Studie: Niedrig dosiertes Aspirin kann Ausbreitung von Krebs reduzieren

Der Zusammenhang zwischen Aspirin-Einnahme und Krebs wird in medizinischen Fachkreisen seit vielen Jahren debattiert. Nun lieferte eine umfassende Überblicksstudie, die im renommierten Fachjournal „British Journal of Cancer“ veröffentlicht wurde, interessante neue Erkenntnisse in Bezug auf die Ausbreitung von Krebs sowie auf das Erkrankungsrisiko und die Krebssterblichkeit.
Titelbild
Aspirin könnte ein Therapieansatz zur Senkung der Krebssterblichkeit sein.Foto: iStock
Von 8. Januar 2024

Krebs ist eine der führenden Todesursachen weltweit. Allein im Jahr 2020 gab es weltweit schätzungsweise 19,3 Millionen neue Krebsfälle und nahezu zehn Millionen Todesfälle. Laut Statistiken wird einem von sechs Todesfällen Krebs zugeschrieben. Die häufigsten Krebsarten umfassen Brust-, Lungen-, Darm-, Prostata- und Magenkrebs.

Im November 2023 veröffentlichte ein Forscherteam der Cardiff University in Großbritannien eine eingehende Untersuchung im „British Journal of Cancer“. Diese beleuchtet, wie Aspirin dazu beitragen könnte, die Sterblichkeitsrate bei Krebs zu senken, die Verbreitung von Krebszellen zu verhindern und das Risiko von Gefäßkomplikationen zu verringern.

Einfluss von Aspirin auf die Krebssterblichkeit

Die Untersuchung fasste Ergebnisse aus 118 wissenschaftlichen Studien zusammen, an denen etwa eine Million Krebspatienten teilnahmen. Sie ergab, dass die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin (75 oder 81 Milligramm) mit einer 21-prozentigen Reduktion der allgemeinen Sterblichkeit in Verbindung gebracht werden konnte.

Eine andere Studie mit Bauchspeicheldrüsenkrebs-Patienten, die sich einer Operation unterzogen haben, zeigte, dass Patienten, die Aspirin einnahmen, eine Drei-Jahres-Überlebensrate von 61,1 Prozent hatten, verglichen mit 26,3 Prozent bei denen, die kein Aspirin nahmen.

Reduzierung metastatischer Krebsausbreitung

Aspirin wirkt hauptsächlich, indem es das Enzym Cyclooxygenase (COX) hemmt. Dieses Enzym ist für die Erzeugung von Prostaglandinen verantwortlich, die in der Entwicklung von Krebs eine wichtige Rolle spielen. Neuere Forschungen zeigen, dass Aspirin auch den Energiestoffwechsel von Krebszellen und krebsbedingte Entzündungsprozesse, die zur Krebsentwicklung beitragen, beeinflusst.

Die Ausbreitung von Krebs, auch Metastasierung genannt, ist oft der Hauptgrund, warum Krebs so gefährlich ist. Dabei spielen Blutplättchen eine entscheidende Rolle, da sie helfen können, dass sich Krebszellen im Körper verbreiten. Aspirin kann diese Zusammenballung der Blutplättchen verhindern und somit die Ausbreitung der Krebszellen einschränken. Die umfangreiche Studie, die im „British Journal of Cancer“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass Aspirin das Risiko der Krebsausbreitung um 38 bis 52 Prozent reduzieren kann.

Zusätzlich kann sich Aspirin laut den Forschern positiv auf die Förderung der DNA-Reparatur auswirken. Bei der Vervielfältigung von DNA können manchmal Fehler entstehen. Der menschliche Körper verfügt über ein spezielles System, das solche Fehler in der DNA erkennt und repariert. Ist diese Funktion beeinträchtigt, kann dies zur Entwicklung von Krebs führen.

So zeigte eine Studie, dass Aspirin dazu beitragen kann, die natürlichen DNA-Reparaturprozesse des Körpers zu stärken. Dies könnte laut den Studienautoren besonders bei der Vorbeugung von erblich bedingtem Darmkrebs, bekannt als Lynch-Syndrom, hilfreich sein.

Aspirin senkt das Risiko bei verschiedenen Krebsarten

Eine Untersuchung aus dem Jahr 2020, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Annals of Oncology“, zeigt, dass Aspirin das Risiko für verschiedene Krebsarten reduzieren kann.

Die Wissenschaftler untersuchten zahlreiche Studien, die sich mit Aspirin und Krebserkrankungen des Verdauungstrakts beschäftigen, und berücksichtigten dabei mehr als 150.000 Fälle. Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die regelmäßig Aspirin einnahmen, ein deutlich geringeres Risiko für bestimmte Krebsarten hatten. Das Risiko für Darmkrebs sank um 27 Prozent, für Speiseröhrenkrebs (Plattenepithelkarzinom) um 33 Prozent, für Adenokarzinome im Bereich der Speiseröhre und des oberen Magenbereichs um 39%, für Magenkrebs um 36%, für Krebs des Gallen- und Lebertrakts um 38% und für Bauchspeicheldrüsenkrebs um 22%. Allerdings gab es keine signifikante Veränderung beim Risiko für Krebserkrankungen im Kopf- und Halsbereich.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Aspirin Inhibits Metastatic Cancer Spread, Reducing Mortality by 21 Percent: Study“. (deutsche Bearbeitung kr)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion