Deutschland in der Kritik – „Wir wurden als paranoide, russophobe Esten abgetan“

Titelbild
Toomas Hendrik Ilves.Foto: FREDERICK FLORIN/AFP via Getty Images
Epoch Times27. Februar 2022

Der frühere Präsident Estlands, Toomas Hendrik Ilves, hat Deutschland vorgeworfen, die von Russland ausgehende Bedrohung für andere Länder lange nicht ernst genommen zu haben.

Insbesondere die baltischen Staaten hätten schon lange vor russischen Aggressionen gewarnt, sagte Ilves dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Sonntag). Doch „wir wurden als paranoide, russophobe Esten abgetan“.

Estland sei bereits 2007 massiven Cyberangriffen ausgesetzt gewesen, sagte Ilves weiter. Die Bundesregierung habe das aber nicht geglaubt. „Stattdessen haben wir herablassende Ratschläge von Leuten zu bekommen, die nie unter sowjetischer Herrschaft gelebt haben und ganz anders von Russland behandelt werden als wir.“

Der Ex-Präsident sprach sich für Waffenlieferungen an die Ukraine und harte Sanktionen gegen Russland aus, darunter einen Ausschluss des Landes aus dem Swift-Zahlungssystem. „Die Sanktionen werden effektiv sein, aber es dauert, bis sie wirken“, sagte er dem RND. Russlands Präsident Wladimir Putin sei zwar nicht demokratisch gewählt, trotzdem müsse er sich mit seiner eigenen Bevölkerung auseinandersetzen – insbesondere mit den Oligarchen.

Toomas Hendrik Ilves war von 2006 bis 2016 Staatspräsident Estlands. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion