Studie: Zu viel Fernsehen führt zu mehr nächtlichen Toilettengängen

Wer zu viel fernsieht, bei dem liegt die Wahrscheinlichkeit höher, nachts häufiger aufzuwachen und zur Toilette gehen zu müssen. Das ist das Ergebnis einer Studie zum Thema Nykturie, dem erhöhten Harndrang bei Nacht.
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Häufige nächtliche Toilettengänge lassen sich reduzieren. Symbolbild.Foto: iStock
Von 14. März 2024

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass Menschen, die zu viel Zeit mit dem Ansehen von Videos verbringen, eher dazu neigen, mitten in der Nacht aufzuwachen, um auf die Toilette zu gehen. Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift „Neurology and Urodynamics“ veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass Menschen, die mehr Zeit mit dem Anschauen von Filmen, Fernsehen oder Onlinevideos verbringen, um fast 50 Prozent häufiger an Nykturie leiden, also dem Drang, mehrmals in der Nacht Wasser lassen zu müssen.

Zu den Symptomen der Nykturie gehört, dass man nachts mindestens zweimal aufwacht, um Wasser zu lassen. Typischerweise fühlen sich die Betroffenen tagsüber müde und schläfrig, weil ihr Schlafzyklus unterbrochen ist.

Das Forschungsteam untersuchte Daten aus einer Umfrage zur Untersuchung der nationalen Gesundheit und Ernährung (National Health and Nutrition Examination Survey), die zwischen 2011 und 2016 durchgeführt wurde und Informationen über 13.294 Amerikaner im Alter von 20 Jahren und älter enthielt.

Etwa 32 Prozent der Menschen litten unter Nykturie, während 68 Prozent nicht betroffen waren. Bei Personen, die fünf oder mehr Stunden vor dem Fernseher beim Schauen von Filmen oder Videos verbrachten, war die Wahrscheinlichkeit einer Nykturie um 48 Prozent höher als bei Personen, die weniger als eine Stunde pro Tag fernsahen.

Auf den ersten Blick mag die Nykturie harmlos erscheinen, doch mit der Zeit kann sie zu Schlafstörungen führen, die das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme erhöhen.

„Nykturie erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten wie Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern setzt auch die Lebenserwartung herab und trägt damit zu einer erheblichen wirtschaftlichen Belastung der Gesellschaft bei“, schreibt das Forschungsteam. „Daher hat sich die Nykturie zu einem kritischen Problem der öffentlichen Gesundheit entwickelt, das umfassende Aufmerksamkeit und Interventionen erfordert.“

Wie häufig ist Nykturie?

Auch ohne Fernsehkonsum tritt Nykturie mit zunehmendem Alter häufiger auf. Die Cleveland Clinic schätzt, dass mindestens die Hälfte der Erwachsenen über 50 und mindestens jeder Dritte über 30 von Nykturie betroffen ist. Studien zufolge leiden Schwarze und Hispanoamerikaner eher an Nykturie als Weiße, und zwar tritt die Krankheit bei Schwarzen um 28 Prozent häufiger auf.

Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Anatomische Unterschiede zwischen den Geschlechtern können sich auf die Wahrscheinlichkeit auswirken, an Nykturie zu erkranken. So haben Männer mit Prostataproblemen ein höheres Risiko, an Nykturie zu erkranken, während Frauen mit einem Gebärmuttervorfall oder anderen Schwangerschaftsbeschwerden ebenfalls ein höheres Risiko haben können.

Andere Faktoren oder Bedingungen, die das Risiko einer Nykturie erhöhen, sind unter anderem:

  • Trinken von zu viel Flüssigkeit vor dem Schlafengehen
  • Bestimmte Medikamente, zum Beispiel Diuretika
  • Verringertes Fassungsvermögen der Blase
  • Angewohnheiten, bei denen man sich unbewusst antrainiert hat, aufzuwachen, um auf die Toilette zu gehen – auch wenn man nicht austreten muss
  • Bestimmte Gesundheitszustände wie Diabetes, Bluthochdruck, Prostataobstruktion, Herzerkrankungen, obstruktive Schlafapnoe, Restless-Legs-Syndrom, Ödeme und Polyurie. Polyurie ist ein Zustand, bei dem der Körper mehr Urin produziert, als die Blase aufnehmen kann.

Wie man es in den Griff bekommt

Auch wenn einige Erkrankungen die Ursache für die Nykturie sein können, gibt es einfache Änderungen der Lebensweise, die die Häufigkeit der Nykturie verringern können. Im Falle von Fernsehen, Filmen und YouTube könnte eine Reduzierung der vor dem Bildschirm verbrachten Zeit die Zahl der nächtlichen Toilettengänge verringern.

Darüber hinaus empfiehlt die Sleep Foundation (Stiftung für den Schlaf) eine Änderung des Lebensstils, wie zum Beispiel die Reduzierung der Flüssigkeitszufuhr am Abend und die Verringerung des Alkohol- und Koffeinkonsums, insbesondere in der zweiten Tageshälfte.

Darüber hinaus können einfache Tricks helfen, die Blase zu entlasten. Das Hochlegen der Beine eine Stunde vor dem Schlafengehen kann die Aufnahme und Umwandlung von Flüssigkeit in der Blase während des Schlafs verringern.

Bei Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten empfiehlt die Sleep Foundation außerdem, eine konstante Schlafroutine beizubehalten und Entspannungstechniken anzuwenden.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Excess TV Linked to More Nighttime Bathroom Trips“. (deutsche Bearbeitung jw)



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