Studie: Je größer der Optimismus, desto länger das Leben?

„Optimismus kann kostbare Medizin sein“, lautet ein bekanntes deutsches Sprichwort. Und tatsächlich scheint eine positive Lebenseinstellung mit einer höheren Lebenserwartung verbunden zu sein, wie Forscher der Harvard Universität in ihrer Studie feststellten.
Je größer der Optimismus, desto länger das Leben?
Hoher Optimismus steht in Verbindung mit längerem Leben, so eine Harvard-Studie.Foto: iStock
Von 23. Juni 2022


Forscher der Harvard Universität haben in einer Studie festgestellt, dass ein höheres Maß an Optimismus mit einer längeren Lebenserwartung verbunden ist. Bei Frauen gehe diese in der Regel mit einer Lebenserwartung von über 90 Jahren einher. Zudem spiele die Herkunft dabei keine Rolle.

„Obwohl Optimismus selbst von Faktoren wie Herkunft und ethnischer Zugehörigkeit beeinflusst werden kann, deutet unsere Forschung darauf hin, dass die Vorteile des Optimismus auch für andere Gruppen gelten können“, sagte Hayami Koga, Hauptautor der Studie, in einer Pressemitteilung. „Viele frühere Arbeiten haben sich auf Defizite oder Risikofaktoren konzentriert, die das Risiko von Krankheiten und vorzeitigem Tod erhöhen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sinnvoll ist, sich auf positive psychologische Faktoren zu konzentrieren. So kann unter anderem Optimismus Langlebigkeit und gesundes Altern fördern.“

Die Forscher veröffentlichten ihre Studie im Fachblatt „Journal of the American Geriatrics Society“.

Optimismus mit Lebenserwartung von 90 Jahren verbunden

In einer früheren Studie stellte die Forschergruppe fest, dass Optimismus mit einer längeren Lebensspanne und einer hohen Lebensqualität verbunden ist. Im Durchschnitt erreichten die Optimisten ein Alter von über 85 Jahren. Da die ältere Studie jedoch zunächst hauptsächlich weiße Bevölkerungsgruppen beinhaltete, erweiterten Koga und Kollegen den Teilnehmerkreis in der aktuellen Studie.

Die Einbeziehung verschiedener Bevölkerungsgruppen in der Forschung ist für die öffentliche Gesundheit wichtig. Ein Grund hierfür sei laut Koga einerseits die höhere Sterblichkeitsrate nicht-weißer Bevölkerungsgruppen. Andererseits gebe es eine Unterrepräsentation in den Forschungsergebnissen, die jedoch oft als Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen dienen und damit mehr als eine Bevölkerungsgruppe betreffen.

Für die Studie analysierten die Forscher Daten und Umfrageantworten von 159.255 Teilnehmerinnen der Women’s Health Initiative. Die Frauen waren in einem Alter zwischen 50 und 79 Jahren und wurden bis zu 26 Jahre lang beobachtet.

Von den Teilnehmerinnen hatten die optimistischsten 25 Prozent eine um 5,4 Prozent längere Lebenserwartung und eine um 10 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, über 90 Jahre alt zu werden, als die 25 Prozent, die am wenigsten optimistisch waren. Zudem fanden die Forscher keine Zusammenhänge zwischen Optimismus und Herkunft oder ethnischer Zugehörigkeit. Dieser Trend blieb auch nach Berücksichtigung von demografischen Faktoren, chronischen Erkrankungen und Depressionen bestehen. Lebensstilfaktoren wie regelmäßiger Sport und gesunde Ernährung machten weniger als ein Viertel des Zusammenhangs zwischen Optimismus und Lebenserwartung aus.

Koga sagte, dass die Ergebnisse der Studie die Sichtweise der Menschen auf Entscheidungen, die ihre Gesundheit betreffen, verändern könnten. „Wir neigen dazu, uns auf die negativen Risikofaktoren zu konzentrieren, die unsere Gesundheit beeinträchtigen“, sagte Koga. „Es ist auch wichtig, über die positiven Ressourcen wie Optimismus nachzudenken. Es kann sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken und kennt keine Herkunft.“



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