Großbrände in Israel: Regierung spricht von „gezielter Brandstiftung“

Die israelischen Behörden vermuten, dass zumindest ein Teil der Feuer, die seit vier Tagen vor allem bei der Küstenstadt Haifa wüten, auf Brandstiftung zurückgehen. Am Freitagmorgen meldete die Polizei einen neuen Brandherd in Kirjat Gat südlich von Tel Aviv.
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Feuer in Haifa am 24. 11. 2016.Foto: JACK GUEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times25. November 2016

+++ 12:43 Regierung spricht von „gezielter Brandstiftung“ +++

In der israelischen Stadt Haifa sind angesichts der zahlreichen Großbrände rund 60.000 Einwohner aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Es sei klar, dass „viele Brände gezielt gelegt wurden und wir es mit einem Terrorismus der Brandstiftung zu tun haben“, sagte Gilad Erdan, Minister für öffentliche Sicherheit, am Donnerstagabend in Haifa. Vor allem in der Küstenstadt im Norden des Landes, aber auch in anderen Landesteilen, darunter Gebiete um Nazareth und Jerusalem, wüten seit Tagen zahlreiche Großbrände.

Grund hierfür seien eine anhaltende Dürrephase und starke Winde. Die Polizei ermittelt unterdessen aber auch wegen Brandstiftung. Viele Menschen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in Krankenhäusern behandelt. Mehrere Staaten – darunter Russland, Italien, Kroatien, die Türkei und Griechenland – unterstützen Israel bei den Löscharbeiten, unter anderem mit Löschflugzeugen. (dts)

+++ 10:40 Hunderte Menschen wegen Bränden nahe Jerusalem in Sicherheit gebracht – Verdacht auf Brandstiftung +++

Wegen heftiger Brände im Zentrum Israels sind Hunderte Menschen aus einem Dorf nahe Jerusalem in Sicherheit gebracht worden. Der gesamte Sektor von Beit Meir sei in der Nacht zu Freitag geräumt worden, „vielleicht 400“ Menschen seien weggebracht worden, sagte der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld der Nachrichtenagentur AFP. Beit Meir ist eine religiöse, genossenschaftlich organisierte Siedlung in den Bergen westlich von Jerusalem.

Ein Mensch sei festgenommen worden, er habe „sehr wahrscheinlich“ mit dem Brand zu tun, sagte Rosenfeld weiter. Die israelischen Behörden vermuten, dass zumindest ein Teil der Feuer, die seit vier Tagen vor allem bei der Küstenstadt Haifa wüten, auf Brandstiftung zurückgehen. Am Freitagmorgen meldete die Polizei einen neuen Brandherd in Kirjat Gat südlich von Tel Aviv.

In Haifa verbrachten Tausende Menschen die Nacht nicht in ihren Häusern. Am Donnerstag waren rund 60.000 Menschen in der drittgrößten Stadt des Landes vor den Feuern in Sicherheit gebracht worden. Nach Behördenangaben wurden sowohl Wohnhäuser als auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen und Universitäten, aber auch Gefängnisse evakuiert.

Am Freitagmorgen sagte Polizeisprecher Rosenfeld, die Lage sei inzwischen „unter Kontrolle“. „Aber die Dinge können sich ändern und sich entwickeln, während wir hier reden.“

In den am meisten betroffenen Vierteln von Haifa waren am Freitag zahlreiche Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte im Einsatz, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die in Sicherheit gebrachten Einwohner dürften vorerst nicht zurück in ihre Häuser, sagte eine Polizeisprecherin.

Grund für die Feuer sind eine anhaltende Dürre und starke Winde. Die Polizei ermittelt aber auch wegen Brandstiftung. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, machte am Donnerstag politisch motivierte Brandstifter für die Feuersbrunst verantwortlich. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, jede Brandstiftung als „Terrorakt“ zu verfolgen.

Vertreter der israelischen Araber wiesen Unterstellungen, jemand aus ihrer Gemeinschaft habe gezündelt, dagegen als rassistisch zurück. (afp)

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