Expertengremium: AstraZeneca nutzte veraltete Daten für Wirksamkeits- und Thrombosestudie

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Anders als Biontech/Pfizer und Moderna liefert Astrazeneca der EU bisher nicht die vertraglich zugesagten Mengen Impfstoffe.Foto: Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/dpa/dpa
Epoch Times23. März 2021

Bei einer großangelegten US-Studie zur Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca sind nach Ansicht von US-Experten möglicherweise veraltete Daten zum Einsatz gekommen.

Ein internes Kontrollgremium habe „seine Besorgnis darüber ausgedrückt“, dass durch das Einbeziehen von „veralteten Informationen“ ein „unvollständiges Bild der Wirksamkeit vermittelt“ worden sein könnte, teilte das US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) am Dienstag mit.

Die am Montag von AstraZeneca veröffentlichte Studie hatte ergeben, dass das Vakzin auch bei älteren Menschen sehr wirksam ist und nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko führt.

Die Expertengruppe forderte den britisch-schwedischen Pharmakonzern nun auf, „mit dem Data and Safety Monitoring Board (DSMB) zusammenzuarbeiten, um die Wirksamkeitsdaten zu überprüfen und sicherzustellen, dass die genauesten, aktuellsten Wirksamkeitsdaten so schnell wie möglich veröffentlicht werden“.

AstraZeneca hatte am Montag das Ergebnis einer Phase-III-Studie in den USA bekanntgegeben. Demzufolge schützt die Impfung zu 79 Prozent vor einer Corona-Infektion mit Symptomen und zu hundert Prozent vor einem schweren Krankheitsverlauf, der einen Krankenhausaufenthalt erforderlich macht.

Nach den Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff sind allerdings bereits mehrere Menschen verstorben, teils nach anaphylaktischen Schocks, teils nach Thrombosen. die sich im Anschluss bildeten Die AstraZeneca Impfungen wurden daraufhin von mehreren Ländern ausgesetzt. Die EMA (Europäische Arzneimittelbehörde) teilte nach einer Überprüfung mit, dass der Nutzen die Risiken überwiege und bestätigte erneut seine Empfehlung für das Impfen mit dem AstraZeneca-Impfstoff. Daraufhin setzte Deutschland die AstraZeneca-Impfungen fort.

An der Studie nahmen den Angaben zufolge 32.449 Probanden teil, von denen zwei Drittel geimpft wurden. Rund 20 Prozent der Teilnehmer waren 65 Jahre oder älter und rund 60 Prozent hatten Vorerkrankungen wie Diabetes, die das Risiko eines schweren Verlaufs einer Covid-19-Erkrankung erhöhen.

Ein erhöhtes Thrombose-Risiko wurde bei den 21.583 Probanden, die mindestens eine Impfdosis erhielten, nicht festgestellt. (afp/er)



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