Tungurahua-Vulkan in Ecuador zeigt Frühwarnsignale eines potenziellen Zusammenbruchs

Bei Einheimischen auch als "Der Schwarze Riese" bekannt, zeigt der südamerikanische Vulkan Tungurahua Anzeichen von Flankeninstabilität, die zu einem kolossalen Erdrutsch führen könnte.
Tungurahua Vulkan in Ecuador spuckt Rauch und Asche.
Tungurahua Vulkan in Ecuador spuckt Rauch und Asche.Foto: iStock
Von 19. Februar 2020

Einer der prominentesten Vulkane Südamerikas produziert Frühwarnsignale für einen möglichen Zusammenbruch. Der Tungurahua-Vulkan in Ecuador, örtlich bekannt als „Der Schwarze Riese“, zeigt Anzeichen der Instabilität seiner Flanken, was zu einem kolossalen Erdrutsch führen könnte.

Neue Forschungen unter der Leitung von Dr. James Hickey von der Camborne School of Mines haben ergeben, dass die jüngste Aktivität des Vulkans zu einer erheblichen, schnellen Deformation der westlichen Flanke geführt hat. Die Ergebnisse ihre Studie veröffentlichten die Forscher in der Zeitschrift Earth & Planetary Science Letters.

Die Forscher glauben, dass die treibende Kraft, die diese Verformung verursacht, zu einem erhöhten Risiko eines Einsturzes der Flanke führen könnte, was zu weitreichenden Schäden in der Umgebung führen könnte. Aufgrund dessen empfehlen die Forscher, den Vulkan genau zu beobachten und auf Signale für einen möglichen Kollaps zu achten.

Tungurahua seit 20 Jahren häufig aktiv

Dr. Hickey von der Universität Exeter in Cornwall sagte: „Mit Hilfe von Satellitendaten haben wir eine sehr schnelle Deformation der Westflanke des Tungurahua beobachtet, die unserer Untersuchung zufolge durch ein Ungleichgewicht zwischen der Zufuhr von Magma und dem Ausbruch von Magma verursacht wird“.

Der Vulkan Tungurahua hat eine lange Geschichte des Flankenkollapses und ist seit 1999 ebenfalls häufig aktiv. Die letzte große Aktivität im Jahr 1999 führte zur Evakuierung von 25.000 Menschen aus den umliegenden Gemeinden.

Ein früherer Ausbruch des Tungurahua vor etwa 3.000 Jahren verursachte einen teilweisen Zusammenbruch der Westflanke des Vulkankegels. Dieser Einsturz führte zu einer weiträumigen Trümmerlawine aus bewegtem Gestein, Erde, Schnee und Wasser, die 80 Quadratkilometer bedeckte. Dies entspricht der Fläche von mehr als 11.000 Fußballfeldern.

Seitdem hat sich der Vulkan im Laufe der Zeit immer wieder neu aufgebaut und erreichte bis heute mit einem steil abfallenden Kegel eine Höhe von über 5.000 Meter. Die neue Westflanke über dem Ort des 3.000 Jahre alten Einsturzes hat jedoch wiederholt Anzeichen einer raschen Verformung gezeigt, während die anderen Flanken stabil blieben.

Vulkan definitiv „im Auge behalten“

Als Ursache dieser Deformation weisen die Forscher auf flache, temporäre Magmaspeicherung unter der Westflanke hin. Sollte sich diese Magmazufuhr fortsetzten, kann das schiere Volumen dazu führen, dass sich im Inneren des Vulkankegels Spannungen ansammeln. Diese könnten schließlich eine neue Instabilität der Westflanke und ihren potenziellen Kollaps fördern.

Dr. Hickey fügte hinzu: „Die Magmazufuhr ist einer von mehreren Faktoren, die die Instabilität der Vulkanflanke verursachen oder zu ihr beitragen können. Es besteht zwar die Gefahr eines möglichen Flankenkollapses, aber die Unsicherheit dieser natürlichen Systeme bedeutet auch, dass sie stabil bleiben könnte. Es ist jedoch definitiv einer, den man in Zukunft im Auge behalten sollte“.

(Mit Material der University of Exeter)



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