Frankreichs Präsident bittet um Verzeihung für Unrecht an algerischen Harkis

Titelbild
Frankreichs Präsident Emmanuel Macon.Foto: GONZALO FUENTES/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times20. September 2021

Emmanuel Macon hat als erster Präsident im Namen Frankreichs um Verzeihung für das Leid der sogenannten Harkis gebeten. „Ich möchte den Kämpfern unsere Dankbarkeit aussprechen, wir werden sie nicht vergessen“, sagte Macron am Montag bei einer Gedenkveranstaltung in Paris zu Ehren der algerischen Hilfssoldaten der französischen Armee im Algerienkrieg. „Ich bitte um Verzeihung.“

Rund 150.000 Harkis hatten im Unabhängigkeitskrieg von 1954 bis 1962 für Frankreich gekämpft. Nach dem Abzug der Franzosen wurden zehntausende der angeblichen „Kollaborateure“ von Unabhängigkeits-Befürwortern massakriert.

Vor Macron hatte sich schon Präsident François Hollande zur Verantwortung Frankreichs für das Unrecht an den Harkis bekannt, nicht aber um Entschuldigung gebeten.

Macrons Versprechen

Macron versprach, noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf vorzustellen, um „die Anerkennung und Entschädigung der Harkis im Marmor unserer Gesetze zu verankern“. „Die Ehre der Harkis muss im nationalen Gedächtnis verankert werden“, um „die Wunden zu heilen“.

Frankreich tut sich bis heute schwer mit der Aufarbeitung des Kolonialkriegs, lange war nur von den „Ereignissen in Algerien“ die Rede. In dem Krieg wurden zwischen 1954 und 1962 rund eine halbe Million Algerier und 30.000 Franzosen getötet, mindestens die Hälfte der algerischen Opfer waren Zivilisten. Der Krieg endete 1962 mit der Unabhängigkeit Algeriens.

Nach dem Ende des Konflikts überließ der französische Staat 55.000 bis 75.000 Harkis ihrem Schicksal in Algerien, wo sie und ihre Familien Vergeltungsmaßnahmen der Nationalisten ausgesetzt waren. Einige zehntausend Harkis und ihre Familien wurden unter oft erbärmlichen Bedingungen in Frankreich aufgenommen, darunter im südfranzösischen Internierungslager Rivesaltes.

Heute leben mehrere hunderttausend Harkis und ihre Angehörigen und Nachfahren in Frankreich, wo sie als Einwanderer galten und zugleich von der großen algerischen Diaspora abgelehnt wurden. Noch im Jahr 2000 bezeichnete der damalige algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika sie als „Kollaborateure“. Er kritisierte zwar ihre Lebensbedingungen in Frankreich, schloss aber eine Rückkehr nach Algerien aus, da dies „nicht ihr Land“ sei. (afp/dl)



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