Dschihadistenangriff in Mosambik: Ermittlungen gegen TotalEnergies in Frankreich

Im Jahr 2021 verübte eine Dschihadistengruppe einen Anschlag in Mosambik. Angehörige und Opfer verklagen den Energiekonzern TotalEnergies wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung.
IS-Zellen sind in Syrien und dem Irak weiter aktiv (Archivbild).
Eine Dschihadistengruppe, die dem IS nahesteht, verübte im Jahr 2021 einen Anschlag in Mosambik. Symbolbild.Foto: Uncredited/Militant website/AP/dpa
Epoch Times4. Mai 2024

Mehr als drei Jahre nach einem Dschihadisten-Angriff in Mosambik mit Hunderten Toten hat die französische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Energiekonzern TotalEnergies eingeleitet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung und der unterlassenen Hilfeleistung, wie die Staatsanwaltschaft in Nanterre am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Eine Dschihadistengruppe, die mit der Miliz Islamischer Staat (IS) in Verbindung steht, hatte am 24. März 2021 in der mosambikanischen Hafenstadt Palma Dutzende Menschen getötet. In unmittelbarer Nähe war TotalEnergies damals an einer Anlage zur Erschließung von Flüssigerdgas beteiligt.

Eine Woche lang verübten die Dschihadisten in der umliegenden Provinz Cabo Delgado noch weitere Angriffe, bei denen mehrere Hundert Menschen getötet wurden. Tausende Menschen ergriffen die Flucht.

Klage von Überlebenden und Hinterbliebenen

Der Anlass der Ermittlungen in Frankreich ist eine Klage von Hinterbliebenen und Überlebenden des Anschlags. Sie werfen dem Unternehmen nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor, vor dem Anschlag keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz von Subunternehmern getroffen zu haben.

Nach dem Anschlag habe TotalEnergies zudem keinen Treibstoff für Hubschrauber bereitgestellt, um Zivilisten in Sicherheit zu bringen.

Ein Sprecher von TotalEnergies wiederholte auf Anfrage eine frühere Stellungnahme des Unternehmens und wies die Vorwürfe „entschieden zurück“. Er sagte, Beschäftigte des Unternehmens hätten in Mosambik Nothilfe geleistet und die Evakuierung von 2.500 Menschen ermöglicht, darunter Zivilisten, Mitarbeiter und Subunternehmer.

Überlebende begrüßten dagegen die Ermittlungen in Frankreich. Der Südafrikaner Nicholas Alexander bezeichnete sie als „einen positiven Schritt“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion