Freundin des Las-Vegas-Attentäters war nach eigenen Angaben nicht eingeweiht

Die Freundin des Todesschützen von Las Vegas hatte nach eigenen Angaben keine Ahnung von den Massakerplänen. Eine entsprechende Erklärung veröffentlichte die 62-jährige Marilou Danley über ihren Anwalt.
Titelbild
Absperrung vor dem Hotel in Las Vegas, aus dem die tödlichen Schüsse gefallen sind.Foto: MARK RALSTON/AFP/Getty Images
Epoch Times5. Oktober 2017

Nach dem Massaker in Las Vegas hatten die Ermittler bei der Suche nach einem Motiv auf die Freundin des Todesschützen gesetzt – offenbar vergeblich. Nach ihrer Befragung durch die US-Bundespolizei FBI ließ Marilou Danley am Mittwoch über ihren Anwalt erklären, sie habe nichts von den Plänen ihres Lebensgefährten gewusst. US-Präsident Donald Trump sagte bei einem Besuch in der Glücksspielmetropole, die USA seien „eine Nation in Trauer“.

Danley war am Dienstagabend von einem Urlaub in ihrer philippinischen Heimat zurückgekehrt und von FBI-Beamten am Flughafen in Empfang genommen worden. Die Ermittler hatten sich von der 62-jährigen Australierin Einblicke in die möglichen Motive des 64-jährigen Stephen Paddock erhofft, der am Sonntagabend von seinem Hotelzimmer aus 58 Besucher eines Country-Festivals erschossen hatte. Nach neuen Angaben der Polizei wurden 489 weitere verletzt.

Danley erklärte nach ihrer Befragung durch das FBI, nichts von den Anschlagsplänen ihres Lebensgefährten gewusst zu haben: „Er hat nie etwas zu mir gesagt oder etwas getan, das ich als Warnung hätte verstehen können, dass so etwas Schreckliches passieren würde“. Sie habe Paddock als „freundlichen, liebevollen, stillen Mann“ gekannt. Sie habe ihn geliebt und auf eine „ruhige gemeinsame Zukunft“ mit ihm gehofft.

Vor zwei Wochen habe Paddock ihr dann ein Flugticket gebucht, um ihre Familie in den Philippinen besuchen zu können, berichtete Danley. Als Paddock ihr während des Aufenthalts Geld für den Kauf eines Hauses überwiesen habe, habe sie zunächst befürchtet, dass er sich von ihr trennen wolle. „Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass er in irgendeiner Weise Gewalt gegen irgendjemanden plante“, fügte Danley hinzu.

Die Australierin war laut Medienberichten vor 20 Jahren in die USA ausgewandert. Paddock lernte sie demnach vor einigen Jahren in einem Casino in Reno im Bundesstaat Nevada kennen, wo sie als Hostess arbeitete. Der spätere Massenmörder war ein leidenschaftlicher Spieler und besuchte häufig Casinos.

Sheriff Joseph Lombardo sagte, angesichts der umfangreichen Vorbereitungen des Täters, der an verschiedenen Orten insgesamt 47 Schusswaffen gehortet hatte, sei klar, dass dieser den Angriff gründlich geplant – und möglicherweise auch Unterstützung durch einen Komplizen hatte. Bislang habe die Polizei aber noch keinen Verdächtigen identifiziert. Auch Danley wird von der Polizei nicht als Verdächtige, sondern lediglich als „Person von Interesse“ eingestuft

Trump und seine Ehefrau Melania besuchten am Mittwoch Überlebende des Blutbads in einem Krankenhaus und ein Kommandozentrum der Polizei, wo der Präsident den Einsatz der Polizisten, Ärzte und anderen Helfer würdigte und seine Solidarität mit den Überlebenden bekundete. In den kommenden Monaten „werden wir alle mit dem Horror zu kämpfen haben“, sagte Trump. „Aber wir werden uns zusammen durch ihn durchkämpfen.“

Zum Stand der Ermittlungen äußerte sich Trump nicht näher. Den Heckenschützen bezeichnete er lediglich erneut als „sehr kranken“ und „sehr verrückten“ Mann. (afp)



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