ESG-Talkrunde: „Es ist eine politische Agenda“

Was ist der Kitt, der im Hintergrund Windräder, Gendersprache und vermeintlich grüne Politik zusammenhält, aber die Gesellschaft spaltet und die Wirtschaft irrationale Entscheidungen treffen lässt? ESG heißt das weitestgehend unbekannte „Zauberwort“. Epoch Times holt die Fäden hinter Politik und gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung ans Tageslicht und entwirrt das Geflecht an Einflussnahmen in einem kurzweiligen Talk mit hochkarätigen Gesprächspartnern.
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ESG: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Symbolbild.Foto: iStock
Von 12. Januar 2024

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Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es kommt, dass die halbe Medienwelt zu gendern scheint, obwohl es offenbar niemand hören will und Sie auch selbst niemanden kennen, dem im alltäglichen Redefluss ein abgesacktes  „_:*Innen“ über die Lippen kommt? Oder hat es Sie gewundert, warum die Biermarke Budweiser ihr „Männerbier“ mit einem Transsexuellen nicht nur erst bewirbt, sondern auch offenbar ungerührt dafür Milliarden-Umsatzverluste inklusive Shitstorm in Kauf nimmt?

Oder ist Ihnen aufgefallen, dass Hollywood ungerührt und zunehmend politisch korrekt besetzt, trotzdem viele dieser Filme zu floppen scheinen, bis dahin, dass jetzt schon die in Dänemark verortete Meerjungfrau Arielle schwarz, also politisch korrekt ausgedrückt eine PoC (People of Colour) sein muss?

Glauben Sie auch, im falschen Film zu sein, wenn in der Netflix-Serie „Bridgerton“ sogar die britischen Adligen des 19. Jahrhunderts mit Schwarzen besetzt werden? Und wenn Sie sich angesichts dessen wie „der Dude“ in „The Big Lebowski“ fragen, „Ist denn die ganze Welt verrückt geworden?“, trifft als Ansatz einer Antwort darauf vielleicht am ehesten das Zitat des großen William Shakespeare aus „Hamlet“: „Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.“

Alles kein Zufall: Die Methode ESG

Denn die Methode hinter den auf den ersten Blick kaum nachvollziehbaren Entscheidungen von Politik und Wirtschaft versteckt sich hinter dem sperrigen Begriff ESG. ESG ist ein Bewertungssystem, das „Environmental, Social, Governance“ bedeutet, in Unternehmen und Regierungen gleichermaßen durchgesickert ist und dabei Maßstäbe bei deren Positionierung im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Führungsverhalten gesetzt hat.

Das sind Auswüchse einer Ideologie, wie sie sich in unserer Gesellschaft bemerkbar macht, die durch weltweite Akteure und mithilfe von enormem Finanzkapital geformt wird und an der eine ganze Industrie verdient.

So startete Epoch-Times-Moderator Alexander Zwieschowski in die Talkrunde „Mit ESG in den Manager-Sozialismus? Experten-Talk über eine aufstrebende Multimilliarden-Dollar-Machtstruktur“ mit einem Zitat von Larry Fink, dem Chef von BlackRock, des größten Konzerns der Welt: „Man muss Verhalten erzwingen, und bei BlackRock erzwingen wir Verhalten.“ BlackRock verwaltet das weltweit größte Vermögen, regelrecht absurd anmutende 4,6 Billionen Dollar – das ist eine Milliarde mehr als das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Doch wie sieht es in Deutschland aus? Welchen Einfluss haben große Vermögensverwalter wie BlackRock und Vanguard in Deutschland? Was bedeutet das für die Wirtschaft, den Mittelstand und am Ende für jeden Einzelnen, der die Mechanismen in seinem Alltag erlebt?

Zu Gast im Epoch-Times-Talk zum Thema sind der Unternehmensberater Dr. Markus Krall, der Ex-Investmentbanker Rolf Pieper, der Medien- und Politikberater Richard Schütze sowie der Unternehmer Arno Bublitz.

Geld regiert und die ganze Welt macht mit

Der Frage nachgehend, was ESG genau ist, wo es herkommt und wie es ein ganzes Wirtschaftssystem und die Gesellschaft umkraken konnte, beschreibt Rolf Pieper, wie alles nach BlackRocks Pfeife tanzt: „BlackRock, an 18.000 Unternehmen beteiligt, und auch Vanguard haben im Hintergrund ein Schattennetzwerk im Unregulierten aufgebaut. Preisabsprachen sind durch Überkreuzbeteiligungen nicht mehr nötig, und auch die Politik ist durchsetzt von BlackRock-Menschen.“

ESG beschreibt ein Bewertungssystem für Unternehmen oder öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP). Der Maßstab ist dabei deren Positionierung im Hinblick auf Umwelt, Soziales und Führungsverhalten.

„Wenn Black Rock die Unternehmen anschreibt [in ihrem Jahresbrief] und sagt, ihr müsst jetzt aber nachhaltig investieren, ihr müsst jetzt Klimaziele erfüllen, ihr müsst jetzt Quoten-Ziele für irgendwelche Gender-Quoten erfüllen, ihr müsst jetzt dieses und jenes tun, dann geht es offensichtlich nicht darum, den Unternehmen Vorgaben zu machen, die sie erfolgreich machen im Sinne der Anleger, sondern es geht darum, eine Agenda durchzusetzen, die dem Herrn Fink gefällt. Und das bedeutet, dass er eigentlich das ihm anvertraute Geld missbraucht, denn er entscheidet das nicht zum Wohle der Investoren, sondern er entscheidet es zum Wohle einer anderen Agenda“, führt Rolf Pieper aus.

