Extreme Winterdürre in Frankreich – Umweltminister plant Maßnahmen zum Wassersparen

Frankreich erlebt derzeit den trockensten Winter seit 1959. Auch Italien und Spanien sind von Dürre geplagt.
Titelbild
Eine Wasserstandsmessung vom 23. Februar 2023 im trockenen Flussbett des Agly.Foto: RAYMOND ROIG/AFP via Getty Images
Epoch Times27. Februar 2023

Wegen einer extremen Winterdürre, wie sie seit 1959 in Frankreich nicht mehr vorgekommen ist, will Umweltminister Christophe Béchu Maßnahmen zum Wassersparen verabschieden. Das berichtete kürzlich die Zeitung „Euractiv“.

In Frankreich hat es seit mehr als vier Wochen so gut wie nicht mehr geregnet. Nachdem bereits der letzte Sommer sehr trocken ausgefallen war, steht der Februar vor einem weiteren Rekord.

Béchu wies weiter darauf hin, dass die unterirdischen Reserven „zwei Monate im Rückstand“ seien, was die Füllung angeht. Der Minister habe zwar keine näheren Angaben zum Inhalt der geplanten Maßnahmen gemacht, voraussichtlich werden sie aber Wasserbeschränkungen beinhalten. Die Franzosen müssten für ihren Wasserverbrauch „verantwortlich gemacht werden“, so Béchu.

Emmanuel Macron rief indessen am Samstag auf der Landwirtschaftsmesse zur Nüchternheit auf. Dies sei das „Motto der Regierung, um die drohende Dürre in Frankreich zu bewältigen und eine überstürzte Reaktion zu vermeiden“, wie ihn die französische Sonntagszeitung JDD zitiert. „Wir wissen, dass wir mit Problemen der Wasserknappheit konfrontiert sein werden: Anstatt uns unter Zwang zu organisieren, müssen wir das alles planen.“

Waldbrände in Frankreich befürchtet

Wegen der langen Trockenheit in Frankreich drohen im Südwesten des Landes in diesem Jahr besonders frühe und schlimme Waldbrände. „Die Feuer könnten intensiver sein, weil sie mehr Nahrung bekommen“, sagte Stéphane Clerc vom Département Pyrénées-Orientales am Freitag mit Blick auf die vielen vertrockneten Bäume und Büsche. Selbst Eichen, Olivenbäume und Aleppo-Kiefern, die als besonders resistent gegen Dürre gelten, stürben mitten im Winter ab, sagte er.

In dem Département, das an das Mittelmeer und an Spanien grenzt, zeugen aufgesprungene Böden und ausgetrocknete Wasserläufe von dem starken Wassermangel.

Seit Anfang des Jahres seien in der Gegend bereits knapp 90 Hektar Land abgebrannt, mehr als viermal so viel wie im Vorjahr. Frankreich hatte bereits im vergangenen Jahr unter einer extremen Trockenheit und zahlreichen Hitzeperioden gelitten, die zahlreiche Waldbrände begünstigt hatten, unter anderem in der Bretagne, in der dies bislang sehr selten vorkam.

Im Département Pyrénées-Orientales wurde die Dürrewarnung seit vergangenem Juni nicht aufgehoben. Seit Mitte Februar gilt auch im südfranzösischen Var der Alarmzustand, der Wassereinschränkungen ermöglicht.

Spanien: Wasserspeicher in Mallorca ebenfalls nur zur Hälfte gefüllt

Auch Italien leidet erneut unter einer dramatischen Dürre – Seen und Flüsse haben teilweise historische Tiefststände erreicht. In der Lagunenstadt Venedig mussten sogar einzelne Kanäle gesperrt werden.

Der längste Fluss Italiens, der Po, führt derzeit nur halb so viel Wasser wie sonst. Dem Santa-Giustina-Stausee im Nonstal im Trentino fehlen derzeit 30 Millionen Kubikmeter Wasser, was etwas weniger als der Hälfte des normalen Pegels zu dieser Jahreszeit entspricht. Mario Tonina, der Trentiner Umweltlandesrat, spricht gegenüber dem Portal „Südtirol News“ von einer kritischen Phase.

Neben Frankreich und Italien ist laut dem Nachrichtenportal „Agrarheute“ auch Spanien von erheblicher Dürre betroffen. Auf Mallorca etwa seien die Wasserspeicher zum Teil nur zur Hälfte gefüllt. Auch hier fehlte der übliche Winterregen. Auf etwa einem Zehntel des Festlandes herrsche lang anhaltende Dürre, so das spanische Umweltministerium. (afp/il)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion