„Extrem“ beleidigende Entscheidung: Türkei drängt Trump zur Rücknahme von Einreisestopp

"Es ist extrem beleidigend, dass eine solche Entscheidung in einem Land wie den USA getroffen wurde, die als Nation bekannt ist, die verschiedene Religionen und ethnische Gruppen in einem Schmelztiegel vermischt hat," heißt es aus der Türkei mit Blick auf das Einreiseverbot.
Titelbild
Ein türkischer Soldaten vor der türkischen Nationalflagge. (Symbolbild)Foto: MUSTAFA OZER/AFP/Getty Images
Epoch Times31. Januar 2017

Die Türkei hat US-Präsident Donald Trump zur Rücknahme seines umstrittenen Einreisestopps gedrängt. Die Anordnung sei „inakzeptabel“ und „beleidigend“ und müsse „korrigiert“ werden, sagte Vize-Regierungschef Numan Kurtulmus am Dienstag der Zeitung „Habertürk“. Es war die erste offizielle Reaktion der türkischen Regierung auf den dreimonatigen US-Einreisebann für Bürger aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern.

„Es ist nicht möglich, dies zu akzeptieren“, sagte Kurtulmus der Zeitung. „Diese Anordnung sollte überdacht werden.“ Kurtulmus, der auch Regierungssprecher ist, machte die zunehmende Islam- und Fremdenfeindlichkeit im Westen sowie die verbreitete Ablehnung von Flüchtlingen für die Maßnahme verantwortlich und rief Washington auf, die Anordnung zu „korrigieren“, die „wirklich zur Diskriminierung“ von Menschen führe.

„Keiner der Bürger dieser Länder kann kategorisch als schlecht eingestuft werden“, sagte Kurtulmus zu der Anordnung, die laut Trump „radikale islamische Terroristen“ aufhalten soll. „Es ist extrem beleidigend, dass eine solche Entscheidung in einem Land wie den USA getroffen wurde, die als Nation bekannt ist, die verschiedene Religionen und ethnische Gruppen in einem Schmelztiegel vermischt hat.“

Ankara hatte sich bisher nicht zu dem am Freitag verhängten Einreisestopp geäußert. Ministerpräsident Binali Yildirim hatte am Samstag lediglich gewarnt, „die Errichtung von Mauern“ könne nicht die Flüchtlingskrise lösen. Die türkische Regierung hofft darauf, dass sich die Beziehungen zu den USA unter Trump verbessern und er mehr als sein Vorgänger Barack Obama auf ihre Forderungen eingeht.

Ankara fordert von Washington die Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen, der in der Türkei für den gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli verantwortlich gemacht wird. Auch dringt die Türkei darauf, dass die USA ihre Unterstützung für die syrische Kurdenpartei PYD einstellen. Ankara betrachtet die PYD als Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die auch in den USA als Terrororganisation gelistet ist. (afp)



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