Beerdigung Prinz Philip: Bescheidene Feier mit vielen militärischen Anklängen

Titelbild
Schloss Windsor.Foto: iStock
Epoch Times17. April 2021

Eigentlich folgt die Trauerzeit für einen verstorbenen Royal in Großbritannien einem strikten Protokoll, das in der Regel bereits vor seinem Ableben festgelegt wird. Nach dem Tod von Prinz Philip aber musste der Buckingham-Palast improvisieren:

Wegen der Corona-Beschränkungen ist alles verboten, was zu größeren Menschenansammlungen führen könnte. Dennoch, so versprach ein Palastsprecher, gibt es einen „würdigen Abschied von Seiner Königlichen Hoheit“.

Der Trauerzug für den verstorbenen Ehemann von Königin Elizabeth II. setzt sich am Samstag um 14.40 Uhr Ortszeit (15.40 Uhr MESZ) in Bewegung, die Trauerzeremonie in der St. George’s Chapel auf dem weitläufigen Gelände von Schloss Windsor beginnt um 15.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) mit einer landesweiten Schweigeminute. Die Zeremonie wird im Fernsehen übertragen, fällt aber wegen der Corona-Beschränkungen deutlich kleiner aus als gewöhnlich.

Statt 800 Gästen nur 30 – drei davon aus Deutschland

Statt wie ursprünglich geplant 800 werden nur 30 Gäste teilnehmen. Das sind neben der Queen und ihren vier Kindern die Enkel sowie weitere enge Mitglieder des Königshauses. Auch Enkel Harry ist dabei; seine hochschwangere Frau Meghan aber blieb auf ärztlichen Rat in den USA. Zwischen Harry und William hinter Philips Sarg hergehen wird ihr Cousin Peter Phillips – was Spekulationen über ein dauerhaftes Zerwürfnis zwischen den Söhnen von Thronfolger Prinz Charles anheizt.

Aus Deutschland sind drei Verwandte eingeladen: Bernhard Prinz von Baden ist der Enkel von Philips Schwester Theodora, Prinz Heinrich Donatus ist Oberhaupt des Hauses Hessen, in das Philips Schwester Cecilia eingeheiratet hatte, und Prinz Philipp zu Hohenlohe-Langenburg ist der Enkel von Philips älterer Schwester Margarita. Alle Trauergäste müssen Maske tragen und die Abstandsregeln einhalten.

Zivilkleidung statt Militäruniform

Die britische Königsfamilie trägt bei der Trauerfeier Zivilkleidung. Laut Buckingham-Palast untersagte die Queen das Tragen von Militäruniformen. Medienberichten zufolge will sie damit vor allem ihrem Enkel Harry die Peinlichkeit ersparen, allein ohne Uniform an der Trauerfeier teilnehmen zu müssen. Nach seinem überraschenden Rückzug aus der ersten Reihe der Royals waren ihm alle militärischen Titel entzogen worden.

Prinz Philips Sarg wird in einem speziell für diesen Zweck und unter Philips Mitwirkung entworfenen olivgrünen Land Rover Defender TD5 von der Privatkapelle in Schloss Windsor, wo er seit Freitag vergangener Woche aufgebahrt ist, bis zur Kapelle gefahren. Die Queen folgt in einem Bentley, Thronfolger Prinz Charles sowie weitere ranghohe Royals gehen zu Fuß.

Als Symbol für die enge Verbundenheit von Prinz Philip mit dem Militär sollen Vertreter der Royal Navy, der Royal Air Force und mehrerer Armee-Einheiten den Weg bis zur Kapelle säumen.

Sarg mit Standarte, Blumenkranz, Offiziersmütze und Degen bedeckt

Während der Sarg von Mitgliedern der königlichen Flotte in die Kapelle getragen wird, soll die Nationalhymne erklingen. Nach der Schweigeminute wird der Sarg dann vom Erzbischof von Canterbury in Empfang genommen. Bedeckt wird der Sarg mit der persönlichen Standarte des Prinzgemahls und mit einem Blumenkranz, seiner Offiziersmütze von der Royal Navy sowie seinem Parade-Degen geschmückt.

Bis Samstag gilt eine nationale Trauerzeit. Die offizielle Trauerphase der Königsfamilie dauert noch eine Woche länger. Trotz des bescheideneren Rahmens spiegele die Zeremonie durchaus die Wünsche des Herzogs wider, erklärte der Palastsprecher. Prinz Philip hatte Zeit seines Lebens zuviel Aufhebens um seine Person gehasst und sich stets eine private Trauerfeier und eine Beisetzung auf Schloss Windsor gewünscht. (afp)



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