Cameron startklar für den Wahlkampf in Großbritannien

Das diesjährige Budget der Konservativen Partei ist das bislang höchste in der Wahlhistorie Großbritanniens - 141.000 Dollar mehr als die Labour Party im Wahljahr 2005 zur Verfügung hatte.
Titelbild
David Cameron, bei seiner ersten Rede des neuen Jahres am 2. Januar an der prestigeträchtigen Oxford Drama School in Woodstock, Oxfordshire.Foto: Andrew Parsons/Conservative Party Via Getty Images
Von 12. Januar 2010

Seit über vier Jahren wird David Cameron als zukünftiger Premierminister Großbritanniens gehandelt. Jetzt will er beweisen, dass er dafür bereit ist.

Seine oppositionelle Konservative Partei startete ihren Wahlkampf Anfang Januar – im Rücken eine „Kriegskasse“ von 29 Millionen US-Dollar. Die landesweite Werbekampagne kostet 810.000 Dollar und kündigt ein „Jahr der Veränderung” an.

Laut britischem Gesetz muss alle vier Jahre eine Parlamentswahl stattfinden, eine frühere Einberufung ist möglich, liegt aber im Ermessen des amtierenden Premierministers. Gordon Brown hat bis Juni 2010 dafür Zeit. Doch wird davon ausgegangen, dass die Wahlen bereits vor dem 6. Mai stattfinden könnten.

„Bis zur nächsten Parlamentswahl sind es nur noch 153 Tage und ich glaube, dass es nicht früh genug dafür sein könnte“, sagte David Cameron in seiner Rede Anfang Januar, als er den Beginn der Wahlkampagne der Konservativen Partei verkündete.

„Jahr der Veränderung“

„Lasst uns dieses Jahr zu einem Jahr der Veränderung machen, reitet Cameron den Wahlslogan von US-Präsident Barack Obama.

Das Budget der Konservativen Partei ist das bislang höchste in der Wahlhistorie Großbritanniens – 141.000 Dollar mehr als die Labour Partei im Wahljahr 2005 zur Verfügung hatte.

Seit David Cameron als Oppositionschef sein Büro übernommen hat, hat er sich beispiellos für die Beschaffung von finanziellen Mitteln durch Kampagnen eingesetzt. Etwa bietet er den privaten Spendern Einzeltreffen an, im Ausgleich für eine Investition in Höhe von 81.000 Dollar in die Kassen der Partei.

Laut einem Bericht sind 100 Geschäftsleute in eine Art „Premier-Klub“ eingetreten, der ihnen eine frühen Zugang zu dem Mann gewähren soll, der in diesem Jahr Premierminister werden könnte.

Von vielen weiteren wird berichtet, dass sie bezahlt haben, um Zugang zu anderen altgedienten Persönlichkeiten der Konservativen zu bekommen – einschließlich dem Schatten-Finanzminister George Osbourne. Von Cameron  wird gesagt, er  allein habe schon 8,1 Millionen Dollar für die Partei gewinnen können.

Diese Vorgehensweise wurde von dem Abgeordneten der Labour Partei, John Mann, als „unmoralisch” niedergemacht und als Wiederholung der „Cash for Honors“-Affäre bezeichnet, die weithin als Grund für Tony Blairs Fall angesehen wird.

In der Tat wird Blairs Geldbeschaffer Lord Levy – unter Labour-Insidern besser bekannt als „Lord Cashpoint“ – von der Times als Berater von Camerons Geldbeschaffer, dem ehemaligen Hedgefonds-Chef Stanley Fink genannt, mit dem Risiko, mit jener Rolle in Verbindung gebracht zu werden.

Obwohl die Labour Partei von den größten Gewerkschaften des Landes ebenso wie von hohen Persönlichkeiten wie J.K. Rowling, der Autorin von Harry Potter, unterstützt wird, dürfte ihre „Kriegskasse“ nur rund 12,9 Millionen Dollar enthalten, berichtet die Times.

Brown: „Ich musste bisher für alles in meinem Leben kämpfen.“

Einer kürzlich veröffentlichten YouGov-Umfrage zufolge, die Ende vergangenen Jahres durchgeführt wurde, würde die Konservative Partei 40 Prozent der Stimmen bekommen, wenn jetzt eine Wahl abgehalten würde. Die Labour Partei bekäme um die 30 Prozent und die Liberalen Demokraten um die 17 Prozent.

Kürzlich sagte Gordon Brown, dass die Labour Party „um jeden Zentimeter auf ihrem Weg“ kämpfen werde. „Ich denke, wenn man bei den Wahlumfragen zurückliegt, muss man sich selbst als Kämpfer betrachten“, sagte Brown. „Ich musste bisher für alles in meinem Leben kämpfen.”

 

Originalartikel auf Englisch: Cameron Ready as U.K. Election Campaign Begins



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