Studie: mRNA-Impfung verringerte COVID-19-Risiko bei Kindern – aber zu welchem Preis?

Unter 18-Jährige, die in klinischen Studien einen COVID-19-Impfstoff von Moderna oder Pfizer erhalten hatten, haben einer neuen Studie zufolge ein erhöhtes Risiko, sich mit anderen Krankheiten zu infizieren.
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Studie zeigt ernste Risiken bei unter 18-Jährigen nach mRNA-Impfung.Foto: Robyn Beck/AFP via Getty Images
Von 15. Januar 2024

Im Vergleich zu Placebo-Empfängern hatten Kinder, die eine der modifizierten Boten-Ribonukleinsäure (mRNA)-Impfungen erhielten, ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse oder Atemwegsinfektionen, wie Dr. Christine Stabell Benn und andere Forscher herausfanden.

Benn leitete eine Gruppe, die Daten aus Phase-3-Studien für die mRNA-Impfstoffe bei Kindern oder Personen unter 18 Jahren analysierte. In Phase-1-Studien wird ein neues Medikament oder eine Therapie zunächst an einer kleinen Gruppe Menschen getestet, um die Sicherheit und die richtige Dosierung zu bestimmen. Anschließend werden in Phase-2-Studien die Wirksamkeit und weitere Sicherheitsaspekte an einer etwas größeren Gruppe untersucht, bevor in Phase-3-Studien die Effektivität und Sicherheit an einer umfangreichen und vielfältigen Patientengruppe zur endgültigen Bewertung vor der Marktzulassung geprüft werden.

Die Forschergruppe um Benn konzentrierte sich darauf, herauszufinden, ob die Impfstoffe über COVID-19 hinaus unbeabsichtigte Nebenwirkungen haben könnten. Sie untersuchten Studiendaten von Websites der Aufsichtsbehörden und aus anderen Quellen und stießen dabei auf sechs Studien. An diesen nahmen 25.549 Personen teil. Etwa 68 Prozent von ihnen erhielten einen Impfstoff. Der Rest erhielt ein Placebo.

Die Studiendaten wurden auch auf den Websites der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) gefunden. Sie waren dort sowohl als Sitzungsmaterialien des beratenden Ausschusses als auch in Form von Präsentationen vorhanden.

Die Forscher untersuchten die Ergebnisse für die drei Alterskategorien Kleinkinder, Kinder und Jugendliche. Es gab geringe Unterschiede in den Altersklassifizierungen. Pfizer unterteilte die Probanden in Kategorien von 0,5 bis 4 Jahre, 5 bis 11 Jahre und 12 bis 15 Jahre, Moderna in 0,5 bis 5 Jahre, 6 bis 11 Jahre und 12 bis 17 Jahre. Bei den Sicherheitsdaten teilten die beiden Unternehmen die Gruppe der Kleinkinder nochmals auf in die Unter- und Über-Zweijährigen.

Das Risiko für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse oder solchen, die zum Tode oder zu einem Krankenhausaufenthalt führten, war bei Kindern und Jugendlichen höher als bei Kleinkindern. Die Jugendlichen hatten auch ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, das heißt Ereignisse, die als medizinisch bedeutsam, aber nicht unmittelbar lebensbedrohlich eingestuft werden. Dieses höhere Risiko war bei den Kindern statistisch nicht signifikant und bei Kleinkindern noch geringer.

Hoher Preis

Die Gruppe der Kleinkinder hatte jedoch ein höheres Risiko für Infektionen der Atemwege wie Bronchitis und das Respiratorische-Synzytial-Virus. In den beiden anderen Altersgruppen wurden das Risiko nicht gezählt. Alle untersuchten Gruppen hatten durch die Impfung ein höheres Risiko für Haut- und Gewebeerkrankungen.

Bezüglich der Prävention von COVID-19 kam die Analyse zu einem positiven Ergebnis. Die Impfstoffe verringerten das Infektionsrisiko, obwohl die Verringerung des Risikos bei einer Aufschlüsselung nach Alter nur für Kinder, die einen Moderna-Impfstoff erhalten hatten, statistisch signifikant war.

„Das wichtigste Ergebnis ist, dass sich bei der Zusammenstellung der Daten aus den Phase-3-Studien einige klare Signale herauskristallisieren. Die Impfstoffe verringerten das Risiko für COVID-19, aber sie erhöhten gleichzeitig das Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse, insbesondere bei Kindern, die auch die höchsten Impfstoffdosen erhielten“, so Benn in einer E-Mail an The Epoch Times. Zudem erhöhten sie das Risiko für Infektionen der unteren Atemwege bei den Kleinkindern, für die diese Informationen gesammelt wurden, stellte Benn fest.

Benn und andere Forscher hatten zuvor berichtet, dass die Impfstoffe von Pfizer und Moderna Todesfälle bei Erwachsenen verhindert hatten, dass die Geimpften jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit an Herz-Kreislauf-Problemen starben.

Die neue Studie wurde vor der Begutachtung auf dem medRxiv-Server veröffentlicht. „medRxiv“ (ausgesprochen „med-archive“) ist eine kostenlose Onlineplattform, auf der Forscher aus dem Bereich der Gesundheitswissenschaften ihre bisher nicht begutachteten (also nicht peer-reviewed) Forschungsmanuskripte veröffentlichen können. Der Begriff „medRxiv-Server“ bezieht sich auf die digitale Infrastruktur, die diese Plattform unterstützt. Pfizer und Moderna reagierten nicht auf Bitten um Stellungnahme.

Ehud Qimron, Professor für klinische Mikrobiologie und Immunologie an der Universität Tel Aviv, sagte, die neue Studie unterstreiche mögliche Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit mRNA- [COVID-19] Impfstoffen. „Die Ergebnisse dieser Studie müssen ernsthaft geprüft werden und erfordern eine sofortige Untersuchung“, so Qimron, der nicht an der Studie beteiligt war, in einer E-Mail an The Epoch Times.

Unterschiedliche Risiko-Nutzen-Einschätzungen

Die Behörden in vielen Ländern sind zu der Einschätzung gelangt, dass die COVID-19-Impfstoffe mehr Nutzen als Risiko bieten, auch für Kinder. Die Forscher der neuen Studie erklärten jedoch, dass erst 37 bis 103 Kinder geimpft werden müssten, um dann bei der nächsten geimpften Person einen Nutzen zu erzielen.

Angesichts des höheren Risikos von Problemen „hatte keiner der mRNA-Impfstoffe einen positiven Effekt auf die allgemeine Gesundheit“, schrieben sie und forderten „eine erneute Bewertung des Wertes der COVID-19-Impfung von Kindern und Jugendlichen“.

Die Studie wurde von der Bluebell Foundation finanziert. Die Autoren haben keine Interessenkonflikte angegeben.

Zu den Einschränkungen gehören, dass die Studien nicht viele Kinder einschließen, insbesondere im Vergleich zu den Studien mit Erwachsenen, und es schwierig ist, unerwünschte Ereignisse in den verschiedenen Studien zu vergleichen, da „die Anzahl der gemeldeten Ereignisse in den Haupttexten mit den ergänzenden Daten und Studienberichten nicht übereinstimmt“, so die Forscher.

Im Idealfall würden neue randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) durchgeführt, aber „ich würde es ehrlich gesagt nicht für gerechtfertigt halten, Kinder mit COVID-19-Impfstoffen zu impfen“, so Benn.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Children Vaccinated in Messenger RNA COVID-19 Trials at Higher Risk of Certain Illnesses: Study“. (deutsche Bearbeitung jw)



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