Volkskrankheit heller Hautkrebs entschlüsselt

Behandlungsmöglichkeiten werden sich deutlich verbessern
Von 30. September 2006

Berlin, 29. September 2006. Forscher des Haut Tumor Centrums der Charité haben entschlüsselt, welche Gene bei der Entstehung von hellem Hautkrebs entscheidend sind. Damit ist eine wichtige Grundlage geschaffen, um bisherige Behandlungsmethoden optimal einzusetzen und Medikamente weiterzuentwickeln.

UV-B-Strahlen der Sonne treffen andauernd auf unsere Haut und schädigen dabei Hornzellen. Diese Zellen bilden die äußerste Schicht unserer Oberhaut. Im Normalfall ist so eine Schädigung völlig ungefährlich, da das körpereigene Immunsystem die Schädigung meist reparieren kann. Schafft das Abwehrsystem die Reparation nicht, kommt es zur Neubildung kranker Hautzellen und Verhornungsstörungen. Sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden an dieser frühen Form des hellen Hautkrebses. Die gelblich bis bräunlichen Verhornungen entstehen vor allem auf Gesicht, Stirn, Arm und Handrücken. Bei jedem zehnten Patienten entwickelt sich aus den Verhornungen Krebs.

Den Berliner Forschern ist es jetzt gelungen die Gene zu entschlüsseln, die dafür verantwortlich sind, dass die natürlichen Reparationsmechanismen nicht mehr greifen. „Das ist jedoch nur der erste Schritt“, bemerkt Professor Eggert Stockfleth von der Dermatologie des Charité Campus Mitte und Leiter des Haut Tumor Centrums der Charité. „Jetzt geht es darum, dieses Wissen anzuwenden.“

In ihrer Studie haben die Wissenschaftler des Haut Tumor Centrums der Charité über 24.000 Gene analysiert. Das ist in dieser Größenordnung bei der Untersu-chung des hellen Hautkrebses weltweit einmalig, denn bisher wurden in Studien immer nur ausgewählte Gene einer funktionalen Analyse unterzogen.

Und bereits heute profitieren die Patienten der Charité von dem Forschungsergebnis: Die Ärzte sind in der Lage, Behandlungsfortschritte exakt zu beurteilen. Den Patienten werden Hautproben entnommen und die Genstruktur wird analysiert. Sind nach der Behandlung weniger für das körpereigene Reparatursystem entscheidende Gene geschädigt, schlägt die Therapie an. Ein erstes Zwischenergebnis können die Forscher bereits verkünden: „Bei unseren bisherigen Untersuchungen hat sich die zugelassene Substanzkombination Diclofenac mit Hyaluronsäure am wirksamsten bei der Verminderung gestörter Genabschnitte erwiesen“, erklärt Privatdozent Dr. Ingo Nindl, Forschungsleiter im Haut Tumor Centrum. „Außerdem hoffen wir in na-her Zukunft mit noch wirksameren Medikamenten arbeiten zu können und endlich einen Stufenplan zur Behandlung von hellem Hautkrebs präsentieren zu können.“



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