Belarus wirft Frankreich nach Umleitung von Flugzeug „Luftpiraterie“ vor

Die belarussische Regierung hat den französischen Behörden "Luftpiraterie" vorgeworfen, nachdem ein belarussisches Passagierflugzeug auf dem Weg nach Barcelona vor dem Eintritt in EU-Luftraum umkehren musste.
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Ein Flugzeug vom Airbus A320 der Fluggesellschaft Sund Air beim Flug von Kos im Landeanflug auf den Flughafen Dresden International.Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times26. Mai 2021

Die französischen Luftfahrtbehörden hätten der belarussischen Maschine untersagt, den französischen Luftraum zu durchfliegen, teilte der Sprecher des Außenministeriums in Minsk, Anatoly Glas, am Mittwoch mit. Dies sei „absolut ungeheuerlich und unmoralisch“.

Nach Angaben der staatlichen belarussischen Fluggesellschaft Belavia hatten die französischen Behörden unter Verweis auf eine Anweisung des französischen Premierministers einer Maschine mit 56 Passagieren an Bord den Eintritt in den französischen Luftraum untersagt. Flug B2869 habe deshalb rund zwei Stunden lang Schleifen in der Nähe der polnischen Grenze fliegen müssen, bevor die Maschine schließlich nach Minsk zurückgeflogen sei.

Nach Angaben des belarussischen Außenministeriums waren die meisten der Passagiere an Bord des Belavia-Fliegers EU-Bürger. Ihre Sicherheit sei durch das Flugverbot der französischen Behörden gefährdet worden, erklärte Ministeriumssprecher Glas. Er warf Frankreich vor, das Chicagoer Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt verletzt zu haben.

Die polnischen Behörden teilten mit, die belarussische Maschine wegen des französischen Flugverbots abgewiesen zu haben. Ein anderes Flugzeug aus Minsk durfte dagegen in Warschau landen. Später teilte Polens Regierung dann mit, die beim EU-Gipfel am Montag beschlossene Luftraumsperrung für belarussische Flugzeuge umgesetzt zu haben. Polen hat eine lange Grenze mit Belarus.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten bei ihrem Gipfel am Montag die Sperrung des Luftraums für Flugzeuge aus Belarus sowie ein Landeverbot auf EU-Flughäfen vereinbart. Hintergrund war die erzwungene Zwischenlandung eines auf dem Weg von Athen nach Vilnius befindlichen Passagierflugzeugs durch die belarussischen Behörden und die anschließende Festnahme des Regierungskritikers Roman Protassewitsch in Minsk. (afp)



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