17 Jahre Aufklärung über Organraub in China – Ärzteorganisation für Nobelpreis nominiert

Für ihren unermüdlichen Einsatz, mit dem die internationale Ärzteorganisation DAFOH den Organraub in China thematisiert, wurde sie nun von einem britischen Politiker für den Nobelpreis vorgeschlagen.
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Foto: Chris Jackson/Getty Images
Von 4. Februar 2024

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Der britische Abgeordnete Lord Philip Hunt of Kings Heath hat die internationale Ärzteorganisation Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH, Ärzte gegen erzwungene Organentnahme) für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Der 74-Jährige begründet die Nominierung mit der Rolle von DAFOH bei der Aufklärung über den „Schrecken der erzwungenen Organentnahme“ im kommunistischen China.

In der gemeinnützigen Organisation, die ihren Sitz in Washington hat, engagieren sich Ärzte aus der ganzen Welt. Rund 17 Jahre haben sie damit verbracht, die Öffentlichkeit über die Menschenrechtsverletzungen in China, die beim Organraub inzwischen ein industrielles Ausmaß angenommen hat, zu informieren.

Für Organempfänger aus aller Welt sind vor allem die extrem kurzen Wartezeiten in chinesischen Krankenhäusern lukrativ, sodass sich ein regelrechter Transplantationstourismus gebildet hat. Dabei werden die oft ahnungslosen Organempfänger ungewollt zu Komplizen dieses Verbrechens.

Neben der Herausgabe von Publikationen veranstaltet DAFOH regelmäßig Webinare, in denen Medizinethik und der Organraub thematisiert werden. In den letzten sechs Jahren sammelten sie weltweit Millionen Unterschriften und forderten die Vereinten Nationen auf, Maßnahmen zu ergreifen.

Erst im Januar wandte sich DAFOH an die Vereinten Nationen und forderte die Einrichtung eines internationalen Straftribunals, das sich mit dem Organraub in China durch das kommunistische Regime beschäftigt. Dieser Vorschlag wurde von über 100 Abgeordneten, Wissenschaftlern und Organisationen unterstützt.

Lord Hunt lobte DAFOH gegenüber Epoch Times für ihre „großartige Arbeit“, mit der die Organisation zeige, „warum wir handeln müssen“.

Großbritannien verbietet Transplantationstourismus per Gesetz

Der Brite hatte vor fünf Jahren durch Menschenrechtsaktivisten vom Organraub in China erfahren. Damals setzte er sich gerade für ein Gesetz zum Zwecke der Förderung von Organspenden in seinem Land ein. Als er erfuhr, was in China passiert, war er entsetzt und fühlte sich verpflichtet, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um dem Missbrauch ein Ende zu setzen.

In Großbritannien setzte Hunt ein Gesetz durch, das den Bürgern verbietet, zu Transplantationszwecken nach China zu reisen. Enttäuscht zeigte er sich jedoch von den ausbleibenden Reaktionen internationaler Gremien wie den Vereinten Nationen.

Bei der jüngsten Allgemeinen Regelmäßigen Überprüfung (Universal Periodic Review, UPR) der Menschenrechtslage in China vor den Vereinten Nationen blieben den Delegierten gerade einmal je 45 Sekunden, um die Ausführungen aus China zu widerlegen. Das Thema Organraub kam nicht zur Sprache.

„Die erzwungene Organentnahme ist ein grausames, wirklich grausames Verbrechen“, äußerte Hunt. Politische Gefangene, Falun-Gong-Praktizierende und Uiguren in Xinjiang, all diese Menschen hätten „etwas viel Besseres verdient als die schreckliche Lage, in der sie sich befinden“.

„Wir müssen es besser machen, protestieren und Kampagnen führen – und letztendlich wird es uns gelingen, diese schreckliche Vorgehensweise auszurotten“, sagte Hunt. In diesem Prozess spielen Organisationen wie DAFOH eine „unglaublich wichtige Rolle“.

„Ich spreche ihnen meine Anerkennung aus für alles, was sie getan haben, und für die von ihnen erhaltene Unterstützung“, so der britische Politiker weiter.

EU-Resolution fordert Ende der Verfolgung

Am 18. Januar stimmte das Europäische Parlament im französischen Straßburg über die Resolution 2024/2504(RSP) ab.

Damit wurde das kommunistische Regime nachdrücklich aufgefordert, „der Verfolgung von Falun-Gong-Anhängern und anderen verfolgten Minderheiten […] sofort ein Ende zu setzen“. Darüber hinaus fordert die Resolution die bedingungslose Freilassung aller Falun-Gong-Praktizierenden in China.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel Medical Ethics Group Nominated for Nobel Peace Prize for Shining Light on Forced Organ Harvesting in China“. (deutsche Bearbeitung: sua)



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