Unabhängig vom Impfstatus: Omikron-Subvariante verursacht mehr Infektionen

Die Omikron-Subvariante BA.2 könnte die derzeit in Deutschland vorherrschende Variante BA.1 bald ablösen. Das legt ein dänischer Forschungsbericht nahe, der eine nochmals erhöhte Übertragbarkeit feststellte.
Titelbild
Positiver Corona-Test. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times7. Februar 2022

Noch macht die Omikron-Subvariante BA.2 in Deutschland nur einen geringen Anteil im Corona-Infektionsgeschehen aus. 2,3 Prozent der Infektionen entfallen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) darauf. Doch das könnte sich bald ändern. In Dänemark hat diese Variante die Omikron-Subvariante BA.1 abgelöst. In Deutschland überwiegt die alte Omikron-Subvariante mit einem Anteil von 82,3 Prozent (Stand: KW 2).

Wesentlich übertragbarer

Forscher in Dänemark, wo der neue Subtyp 65 Prozent aller Neuinfektionen (Stand: KW 3) ausmacht, haben jetzt neue Erkenntnisse über das Virus gewonnen. Eine gemeinsame Studie der Universität Kopenhagen, der Technischen Universität Dänemark und des Statens Serum Institut kommt zu dem Ergebnis, dass „BA.2 von Natur aus wesentlich übertragbarer ist als BA.1“. Das eigene Infektionsrisiko ist der Studie zufolge mehr als doppelt so hoch. Das betrifft nicht geimpfte, vollständig geimpfte und auffrischungsgeimpfte Personen. Die noch nicht peer-reviewte Studie wurde auf der Website medrxiv veröffentlicht.

Immunflucht-Eigenschaften

Das Risiko der Weitergabe des Virus ist bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht. Bei vollständig Geimpften und Auffrischungsgeimpften wurden gegenüber BA.1 keine erhöhten Zahlen festgestellt.

Die höhere BA.2-Anfälligkeit und -Übertragbarkeit bei Ungeimpften werde wahrscheinlich zu einer noch weiteren Steigerung von Übertragungen bei ungeimpften Kindern etwa in Schulen und Kitas führen, halten die Forscher fest.

Die Wissenschaftler stellten auch fest, dass der Anstieg der Anfälligkeit für die Subvariante bei geimpften Personen im Vergleich zu ungeimpften Personen „signifikant größer“ war. Das deutet darauf hin, dass sich BA.2 dem Impfschutz noch erfolgreicher entziehen kann als BA.1.

Immunologe Carsten Watzl äußerte sich am Montag auf Twitter zu der Studie. „BA.2 wird sich auch bei uns durchsetzen“, schrieb der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und mutmaßt, dass BA.2 die Omikron-Welle verlängern könnte.

Für das Preprint blickten Wissenschaftler in Dänemark auf Ansteckungen mit BA.1 und BA.2 in Haushalten. Betrachtet wurde das Geschehen ausgehend von rund 8.500 sogenannten Primärfällen Ende Dezember und Anfang Januar.

Wie in den meisten Studien wurden auch in dieser Studie ungeimpfte Personen berücksichtigt, die nur eine Dosis eines COVID-19-Zweidosenimpfstoffs, wie z. B. des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer, erhalten hatten, sowie Personen, die eine vollständige Erstbehandlung mit einem der Impfstoffe erhalten hatten, aber vor Ablauf von 14 Tagen positiv getestet wurden. Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer hat in Dänemark einen Anteil von 85 Prozent.

BA.1 und BA.2 weisen in den wichtigsten Bereichen Unterschiede in ihren Mutationen auf. Laut dem Statens Serum Institut ist der Unterschied zwischen BA.1 und BA.2 größer als der Unterschied zwischen der aus der chinesischen Stadt Wuhan stammenden ursprünglichen Variante und der Alpha-Variante.

BA.2 in anderen Ländern

Der Anteil der BA.2-Infektionen hat in den letzten Wochen in mehreren Ländern zugenommen, darunter im Vereinigten Königreich, Norwegen, Schweden und den Vereinigten Staaten. 

Gesundheitsbehörden im Vereinigten Königreich kamen in einem kürzlich veröffentlichten Bericht ebenfalls zu dem Ergebnis, dass frühe Daten zu BA.2 darauf hindeuten, dass diese Subvariante leichter übertragen werden kann als BA.1. Darüber hinaus verursache es aber keine schwereren Krankheiten. (mk/EET/dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion