Britischer Kaffeekette droht Boykott wegen Trans-Werbung

Eine kürzlich erschienene Werbekampagne von Costa Coffee hat für große Aufregung gesorgt. Kritiker werfen der Marke „unverantwortliches“ Handeln vor und rufen zum Boykott auf.
Titelbild
Ein Costa Coffee in Dorking Surrey Hills, Großbritannien.Foto: iStock
Von 4. August 2023

Einer britischen Coca-Cola-Kaffeekette droht ein Boykott wegen einer Werbekampagne, die eine Transgender-Person nach einer doppelten Brustentfernung zeigt. Die Illustration von Costa Coffee, die auf einem Express-Lieferwagen im Vereinigten Königreich zu sehen ist, zeigt einen transsexuellen Mann in einer Surf-Pose, mit großen Lippen und blauem Haar. Außerdem sind auffällige Narben zu sehen, die typisch für eine Brustentfernung sind.

Das Bild hat in den sozialen Medien weite Kreise gezogen. Kritiker behaupten, es verherrliche den Eingriff einer Geschlechtsumwandlung und schüre Geschlechtsidentitätskonflikte. Unter dem Hashtag #BoycottCostaCoffee auf der Plattform X, ehemals Twitter, rufen diese zum Boykott der Kaffeemarke auf.

Einer der Kritiker ist der Politiker Laurence Fox. Der Vorsitzende der britischen Reclaim Party wirft Costa Coffee vor: „Sie fördern die Verstümmelung gesunder junger Mädchen“, heißt es in seinem Post vom 31. Juli.

Sein Beitrag wurde mehr als drei Millionen Mal aufgerufen, während zahlreiche andere Nutzer ähnlich scharfe Kritik an der Werbekampagne äußerten.

„Ablenkung von schlechter Öffentlichkeitsarbeit“

Eine Nutzerin nennt es ein „sehr beunruhigendes Zeichen, wenn ein Kaffeeunternehmen glaubt, dass die Förderung der weiblichen Verstümmelung seinem Kundenstamm guttun und sein Geschäft steigern wird“. Ein anderer bezeichnete die Illustration als „perfektes Logo für den wokesten Sommer seit 120.000 Jahren“.

Helen Joyce, die Leiterin der Menschenrechtsorganisation Sex Matters, ging mit der Kaffeekette ebenfalls hart ins Gericht. Es sei „ekelhaft unverantwortlich, psychische Not, körperliche Dissoziation und Selbstverletzung bei Mädchen im Teenageralter zu suggerieren, zu verkaufen oder gar zu verherrlichen“, verkündete sie gegenüber der britischen Zeitung „The Telegraph“.

„[Die Kaffeekette] Costa denkt vermutlich, dass sie mit ihrer Botschaft ‚integrierend‘ vorgeht.“ In Wirklichkeit trage sie laut Joyce dazu bei, eine „soziale Ansteckung und einen medizinischen Skandal zu schüren, der sich als Bewegung für soziale Gerechtigkeit tarnt“.

Ein weiterer Beitrag in den sozialen Medien stammt von Malcom Clark, einem für die Emmy Awards nominierten wissenschaftlichen Dokumentarfilmer. Seinen Angaben zufolge setzt er sich gegen das ein, was er als „Pseudowissenschaft zur Geschlechtsidentität“ bezeichnet.

Für ihn könnten die Motive des Transgender-Marketings aber auch darin bestehen, dass das Unternehmen von früherer schlechter Öffentlichkeitsarbeit ablenken möchte. „Costa wurde kürzlich beschuldigt, sein Personal so schlecht zu behandeln, dass es einer unabhängigen Prüfung zustimmen musste“, schrieb Clark.

Ärztin für Geschlechtsumwandlungen lobt Kaffeekette

Es gibt auch Unterstützer der Illustration. Darunter ist die Ärztin Dr. Helen Webberley, die eine Privatklinik in Großbritannien betreibt, in der sie auch Geschlechtsumwandlungen für Kinder anbietet.

In ihrem Post in den sozialen Medien lobt sie Costa Coffee. Sie bezeichnet die sogenannte „Top-Chirurgie“, auch Mastektomie genannt, als „völlig routinemäßig und normal“. Der Eingriff schade keinem Menschen, stattdessen rette er Leben. Demnach würde er dem „schwächenden psychischen Problem Abhilfe schaffen, welches jedes Jahr so ​​viele Menschenleben fordert“, schreibt Webberley. Ihrer Meinung nach stehe man mit Costa Coffee auf der richtigen Seite der Geschichte.

