Großbritannien erteilt EU-Mobilitätsabkommen für junge Leute Absage

Großbritannien hat keine Absichten, ein EU-weites Mobilitätsabkommen abzuschließen. An dessen Stelle sollen bilaterale Abkommen mit einzelnen EU-Mitgliedsländern stehen.
Der Brexit und seine Folgen belasten weiterhin die deutschen Handelsbeziehungen mit Großbritannien.
Großbritannien möchte nach dem Brexit kein EU-weites Abkommen zur Reiseerleichterung junger Menschen.Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
Epoch Times20. April 2024

Die britische Regierung hat einem Abkommen mit der EU eine Absage erteilt, das es jungen Briten erleichtern würde, in dem Staatenbund zu leben, studieren und arbeiten. „Wir führen kein EU-weites Jugendmobilitätsprogramm ein“, erklärte ein Regierungssprecher am Samstag in London. „Die Freizügigkeit innerhalb der EU wurde beendet und es gibt keine Pläne, dies einzuführen“, fügte er unter Verweis auf den EU-Austritt Großbritanniens hinzu.

Die EU-Kommission hatte ein Abkommen vorgeschlagen, damit junge Menschen aus der Europäischen Union und Großbritannien künftig wieder leichter auf der jeweils anderen Seite des Ärmelkanals studieren und arbeiten können und wollte Verhandlungen darüber mit London führen. Seit dem Brexit brauchen EU-Bürgerinnen und -Bürger für den Aufenthalt in Großbritannien wieder ein Visum, ebenso brauchen junge Briten ein Visum für den Aufenthalt in der EU.

Dem EU-Vorschlag zufolge sollten junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren künftig für vier Jahre im Zielland bleiben dürfen, ohne dass ein Visum etwa an einen festen Arbeitsvertrag gekoppelt ist. London erteilte dem Vorschlag nun eine Absage.

London bevorzugt bilaterale Abkommen

Stattdessen sei das Vereinigte Königreich offen mit einzelnen EU-Mitgliedstaaten, erläuterte der Regierungssprecher. London hat bereits entsprechende Abkommen mit 13 Ländern.

Großbritannien war nach dem Brexit aus dem europäischen Studentenaustauschprogramm Erasmus ausgetreten. Die EU-Kommission hatte jedoch angedeutet, sie sei „offen“ für einen Wiedereintritt Londons.

Nach Angaben der EU-Kommission belaufen sich die Studiengebühren für nicht im Vereinigten Königreich ansässige Studenten an britischen Universitäten derzeit auf durchschnittlich 22.000 Pfund (rund 25.500 Euro) pro Jahr, gegenüber rund 9.000 Pfund für Ortsansässige. Ein Studienvisum für Großbritannien kostet EU-Bürger derzeit 490 Pfund, ein Arbeitsvisum zwischen 719 und 1.639 Pfund. Hinzu kommen Extrakosten für die Gesundheitsversorgung. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion