„Alarmierende Statistik“: BLM-Proteste führten zu weniger Polizeitötungen und mehr Morden

Während die Zahl der von der Polizei begangenen Tötungen nach den Protesten von Black Lives Matter (BLM) landesweit zurückgegangen sind, kommt eine aktuelle Studie aus den USA zu dem Ergebnis, dass die Zahl der Tötungsdelikte an Orten mit BLM-Protesten sprunghaft angestiegen ist.
Titelbild
Black-Lives-Matter-Demonstration im Hyde Park in London am 30. August 2020.Foto: JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Image
Von 20. September 2023

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Mehrere amerikanische Studien legen bereits nahe, dass die Polizei nach den Protesten aus Sorge vor der öffentlichen Wahrnehmung und vor Gerichtsverfahren „weniger proaktiv“ ist. Die neue Studie hat diesen Punkt aufgegriffen und den Anstieg an Mord- und Kriminalitätsdelikten in bestimmten Orten der USA anhand von Zahlen untersucht.

„Die Ergebnisse der Event-Studie deuten darauf hin, dass die BLM-Proteste die Polizeidienststellen dazu veranlassten, sich von Interaktionen mit der Öffentlichkeit zurückzuziehen und Körperkameras anzuschaffen, was zu einem Kriminalitätsanstieg und einem Rückgang der polizeilichen Tötungen führte“, schrieb der Autor der Studie, Travis Campbell.

Michael Brown und George Floyd

Die im „Journal of Urban Economics“ vom 14. September veröffentlichte Studie analysierte die Auswirkung von BLM-Protesten auf Polizeigewalt und Kriminalität nach dem Tod Michael Browns im Jahr 2014 und dem Tod von George Floyd im Jahr 2020. Die Black-Live-Matter-Proteste dauerten in beiden Fällen jeweils ein Jahr an.

Michael Brown war ein 18-jähriger Schwarzer, der 2014 von einem weißen Polizeibeamten in Ferguson, Missouri, erschossen wurde. George Floyd (46) starb, nachdem ein weißer Polizeibeamter bei einer Verhaftung in Minneapolis im Jahr 2020 längere Zeit dessen Hals mit seinem Knie zugedrückt hatte. Eine Videoaufnahme ging im Netz viral und sorgte für einen Sturm von Empörung.

Körperkameras

Eine Maßnahme, die in Polizeidienststellen vielerorts nach der ersten BLM-Portestwelle eingeführt wurde, war das Tragen von Kameras am Körper der Polizeieinsatzkräfte. Diese seien nicht nur zur besseren Beweisführung oder zur Klärung von Haftungsfragen angeschafft worden, sondern auch explizit zur  „Reduzierung von Polizeigewalt“ und einer „Verbesserung des öffentlichen Polizeiimages“, wie Umfragen ergaben, heißt es im Bericht.

Insgesamt stieg der Anteil der Dienststellen, die ihre Einsatzkräfte mit Körperkameras ausstatteten, von 2014 bis 2019 um 14 Prozent an. Das „Zusammenspiel des Rückzugs der Polizei und der weitverbreiteten Einführung von Körperkameras verringerte die tödliche Polizeigewalt um 10 bis 15 Prozent“, so die Studie weiter. Dadurch konnten in etwa 200 Tötungen durch Polizisten verhindert werden.

Gleichzeitig stieg die Kriminalitäts- und Mordrate in den Orten, die von BLM-Protesten heimgesucht wurden, in demselben Zeitraum von fünf Jahren stark an. Insgesamt wurden rund 11,5 Prozent mehr Mordfälle gemeldet, was mehr als 3.000 zusätzlichen Tötungsdelikten entspricht, schließt die Studie. Darüber hinaus gingen die Festnahmen bei Eigentumsdelikten um etwa 12 Prozent zurück. Die Aufklärungsquote war hier mit 8 Prozent „stark rückläufig“.

Diese Statistiken sind nicht nur alarmierend, sondern sie belegen einen erheblichen Rückgang der polizeilichen Aktivitäten“, schrieb Campbell.

Hoher Druck führte zu Kündigungswelle

Der Forschungsbericht beruft sich auf eine „wachsende Anzahl von Studien“, wonach die Polizei nach den BLM-Protesten in den betroffenen Regionen weniger gewillt ist, Recht und Ordnung durchzusetzen und sich von Aufgaben zur Bewahrung der öffentlichen Sicherheit zurückgezogen hat.

Insbesondere in sogenannten „liberalen Gebieten“ des Landes nahm die Sympathie für die Polizei ab und der Ruf nach Reformen wurde lauter.

