Spektakulärer Vulkanausbruch im Südwesten Islands

Im Südwesten Islands ist nach einem erneuten Vulkanausbruch der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Auf der bei Touristen sehr beliebten Reykjanes-Halbinsel habe sich am Samstagabend auf einer Länge von fast drei Kilometern die Erde aufgetan, teilte der Isländische Wetterdienst mit.
Titelbild
Am 16. März 2024 versammeln sich Menschen, um zu beobachten, wie geschmolzene Lava aus einem Spalt auf der Reykjanes-Halbinsel nördlich der evakuierten Stadt Grindavik im Westen Islands fließt.Foto: AEL KERMAREC/AFP über Getty Images
Epoch Times17. März 2024

Erneuter Vulkanausbruch auf Island, erneut der Ausnahmezustand: Zum vierten Mal seit Dezember ist in derselben Region aus einer Erdspalte Lava ausgetreten. Die leuchtend rot-orangefarbenen Eruptionen nahe dem Küstenort Grindavík waren von der nur 40 Kilometer nordöstlich gelegenen Hauptstadt Reykjavik aus zu sehen, wie Fotos auf der Website des Senders RUV zeigten.

Die Touristenattraktion Blaue Lagune, in der sich rund 700 Menschen befanden, wurde umgehend evakuiert. Auch ein paar wenige Bewohner, die zwischenzeitlich nach Grindavík zurückgekehrt waren, wurden sicherheitshalber wieder aus dem Ort gebracht.

„Die stärkste Eruption“ bisher

Zu dem Vulkanausbruch kam es nach Angaben des Wetterdienstes des Inselstaates zwischen Stora Skogfell und Hagafell. Ersten Erkenntnissen zufolge sei es diesmal „die stärkste Eruption“, erklärte der isländische Wetterdienst. Sie habe sich in der Nähe der vorigen Ausbruchs am 8. Februar ereignet.

Es bestehe bislang keine Gefahr für Menschen, hieß es. Wissenschaftler versuchten, sich von einem Hubschrauber aus ein Bild der Lage zu machen. Der Ausbruch hatte sich erneut mit starker seismischer Aktivität angekündigt. Experten zählten etwa 80 Erschütterungen.

Die Länge der aufgebrochenen Erdspalte war Experten zufolge rund 2,9 Kilometer lang. Rettungskräfte beschwerten sich über Touristen, die aus Sensationsgier in die Region aufgebrochen seien.

Wenige Minuten vor dem Ausbruch hatte Islands Wetterdienst erhöhte seismische Aktivität gemeldet und vor einem unmittelbar bevorstehenden Ausbruch gewarnt. Am Freitag hatte der Wetterdienst erklärt, in dem Gebiet sammele sich Magma unter der Erde, was zu einem erneuten Ausbruch führen könne.

Lava 200 Meter vor Schutzbarrieren

Das isländische Wetteramt teilte am frühen Sonntagmorgen mit, die Lava fließe weiter mit einer geschätzten Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Stunde Richtung Süden und Südosten. Das Szenario, dass die Lava das Meer erreiche, müsse in Betracht gezogen werden.

Am 16. März 2024: Lava dringt erneut aus einem Spalt auf der Reykjanes-Halbinsel nördlich der evakuierten Stadt Grindavik im Westen Islands aus. Foto: AEL KERMAREC/AFP über Getty Images

Ein Teil der Lava fließe auch in Richtung der Schutzbarrieren für die bereits im November evakuierte Küstenstadt Grindavík und sei nur noch rund 200 Meter von ihnen entfernt.

Die Vorwarnphase für den Ausbruch sei sehr kurz gewesen: Die erste Warnung an das Ministerium für Katastrophenschutz sei nur 40 Minuten vor Beginn der ersten Eruption eingegangen.

55 Kilometer von der Hauptstadt entfernt

Grindavík liegt auf der Reykjanes-Halbinsel rund 55 Kilometer südwestlich von Reykjavik. Auf der Halbinsel ist es seit Mitte Dezember zu vier Vulkanausbrüchen gekommen, bei einem im Januar hatte die Lava sogar drei Häuser am nördlichen Ausläufer des 4000-Einwohner-Ortes erfasst.

Die Zukunft der Gemeinde ist ungewiss. Die Regierung hat bereits einen Gesetzesentwurf vorgelegt, wonach Bewohner ihr Wohneigentum an ein staatliches Unternehmen verkaufen können sollen. Das erste Mal war der Vulkan am 18. Dezember ausgebrochen, zum zweiten Mal am 14. Januar.  Eine dritte, kleinere Eruption wurde am 8. Februar registriert.  (dpa)

Die aufgebrochene Erdspalte war Experten zufolge rund 3,5 Kilometer lang.

Die aufgebrochene Erdspalte war Experten zufolge rund 2,9 Kilometer lang. Foto: Uncredited/Almannavarnir, Iceland Civil Defense/AP/dpa



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