Frontex: Geschlossene Balkanroute führte umgehend zu Rückgang der Flüchtlingszahl

Der Rückgang der Flüchtlingszahlen in diesem Frühjahr ist laut einer bislang unveröffentlichten Analyse von Frontex vor allem auf die Grenzschließungen auf der Balkanroute zurückzuführen.
Titelbild
Flüchtlinge auf der BalkanrouteFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Juni 2016

Der Rückgang der Flüchtlingszahlen in Europa in diesem Frühjahr ist laut einer bislang unveröffentlichten Analyse der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, über die die "Welt am Sonntag" berichtet, vor allem auf die Grenzschließungen auf der Balkanroute zurückzuführen.

"Als nach dem 19. Februar die mazedonischen Behörden striktere Auswahl-Regeln für die Einreise aus Griechenland einführten, ging die Zahl der ankommenden Personen in Griechenland aus der Türkei umgehend zurück", heißt es in der Analyse der europäischen Behörde mit Sitz in Warschau.

Die weitere Abnahme wird mit dem Start der Nato-Aufklärungsmission in der Ägäis sowie dem Flüchtlingsabkommen zwischen der Türkei und der Europäischen Union begründet, das ab dem 20. März umgesetzt wurde. Beide Maßnahmen hätten "wahrscheinlich weitere Gruppen von Migranten entmutigt, die Türkei zu verlassen", lautet die Einschätzung in dem Bericht.

Streit zwischen Merkel und Seehofer um die erfolgreiche Lösung

Die Analyse der unabhängigen Grenzschutzagentur ist wichtig, weil sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer seit Monaten darüber streiten, welche Flüchtlingspolitik erfolgreich war, schreibt die "Welt am Sonntag".

Das Kanzleramt hatte zuletzt erklärt, dass die einseitige Sperrung der mazedonisch-griechischen Grenze keine nachhaltige Lösung gewesen sei –- im Gegensatz zur späteren EU-Türkei-Vereinbarung.

Kurz zuvor hatte dagegen Seehofer in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" über die Entwicklung des Flüchtlingszuzugs gesagt: "Die Kurve senkt sich wieder im Winter, nach der Schließung der Balkanroute geht sie massiv nach unten und bleibt vor und nach dem Türkei-Gipfel im März auf diesem niedrigen Niveau." (dts)



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