Krankheiten zu verursachen, vorauszusagen. Dennoch sollte die Öffentlichkeit wachsam bleiben, brauche aber nicht in Panik zu geraten.

Ursprung und Verbreitung von Arcturus

Im November 2021 wurde die SARS-CoV-2-Variante B. 1.1.529 erstmals in Südafrika nachgewiesen. Diese Variante wurde später von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Omicron bezeichnet und verbreitete sich rasch weltweit.

Seit dieser Zeit hat sich Omicron kontinuierlich weiterentwickelt und ist in die Stämme Omicron BA. 2, BA. 5, BA. 2.75, BQ. 1.1 und XBB mutiert.

Bis zum April 2023 hat sich der Stamm XBB.1.5, ein Abkömmling von Omicron XBB, weltweit verbreitet und die neue Variante XBB. 1.16 (Arcturus) ist in zahlreichen Ländern weit verbreitet.

Laut Dr. Lin ist Arcturus 36 Mal ansteckender als B.1.1. In Laboruntersuchungen konnte festgestellt werden, dass Arcturus auch eine zusätzliche Mutation im Spike-Protein aufweist, was die Ansteckungsgefahr erhöht.

Arcturus umgeht bereits gebildete COVID-19-Antikörper

Am 3. Mai 2023 publizierte die Fachzeitschrift „Lancet Infectious Diseases“ eine Studie, die am Institut für Medizinische Wissenschaften der Universität Tokio in Japan durchgeführt wurde.

Die Studie ergab, dass XBB.1.16 gegenüber XBB.1 und XBB.1.5 eine stärkere Ausbreitungsdynamik in der menschlichen Bevölkerung zeigt. Doch ähnlich wie XBB.1 und XBB.1.5, weist auch XBB.1.16 signifikante Fähigkeiten zur Immunumgehung auf.

Die japanischen medizinischen Forscher entdeckten zudem, dass Arcturus eine bemerkenswerte Resistenz gegen diverse neuartige COVID-19-Antikörper zeigt.

Am 20. April hielt das zentrale Gesundheitsamt in Taiwan, verantwortlich für die Kontrolle von Epidemien, eine Pressekonferenz zur Diskussion der jüngsten Mutation ab.

Der Sprecher des Zentrums, Lo Yi-chun, äußerte, dass die Analyse der globalen Virusvarianten offenlegte, dass der XBB-Stamm nach wie vor der dominante Virusstamm ist und 77 Prozent aller COVID-19-Varianten repräsentiert.

Unter diesen Varianten machten die XBB. 1.5-Varianten 47,9 Prozent aus. Der Anteil von Arcturus ist von einem auf vier Prozent gestiegen, wobei insbesondere in den Vereinigten Staaten ein Anstieg zu verzeichnen ist.

Wie man feststellt, ob man an Arcturus erkrankt ist

Laut Dr. Lin umfassen die Symptome von Arcturus unter anderem Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen, Gliederschmerzen, Durchfall, Erschöpfung und Kurzatmigkeit. In seltenen schweren Fällen wurden eine verringerte Sauerstoffsättigung und ein akutes Atemnotsyndrom beobachtet.

Bei Kindern mit Arcturus wurden zudem Fieber, Husten und Bindehautentzündung festgestellt.

Vipin Vashishtha, Leitender Pädiater und Berater am Mangel Krankenhaus und Forschungszentrum und ehemaliges Mitglied des Beratungsausschusses für Impfungen und Immunisierungsmaßnahmen der Indischen Akademie für Pädiatrie, berichtete im April 2023 auf Twitter über die Symptome bei Kindern.

Insbesondere stellte er einen Anstieg von Fällen mit juckender Bindehautentzündung oder klebrigem Augenausfluss fest, die begleitet waren von Fieber, Husten und grippeähnlichen Symptomen.

Einige dieser Symptome waren während der vorangegangenen Phasen der Pandemie nicht beobachtet worden.

Kinder besonders anfällig für die neue Mutation

Die Amerikanische Akademie für Augenheilkunde (AAO) weist darauf hin, dass eine Bindehautentzündung (auch bekannt als „rosa Auge“) ein vermutetes Symptom der Arcturus-Untervariante ist, insbesondere bei Kindern.

Falls die Augen Ihres Kindes gerötet sind und jucken, empfiehlt die AAO Eltern, nicht in Panik zu verfallen. Dies ist eine häufige Augenbeschwerde in jedem Alter und kann auch allergisch bedingt sein. Trotzdem sollten Eltern zur Abklärung einen Nukleinsäuretest bei ihren Kindern durchführen lassen.

Auswirkungen von Arcturus auf die öffentliche Gesundheit

Eine im Dezember 2022 in „Nature Communications“ publizierte Studie hat die schädlichen Folgen des Coronavirus auf die Augengesundheit offenbart.

Die beteiligten Forscher untersuchten Mäuse, die mit Corona infiziert waren, und bemerkten, dass die Netzhautdicke der Tiere um das 1,62-Fache beträchtlich zunahm.

Die Studie zeigte auf, dass SARS-CoV-2 über die Nervenbahnen, insbesondere die Trigeminus- und Sehnerven, in Gehirn und Augen gelangen konnte. Dies führte zu einer Entzündung der Netzhaut, zur Produktion entzündungsfördernder Zytokine und zu einer Verringerung der räumlichen Wahrnehmung.

Verfügbare Impfstoffe und Varianten

Dr. Lin machte darauf aufmerksam, dass Menschen, die noch immer unter den Folgen einer früheren Coronavirusinfektion leiden – auch als Long COVID bekannt – besonders auf die neue, ansteckende Variante Arcturus achten sollten.

Arcturus kann sich erstaunlich gut gegen eine bestimmte Art von Abwehrstoffen unseres Immunsystems, die sogenannten Poly-Antikörper, zur Wehr setzen. Das heißt, diese Antikörper sind gegen Arcturus weniger effektiv. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass eine andere Art von Abwehrstoffen, die monoklonalen Antikörper, ihre vormalige Schutzwirkung gegen die Varianten XBB. 1.5 und Arcturus verloren haben. Das lässt erkennen, dass sich das Virus schneller weiterentwickelt als die momentan verfügbaren Impfstoffe.

Dr. Lin erklärte weiter, dass Menschen, die schon einmal mit der Omicron-Variante infiziert waren, eventuell über andere Abwehrstoffe (Antikörper) verfügen könnten, die immer noch gegen die aktuelle Variante wirken können. Er betonte, dass sowohl Arcturus als auch XBB.1.5 erhebliche Widerstandsfähigkeiten gegen verschiedene Abwehrstoffe gezeigt haben.

Darüber hinaus merkte Dr. Lin an, dass Personen, die in einer früheren Welle mit der Omicron-Variante infiziert waren, möglicherweise über Abwehrstoffe verfügen, die noch gegen die jetzige Variante wirksam sein könnten.

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse empfahl Dr. Lin Menschen mit Long COVID, besonders vorsichtig zu sein und zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Gesundheit zu schützen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Omicron’s New Variant Arcturus Rapidly Spreading Worldwide, Causing Pink Eye“ und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen suchen Sie bitte einen Arzt auf. (deutsche Bearbeitung kr, cs)



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