Ermittlungen nach Paketbomben in Berlin und Paris – linksextremistische griechische Gruppierung „Verschwörung der Feuerzellen“ unter Verdacht

Absender der Paketbomben an das Berliner Finanzministerium und den Pariser IWF-Sitz war in beiden Fällen mutmaßlich die linksextremistische griechische Gruppierung "Verschwörung der Feuerzellen", sagte der griechische Polizeiminister Nikos Toskas.
Epoch Times17. März 2017

Nach dem Versand von Paketbomben an das Berliner Finanzministerium und den Pariser IWF-Sitz konzentrieren sich die Ermittler auf die Frage, wie die Pakete am Flughafen Athen die Sicherheitsschleusen passieren konnten. Vermutlich sei kein Alarm ausgelöst worden, weil die Pakete nur eine sehr geringe Menge explosiven Pulvers enthielten, hieß es am Freitag von Seiten der griechischen Ermittler. Absender war in beiden Fällen mutmaßlich die linksextremistische griechische Gruppierung „Verschwörung der Feuerzellen“, die eigentlich schon vor Jahren zerschlagen worden war.

Die Scanner am Athener Flughafen seien erst kürzlich von Deutschland geliefert worden und „die besten in Europa“, sagte Polizeiminister Nikos Toskas dem Sender Skai TV. Die bisherigen Ermittlungen hätten ergeben, dass in den Sendungen nur „eine geringe Menge von explosivem Pulver war, das auch in Feuerwerkskörpern verwendet wird“. Einen Zünder habe es nicht gegeben.

Toskas ließ keinen Zweifel daran, dass beide Sendungen von den „Überbleibseln der Feuerzellen“ verschickt wurden. „Das kam eindeutig von derselben Quelle“, sagte der Minister.

Zu der Paketbombe, die am Mittwoch beim Berliner Finanzministerium einging und rechtzeitig entdeckt wurde, gab es ein Bekennerschreiben. Am Pariser IWF-Sitz, wo die Sendung einen Tag später einging, wurden „Reste griechischer Briefmarken“ auf dem Umschlag oder dem kleinen Paket gefunden, das beim Öffnen explodierte und eine Mitarbeiterin an Gesicht und Händen verletzte.

Die Berliner Polizei machte die Sendung unschädlich und beschrieb den explosiven Stoff als „Blitzknallgemisch“, der erhebliche Verletzungen hätte verursachen können. Die griechische Tageszeitung „Avgi“ vermutete, die Sendung an den IWF habe dem Europadirektor Jeffrey Franks gegolten.

Das Ministerium von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der IWF spielen eine zentrale Rolle in den Verhandlungen zur Überwindung der griechischen Schuldenkrise und sind wegen ihrer Forderungen nach strikten Sparmaßnahmen für viele Griechen Feindbilder. Kritiker werfen den internationalen Gläubigern vor, eine Erholung der Wirtschaft Griechenlands durch zu harte Auflagen zum Abbau des Schuldenbergs verhindert zu haben.

Den Anfang 2008 in Erscheinung getretenen griechischen „Feuerzellen“ werden dutzende nicht tödlicher Brand- und Paketbombenanschläge in Griechenland zur Last gelegt. 2011 wurde die Gruppe größtenteils zerschlagen; einige teils sehr junge Mitglieder wurden damals zu langen Haftstrafen verurteilt. (afp)

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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