Der kurze Weg vom Kapital über die Politik in die Wirtschaft

Und wie ist es dazu gekommen und wo führt das hin? Der Politikberater Richard Schütze ordnet mit Blick auf die Unternehmenslandschaft in Deutschland ein: „2015 hat sich die UNO aufgerafft und 17 Nachhaltigkeitsziele definiert, und wenn man sich den Katalog anschaut – das klingt wunderbar, das sind Hoffnungsversprechen quasi auf eine paradiesische Welt.“ Die sollen bis 2030, 2050 erreicht werden. CO₂ gehöre dazu, natürlich auch „Gender“, die Beseitigung von Armut und von Hunger, all das werde unter der Agenda 2030 proklamiert.

„Es mutet an, wenn man das sich näher anschaut, dass die Politik hier die Vorgaben macht, wie Produkte in Zukunft auszusehen haben, wie sie hergestellt werden sollen, in welcher Form Dienstleistungen erbracht werden, was der Kunde angeboten bekommt. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass man sie auch bepreist.“ Das sei aber eigentlich nicht die Aufgabe der Regierung, sondern der Wirtschaft. „Und damit wären wir wieder da, wo wir herkommen: Polit-Ökonomie oder Feudal-Wirtschaft.“

Klaus Schwab und der parastaatliche Bürokratisierungswust

Der Endverbraucher ist nicht mehr der Kunde, sondern der Staat. ESG sei ein Scharnier, das die EU eingesetzt hat, im Schulterschluss mit Schwabs Weltwirtschaftsforum in Davos. Dieses gehe einher mit einem zunehmenden parastaatlichen Bürokratisierungswust, der in erster Linie dem Berufsstand der Juristen Jobs besorge, so Schütze. In Deutschland sei ESG bereits durch ein Geflecht an Vorschriften angekommen, das vor allem Mittelständlern die Existenz erschwere.

Arno Bublitz, der seine Firma mit einem Wirtschaftsstil führt, wie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch üblich war, gibt einen Einblick darin, wie er als Internethändler „mit Eigenkapital und Innenfinanzierung“ nach alter Manier sein Unternehmen aufbaut, um unternehmerisch frei zu sein und dabei – jenseits von ESG und Co – auf gesundes Wachstum setzt.

Angesprochen auf die Bank ING Diba, die angekündigt hatte, ihre Geschäftskunden nach Klimaschutzkriterien sogar zu kündigen (Epoch Times berichtete), kommentiert Dr. Markus Krall, promovierter Volkswirt und Bestsellerautor: „Wenn sich die Banken zusammentun und alle den gleichen Unsinn machen – und das ist Unsinn, weil gerade auch dieses Kernelement der ganzen ESG-Philosophie, nämlich der sogenannte menschengemachte Klimawandel, und dass der angeblich gestoppt werden müsse – ist das weit entfernt von einer wissenschaftlichen, konkludenten […] Analyse.“

Der Chef der Atlas Initiative erweitert dann die Perspektive auf das ESG-Gesamtgeschehen als ein Symptom mit übergeordneten Auswirkungen: „Oder wenn die [Banken] sich jetzt da zusammentun und in monopolistischer Weise den Kunden vom Kredit abschneiden, dann ist das – in Amerika würde man sagen – ‚predatory contract‘, also ein nicht statthaftes Geschäftsgebaren, das quasi monopolistisch ist und es darauf anlegt, den Menschen etwas aufzuzwingen und sie ansonsten aus dem Wirtschaftsleben auszugrenzen.“

Das sei eine politische Agenda, die weit tiefer reiche als nur die Frage, ob einer Windräder im Vorgarten aufstelle oder sich eine Solaranlage aufs Dach montiere, oder ob er gendert oder Quoten habe. Und Dr. Krall weiter: „Hier reden wir über Milliardärssozialismus, das ist das eine. Das Zweite ist, dass diese kollusive Zusammenwirkung von Staat und Großkonzernen auch kein neues Phänomen ist, sondern es ist eine Sache, die in der Geschichte schon vorgekommen ist. Man nennt das Faschismus.“

Wissen, was eigentlich los ist

Nach der Hintergrundreportage über ESG („Der Schattenstaat“, anzusehen hier), hat Epoch Times nachgelegt und aufgezeigt, wie sich ideologisierte Ideen von Großkonzernen in das Wohlergehen von Wirtschaft und jedem Einzelnen einmischen und über ihre wirtschaftliche Macht längst Hebelwirkung über Staat und Bürokratie entfaltet haben.

Über eine gute Stunde hinweg verknüpft Moderator Alexander Zwieschowski die Facetten des vormals schwer zu fassenden, komplexen Themas, schafft Übergänge, die ans Licht holen, was hinter dem undurchsichtigen Geflecht von gendernden Moderatoren und zunehmender Bürokratisierung, einer schwarzen Arielle und der Förderung von Windkrafträdern, von Genderquoten und der Richtung der wirtschaftlichen Entwicklung steckt.

Hier geht es zum ESG-Talk auf Epoch TV.

Hier geht es zur Epoch-Times-Reportage „Der Schattenstaat“.

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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