Chinas Drohung die „Seltenen Erden“ als Druckmittel zu benutzen ist in Wirklichkeit eine Chance

Chinas Drohung mit einem Lieferstopp für "Seltene Erden" zeigt, wie weit sich die westlichen Staaten durch Dummheit und gesteuerte "Geiz ist geil" Mentalität schon von China abhängig gemacht haben. Das gilt nicht nur für "Seltene Erden". Doch jede Krise ist auch eine Chance. Ein Kommentar.
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Verladung von Seltenen Erden in einem chinesischen Hafen.Foto: STR/AFP/Getty Images

Chinas jüngste Drohung, den Verkauf von „Seltenen Erden“ in die Vereinigten Staaten zu beschränken, ist eigentlich eine enorme Chance für Amerika.

Obwohl China derzeit die globale Produktion von „Seltenen Erden“ dominiert – die für Hightech-Elektronik, militärische Hardware und andere wichtige Produkte von entscheidender Bedeutung sind – wird dies nicht lange so bleiben, wenn Peking höhere Zölle oder strengere Exportquoten als Druckmittel in seinen laufenden Handelsverhandlungen mit den USA durchsetzt.

China produziert derzeit rund 80 Prozent des weltweiten Angebots an „Seltenen Erden“, kontrolliert aber nur 40 Prozent der bekannten Lagerstätten. Trotz des Namens sind „seltene“ Erden eigentlich recht reichlich vorhanden, aber die Gewinnung ist ein teurer Prozess, der hohe Umweltrisiken birgt.

In den letzten Jahrzehnten hat China seine niedrigen Arbeitskosten und minimalen Umweltauflagen genutzt, um die Preise zu drücken und ausländische Konkurrenten aus dem Geschäft zu drängen. Das ermöglichte China, die Vereinigten Staaten als weltweit führenden Anbieter im Laufe der 1980er Jahre zu ersetzen.

Davor war die Mountain Pass-Mine in Kalifornien die weltweit wichtigste Quelle für „Seltene Erden“ – und sie könnte diesen Status leicht wiedererlangen, wenn Peking beschließt, seine eigenen Produzenten weniger wettbewerbsfähig zu machen. Tatsächlich reicht die Drohung allein aus, um Chinas Einfluss auf die Seltene-Erden-Industrie zu gefährden. So funktionieren Kapitalismus und freie Märkte.

Im Jahr 2010 stellte China die Versorgung Japans mit „Seltenen Erden“ vorübergehend ein, was die Vereinigten Staaten und andere Länder veranlasste, die Notwendigkeit zu erkennen, Quellen außerhalb der Kontrolle Pekings zu erschließen. Nach diesem Vorfall ist Chinas Anteil an der globalen Seltene-Erden-Produktion von 97 Prozent im Jahr 2010 auf 81 Prozent im Jahr 2017 gesunken. Wenn überhaupt, ist die Welt heute in einer noch besseren Position, um künstlichen Versorgungsengpässen aus China standzuhalten.

Wiederbelebung heimischer Förderung und Verarbeitung

Die Mountain Pass-Mine wurde stillgelegt, nachdem ihr Vorbesitzer unfähig war, mit den niedrigen Preisen Chinas zu konkurrieren. Der neue Besitzer öffnete sie 2017 wieder. Die Förderung hat begonnen und die neuen Eigentümer planen, die Verarbeitung im Jahr 2020 wieder selbst aufzunehmen.

Unterdessen planen zwei weitere Unternehmen den Bau einer Anlage in Texas, um seltene Erden zu nützlichen Hightech-Materialien wie Batterien und Magneten zu verarbeiten. Diese könnte Mountain Pass Erze verarbeiten, die derzeit zur Verarbeitung nach China geschickt werden.

Diese Bemühungen könnten einen Schub durch die Gesetzgebung erhalten, die im Mai von drei republikanischen und einem demokratischen Senator eingereicht wurde. Lisa Murkowski und Dan Sullivan aus Alaska, Martha McSally aus Arizona, sowie der demokratische Senator Joe Manchin aus West Virginia. Das Gesetz würde es für Unternehmen schneller und einfacher machen, Genehmigungen für den Abbau von „Seltenen Erden“ zu erhalten. Es würde die Erforschung neuer Recycling- und Verarbeitungstechniken fördern und die Bundesregierung verpflichten, Studien über die Mineralvorkommen des Landes durchzuführen.

Obwohl sich die wiedereröffnete Mountain Pass-Mine zunächst auf die Gewinnung hochwertiger Erze konzentriert, würden höhere Preise und reduzierte Lieferungen aus China es rentabel machen, die Förderung noch weiter auszubauen.

Wir haben ein ähnliches Phänomen beim Fracking erlebt, das nach dem Anstieg der Ölpreise Mitte bis Ende der 2000er Jahre plötzlich wirtschaftlich tragbar wurde. Obwohl die Preise inzwischen wieder gesunken sind, hat dieses kurze Zeitfenster zu erheblichen Fortschritten in der Fracking-Technologie geführt und den Vereinigten Staaten geholfen, 2018 zum ersten Mal seit 1973 wieder der größte Ölproduzent der Welt zu werden.

Chinas drohende Lieferbeschränkungen für „Seltene Erden“ erzeugen bereits ein neues Gefühl der Dringlichkeit für die Unternehmen, die Produktion zu diversifizieren. Sollte Peking diese Bedrohungen jemals umsetzen, würde es lediglich die wenigen verbleibenden Hindernisse für die heimische Seltene-Erden-Industrie der Vereinigten Staaten beseitigen.

Langfristig wären wir strategisch und wirtschaftlich besser dran, wenn China es für uns rentabler machen würde, jetzt mit der Produktion von Seltenerdmetallen zu beginnen. Es würde Chinas Fähigkeit einschränken, unseren Zugang zu solchen Mineralien im Krisenfall drastisch zu verringern.

China hat eine Krise verursacht, indem es damit gedroht hat, „Seltene Erden“ als Druckmittel zu benutzen, aber sie sind diejenigen mit dem Risiko und wir sind diejenigen, die diese Gelegenheit nutzen werden.

Andy Puzder war nach einer Karriere als Rechtsanwalt mehr als 16 Jahre lang Chief Executive Officer von CKE Restaurants. Er wurde von Präsident Donald Trump 2017 nominiert als US-Arbeitsminister zu fungieren. Im Jahr 2011 war Puzder Co-Autor von „Job Creation: Wie es wirklich funktioniert und warum die Regierung es nicht versteht.“ Sein neuestes Buch ist “ Die kapitalistische Wiedergeburt: Der Trump-Boom und der Plan der Linken, ihn zu stoppen.“

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: China’s Threat to Hold Rare Earth Minerals Hostage Is Our Opportunity

Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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