Auch die pro-LGBT-Publikation „Pink News“ steht hinter dem Werbeplakat. In einem Artikel wird die Illustration als „mutig“, „schön“ und mit „frischem Wind“ hervorgehoben. Damit zitiert die Zeitung den Trans-Künstler Fox Fisher, der sich selbst vor etwa zehn Jahren einer sogenannten Top-Operation unterzogen hatte.

Costa verteidigt Illustration

Costa Coffee reagierte nicht direkt auf eine Anfrage der Epoch Times nach einer Stellungnahme zu dem Boykottaufruf. In einer Erklärung gegenüber der britischen Zeitung „Evening Standard“ verteidigte das Unternehmen seine Entscheidung, die Illustration zu verwenden. Als Argument gibt sie den Begriff der „Gleichstellung“ an.

„Bei Costa Coffee feiern wir die Vielfalt unserer Kunden, Teammitglieder und Partner“, verkündete ein Sprecher des Unternehmens. Jeder sollte „das von uns geschaffene einladende Umfeld“ erfahren, so der Costa-Coffee-Sprecher. Auf diese Weise könnten sich die Menschen „willkommen und frei fühlen und schamlos stolz darauf sein, sie selbst zu sein“. Genau das solle die Illustration vermitteln. „Sie zelebriert soziale Integration“, so das Unternehmen weiter.

Der Aufruf zum Boykott von Costa Coffee kommt inmitten einer Welle von Gegenreaktionen gegen die zunehmende Verwendung von Transgender-Bildern und -Persönlichkeiten in Marketingkampagnen sowohl in Großbritannien als auch in den Vereinigten Staaten.

Die britische Schuhmarke Dr. Martens sah sich jüngst mit Gegenreaktionen der Verbraucher konfrontiert, weil sie ein Paar Stiefel anbot, das eine Transgender-Person mit Mastektomie-Narben zeigte. Gleichzeitig war in Amerika Bud Light wegen seiner Marketing-Partnerschaft mit der Transgender-Influencerin Dylan Mulvaney Ziel eines lang anhaltenden Boykotts.

Psychologe: „Handlungen müssen Konsequenzen haben“

James Esses ist Mitbegründer von Thoughtful Therapists, einer Gruppe von Psychologen, die sich um die Auswirkungen der Gender-Ideologie auf die heutige Jugend sorgen. Am 2. August schrieb er einen Kommentar in der Zeitung „The Telegraph“. Darin argumentierte er, dass die Kampagne „schamlose Werbung für eine Marke“ sei, die „dem Gefüge unserer Gesellschaft schadet“.

„Es ist besorgniserregend, wie solche Unternehmen wie Costa es riskieren, aus einer möglichen Reaktion auf psychische Erkrankungen wie Körperdysmorphie oder Geschlechtsdysphorie Kapital zu schlagen“, schrieb Esses. Eine Körperdysmorphie liegt vor, wenn eine Person sich übermäßig auf leichte Defekte im Erscheinungsbild konzentriert, was für sie einen erheblichen Leidensdruck zur Folge hat.

Esses wirft die Frage auf, was ein junges, pubertierendes Mädchen, das mit seinem sich verändernden Körper unzufrieden ist, wohl denken würde, wenn bekannte Marken die chirurgische Entfernung von Brüsten aus geschlechtsideologischen Gründen feiern?

Laut Esses sei die Kampagne von Costa das jüngste Beispiel in einer Reihe von Unternehmen, die „beunruhigende Ideologien“ verbreiteten, die jungen Menschen schadeten. Er fügte hinzu, dass einige dieser Unternehmen absichtlich versuchen würden, mit provokativen Anzeigen unter dem Mantra „Es gibt keine schlechte Werbung“ für Empörung zu sorgen. „Es ist an der Zeit, dass ihnen beigebracht wird, dass ihre Handlungen Konsequenzen haben“, ergänzte der Psychologe.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Coca-Cola-Owned Coffee Chain Faces Boycott Calls Over Trans Ad Showing Breast Removal Scars“ (redaktionelle Bearbeitung il)



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