Laut einer Untersuchung (Mourtgos et al.) aus dem Jahr 2022 litt die Polizeimoral nach den BLM-Protesten wegen George Floyd erheblich, sodass die freiwilligen Kündigungen unter den Polizeibeamten um 279 Prozent zunahmen.

„In dem Maße, wie die Missbilligung des Strafrechtssystems zu- und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden abnimmt, greifen einige zur Lösung von Konflikten zur Gewalt. Das erklärt möglicherweise den Anstieg der Tötungsdelikte nach einigen Protesten“, folgert der Autor der Studie.

Anfang September dieses Jahres hat sich der Druck, dem die Strafverfolgungsbehörden ausgesetzt sind, nochmals deutlich gezeigt. Nach einem Rechtsstreit im Zusammenhang wegen Polizeigewalt gegen BLM-Demonstranten erklärte sich das New York Police Department (NYPD) bereit, sein Vorgehen bei Demonstrationen zu überarbeiten.

Der neuen Vereinbarung nach wird das NYPD künftig bei den meisten öffentlichen Demonstrationen weniger Einsatzkräfte einsetzen und ein vierstufiges System einführen, um das polizeiliche Vorgehen zu bestimmen, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf der Deeskalation der Situation liegen soll.

Die Polizeitaktik des „Kesseltreibens“, bei der Polizisten eine Gruppe von Menschen einschließt, um sie zu verhaften, soll verboten werden. In den nächsten drei Jahren soll das Vorgehen der NYPD bei Protesten begleitend von einem Ausschuss bewertet werden.

Kürzung von Polizeimitteln

Im Rahmen der George-Floyd-Proteste forderten BLM-Demonstranten auch die Abschaffung der Polizeimittel im ganzen Land. In einem Interview mit der Epoch Times Anfang Januar erklärte der langjährige Polizist und Ausbilder Dave Smith, dass das Streichen von Geldern die Polizeibelegschaft demoralisiere.

Seine Frau Betsy Smith, die vor ihrer Pension als Polizeisergeant arbeitete, beklagte, dass die Polizei zwei Jahre lang nach dem Fall George Floyd dämonisiert worden sei. Viele Dienststellen seien akut „unterbesetzt“. In Tucson, Arizona, sei das Personal der Polizei auf ein Niveau geschrumpft, wie seit Mitte der 1970er-Jahre nicht mehr. In Phoenix hätte eine Einstellungsveranstaltung statt der üblichen 1.000 Bewerber nur 35 Interessenten angezogen.

Auch die Angriffe auf Polizeibeamte haben im letzten Jahr stark zugenommen. Nach Angaben des FBI wurde 2022 durchschnittlich alle sechs Tage mindestens ein Polizist getötet. Damit war es das drittgefährlichste Jahr für Polizeibeamte in zwei Jahrzehnten. Forderungen von BLM wegen der oftmals gewalttätigen Ausschreitungen als terroristische Bedrohung einzustufen, lehnte das FBI bisher jedoch ab.

Keine Verfolgung von gewalttätigen Demonstranten

Während einer Anhörung am 29. September 2021 im Kongress zum Thema Terrorismusbekämpfung fühlte die Abgeordnete Nancy Mace dem stellvertretenden Direktor der FBI-Abteilung für Terrorismusbekämpfung, Timothy Langan, auf den Zahn, was die Behörde angesichts der gewalttätigen Ausschreitungen von BLM und der linksextremistischen Antifa im Land zu tun gedenke.

Langan antwortete, dass das FBI BLM und Antifa als „Bewegungen“ einstufe und nicht als „inländische terroristische“ Gruppen. Keine der beiden werde als „antiautoritäre“ oder „regierungsfeindliche“ Organisation angesehen.

In einem Interview mit „Breitbart“ bezeichnete Mace diese Aussage als „schockierend“. „Das FBI hat ganz Amerika mitgeteilt, dass sie die Gewalttaten dieser gewalttätigen Gruppen nicht verfolgen wird“, sagte sie. Und dies sei „überaus erstaunlich“, denn in dieser Untersuchung habe das FBI auch erklärt, dass es etwa 75 offene Fälle gebe, die in die Kategorie „Anti-Regierung“ fielen.

„Wir alle haben die Gewalt der letzten zwei Jahre in den Städten des Landes gesehen – wie die Antifa und Black Lives Matter Plätze niederbrannten, Unternehmen zerstörten, die Lebensgrundlage von Menschen zerstörten, Menschen aus ihren Autos zerrten und sie am helllichten Tag verprügelten. Und wir verfolgen die Antifa nicht, weil sie – Zitat: „eine Bewegung ist“.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Led to Fewer Police Killings, More Murders: Study“. (deutsche Bearbeitung nh)



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