70-Jähriger soll seit mehr als 30 Jahren Firmen mit Postkarten erpresst haben

Ein inzwischen 70 Jahre alter Mann soll seit über 30 Jahren mit Postkarten versucht haben, Unternehmen zu erpressen. Ermittler aus Bayern kamen dem Mann nun auf die Spur. Ob die Erpressungsversuche ernstgemeint waren, ist allerdings zweifelhaft.
Die Bundespolizei soll mehr Kompetenzen bekommen. Das Bundeskabinett hat eine lange umstrittene Reform gebilligt. (Symbolbild)
Die Bundespolizei schaltet ein. (Symbolbild)Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Epoch Times21. Dezember 2023

Die Polizei im bayerischen Kempten konnte die Tatserie des von Hannover in Niedersachsen aus bundesweit agierenden Mannes nun aufklären, wie diese am Donnerstag gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kempten mitteilte. An der Ernsthaftigkeit der Erpressungsversuche gibt es allerdings große Zweifel. So machte der Mann laut Ermittlern nie Angaben zur Geldübergabe.

Insgesamt sind im Bundesgebiet der Polizei zufolge seit 1992 über 360 Taten bekannt, bei denen ein unbekannter Erpresser per Postkarte ankündigte, dass eine Briefbombe explodiere, wenn kein Geld bezahlt werde. Anfang April ging dann bei einem Lebensmittelhersteller im Ostallgäu eine weitere Postkarte mit einer Drohung und Geldforderung über 500.000 Euro ein. Zwei Tage später ging bei einem Hotel im Oberallgäu zudem eine Postkarte gleichen Inhalts ein.

Die Polizisten in Kempten nahmen daraufhin Ermittlungen auf und konnten den 70-Jährigen als Urheber der Karten identifizieren. Mit Hilfe von DNA-Tests konnten ihm laut Polizei und Staatsanwaltschaft rund 70 der Taten zugeordnet werden, die Ermittlungen laufen aber noch. Auf die Spur des Tatverdächtigen kamen die Ermittler demnach über weitere private Postkarten mit identischer Handschrift. Darauf waren Absenderdaten vorhanden, die zu dem 70-Jährigen führten.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes in Hannover führte die Polizei den Angaben zufolge eine eindringliche Gefährderansprache bei dem Senior durch. Seither seien keine weiteren Fälle bekannt geworden, hieß es weiter.

Ob es sich bei den Drohpostkarten um ernstgemeinte Erpressungsversuche handelte, ist laut Ermittlern unsicher. Der Mann habe auf seinen Karten nicht nur keine Modalitäten zur Geldübergabe genannt. Er habe auch nach dem Versand der Postkarte keinen weiteren Kontakt zu den Unternehmen aufgenommen. (afp)



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