„Er kann keinen Frieden bringen“: Selenskyj lädt Trump in die Ukraine ein

Am Sonntag hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem USA-Besuch Pressefragen beantwortet. Er lädt den ehemaligen US-Präsidenten Trump zum Besuch in sein Land ein.
Titelbild
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 21. September 2023.Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times
Von 6. November 2023

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte am Sonntag, 5. November, während seines Besuches in den USA auf eine frühere Äußerung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zum Urkaine-Krieg.

Im März hatte Trump den amtierenden Präsidenten Joe Biden scharf kritisiert, er sei unfähig, den Ukraine-Krieg zu führen, der seiner Meinung nach innerhalb eines Tages zu lösen sei.

Obwohl der Ex-Präsident keine Details über seine Strategie verraten wollte, betonte er, dass der Konflikt sehr leicht über Verhandlungen zu lösen sei.

„Ich werde dafür sorgen, dass innerhalb von einem Tag [zwischen Selenskyj und Putin] Frieden herrscht“, sagte Trump im März zu „Fox News“-Moderator Sean Hannity.

Ex-Präsident Donald Trump während des Florida Freedom Summit im Gaylord Palms Resort in Kissimmee, Florida, am 4. November 2023. Foto: Joe Raedle/Getty Images

Selenskyjs Antwort

Während eines Auftritts in der „NBC News“-Sendung „Meet the Press“ diesen Sonntag widersprach Selenskyj diesem, als die US-amerikanische Fernsehjournalistin Kristen Welker ihn auf Trumps Aussagen ansprach.

„Der ehemalige Präsident Trump hat gesagt, dass er ihn [den Krieg] in etwa 24 Stunden lösen und die Arbeit für mich beenden kann. Was soll ich sagen? Er ist sehr willkommen“, so Selenskyj.

Ich lade Präsident Trump ein. Wenn er hier ist, werde ich 24 Minuten brauchen und keine Minute länger, um Präsident Trump klarzumachen, dass er diesen Krieg nicht beenden kann. Er kann keinen Frieden bringen wegen Putin.“

Trump könne keinen Frieden schaffen, ohne ukrainisches Territorium an Russland abzutreten, erklärte Selenskyj weiter. Seit 2014 hält Russland die Krim besetzt und mittlerweile auch die östlichen Provinzen der Ukraine.

Selenskyj sagte: „Wenn er nicht unser Territorium und unsere Unabhängigkeit an diesen schrecklichen Mann, Putin, abgibt, kann er es nicht schaffen.“

Selenskyj verriet auch, dass er nicht mehr mit Trump gesprochen habe, seit dieser im Januar 2021 aus dem Amt geschieden ist.

Unterstützung für die Ukraine

Welker fragte Selenskyj auch, ob er glaube, dass die USA die Ukraine weiterhin unterstützen würden, falls Präsident Trump wiedergewählt werden sollte.

Selenskyj antwortete: „Ich weiß es wirklich nicht. Wirklich, ich weiß es nicht. Ich denke, dass es nicht nur vom Präsidenten abhängt, sondern auch von der Meinung der Amerikaner und der Gesellschaft. Meiner Meinung nach ist das am wichtigsten.“ In den Vereinigten Staaten und der EU hänge viel davon ab, wie sich die einfachen Bürger positionieren, so der ukrainische Präsident. „Es geht um ihre Unterstützung, ihr Geld.“

Innenpolitisch nimmt die Zustimmung für die Unterstützung der Ukraine in der amerikanischen Bevölkerung und unter den Abgeordneten weiter ab.

Obwohl die Hilfen für die Ukraine anfänglich relativ parteiübergreifend unterstützt wurden, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet.

Viele republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus und im Senat sind dagegen, dass sich die USA in den weit entfernten Konflikt einmischen.

Die Mehrheit der Demokraten hingegen betrachtet die Unterstützung für die Ukraine als moralischen Kampf von Gut gegen Böse, Demokratie gegen den Autoritarismus.

Kürzlich stand das Thema Ukraine-Hilfen im Kongress im Mittelpunkt, nachdem Biden 106 Milliarden Dollar an Hilfen für die Ukraine, Israel und andere internationale Unternehmungen gefordert hatte.

Biden gilt als Hardliner unter den Befürwortern der Ukraine. Er hat versprochen, den osteuropäischen Staat zu unterstützen, bis er Russland besiegt und sein Territorium zurückerobert hat.

Der neu gewählte Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat sich für weitere Ukraine-Hilfen offen gezeigt im Gegenzug für mehr Mittel für die Grenzsicherung. Bisher war er gegen jedwede Hilfen dieser Art.

Biden hat jedoch eingefordert, die Mittel für die Ukraine, Israel und andere internationale Bereiche in einem einzigen Paket zusammenzufassen. Diese Forderung hat kaum eine Chance, jemals im Repräsentantenhaus behandelt zu werden.

Noch dringlicher ist jedoch die Verabschiedung des Finanzetats der US-Regierung. Sollten sich die Abgeordneten bis zum 17. November darüber nicht einig werden oder ein Überbrückungsgesetz verabschieden, werden Teile der Regierungsarbeit eingestellt.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel Zelenskyy Invites Trump to Ukraine, Says Trump ‚Can’t Bring Peace‘ (deutsche Bearbeitung nh).



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion