Essbare Wildpflanzen genießen

Titelbild
Die Augenbraue der Venus, Supercilium Veneris. Zarte, junge Spitzen vom Schafgarbenkraut gehörten vor nicht allzu langer Zeit selbstverständlich in hausgemachten Kartoffelsalat. Das Kraut wirkt anregend auf die Verdauung.Foto: kostenlose-blumenfotos.de

Erstaunlich, wie wenig wir heute über die Kräuter auf unserem Rasen oder auf der Wiese neben dem Haus wissen. Wenn wir uns bewusst machen, dass zum Beispiel der gerade zum ersten Mal leuchtend gelb blühende Löwenzahn achtmal so viel Vitamin C, fünfmal so viel Eiweiß und doppelt so viel Kalium, Magnesium und Phosphor wie ein normaler Kopfsalat besitzt, dann sollten wir diesen unscheinbaren Wegbegleitern etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Wird uns doch immer wieder werbewirksam die Meldung präsentiert, unsere Böden wären ausgelaugt und Vitaminzusatzpräparate sollten zusätzlich zur gewöhnlichen Nahrung verzehrt werden.

Was steckt drin im Wildkraut

Schauen wir uns ein zweites Beispiel eines ubiquitär vorkommenden Wildkrautes an: die Vogelmiere. Sie enthält doppelt so viel Kalzium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen wie der Kopfsalat, zwei- bis achtmal so viel Vitamin A und C, die Vitamine B1, B2, B3, Selen, Kieselsäure und, und, und … Weitere Beispiele für gehaltvolle, allgemein vorkommende Kräuter sind natürlich die Brennnessel, der im Wald wachsende Bärlauch, der seit Ende März gesammelt werden kann, Giersch, Schafgarbe, Spitz- und Breitwegerich, verschiedene Kleearten und vieles andere mehr.

Urwüchsige Pflanzen und ihre Wirkweisen

Je nach Jahreszeit und Pflanzenstadium finden wir verschiedene nutzbare Pflanzenteile vor. Meistens können fast alle in der Küche verwendet werden, wie etwa die Wurzel, der Stängel, Blatt, Blüte und der Samenstand. Beispielsweise finden wir im April schon appetitliche Taubnesselspitzen, d.h. wir knipsen mit den Fingernägeln etwa zwei Zentimeter der blühenden Spitzen ab. Sie haben ein kräftiges Aroma zwischen bitter und süß und schmecken sehr blumig. Vom Löwenzahn finden wir jetzt die Blätter, aber auch schon Stängel und Blüten, die wir verwenden können. Er ist bekanntermaßen bitter und gut für den Gallenfluß und die Leberfunktion.

Wer von Schnupfen oder Husten heimgesucht wird, kann jetzt zu den Spitz- und Breitwegerichblättern greifen, die eine lösende und abschwellende Wirkung auf die Atemwege entfalten. Die gesammelten Wildkräuter können auf vielfältige Weise verwendet werden. Wir können Tees zubereiten oder Salate damit verfeinern, heilende Salben und Tinkturen herstellen oder einfach als Würzmittel verwenden. Wem der Geschmack im Salat zu intensiv ist, der hacke die Kräuter klein und gebe sie ins Dressing.

Böse Zwillinge

Bevor wir nun voller Tatendrang in die Wiesen steigen und alle möglichen verführerischen Kräutlein verzehren, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es auch nicht ganz ungiftige Pflanzen darunter gibt. So ist es bei der Verwechslung von Maiglöckchenblättern mit den Blättern des Bärlauchs immer wieder zu Vergiftungen gekommen. Durch Reiben der Blätter lässt sich schnell der Unterschied feststellen, der Bärlauch hat einen zwiebelartigen Duft.

Es ist ratsam, sich die botanischen Grundkenntnisse in diesem Bereich zu erwerben. Wir können Wildkräuterführungen besuchen. Es gibt aber auch schon Schulen, die speziellen Ausbildungen für interessierte Laien anbieten. Eine weitere Möglichkeit ist es, das Angebot spezialisierter Gärtnereien anzunehmen, welche frisch gesammelte Wildkräuter verkaufen und im Frischeversand zustellen.



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