Habeck: Energiewende nicht zu Lasten Dritter

Robert Habeck (Grüne) verkündete am Dienstag bei der Eröffnung des Berlin Energy Transition Dialogue, dass ärmere Länder durch die Energiewende der EU nicht in Mitleidenschaft gezogen werden dürften. Ziel der EU-Energiepolitik sei es, wieder mehr in Richtung Unabhängigkeit hinzuarbeiten.
Epoch Times29. März 2022

Die Energiewende in Deutschland und der EU darf laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nicht zu einer Belastung für ärmere Länder werden. „Unsere energiepolitische Umstellung darf nicht zu Lasten Dritter gehen“, sagte Habeck am Dienstag bei der Eröffnung des Berlin Energy Transition Dialogue (BETD).

An der Konferenz nehmen Minister sowie Delegationen aus über 50 Ländern mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft teil.

Unabhängigkeit fossiler – und russischer – Energie

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nahm an der Eröffnung des BETD teil. Ziel der Konferenz ist es laut Bundeswirtschaftsministerium, Strategien für die weltweite Umsetzung der Energiewende und eine größere Unabhängigkeit von fossilen Energien zu entwickeln. Auch der Konflikt in der Ukraine spielte bei der Eröffnungszeremonie am Dienstag eine zentrale Rolle.

„Die globale Energiewende und die Bekämpfung der Klimakrise sind heute harte Geopolitik“, erklärte Baerbock. Das Interesse an einer internationalen Zusammenarbeit sei groß. „Jetzt geht es darum, uns schnellstmöglich unabhängig von russischen Energieimporten zu machen – und damit gleichzeitig den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energien voranzutreiben“.

Der Ukraine-Krieg habe die „dramatischen Fehler“ der Energiepolitik in der Vergangenheit noch einmal deutlich gemacht, sagte Habeck in seiner Eröffnungsrede. Deutschland habe sich selbst in den vergangenen Jahrzehnten in eine große Abhängigkeit gebracht.

Nötig sei es nun, Deutschland und Europa „Schritt für Schritt“ unabhängig von russischer Energie zu machen. Kurzfristig werde das zu steigenden Preisen und erhöhter Inflation führen. Langfristig biete die Situation jedoch auch die Möglichkeit, „richtige Entscheidungen“ zu treffen, betonte Habeck.

„Das beste Mittel, das wir haben, um die unmittelbaren Konsequenzen aus diesem Krieg zu mindern, ist der schnelle Ausbau von erneuerbaren Energien“, sagte Habeck. Auch eine höhere Energieeffizienz sei wichtig. Der zusätzliche Druck durch den russischen Angriff auf die Ukraine ermögliche eine „sehr viel schnellere“ Umsetzung der Energiewende.

„Fossile Energien neigen immer dazu, Monopole zu schaffen“, warnte Habeck. Dies gelte sowohl wirtschaftlich, als auch politisch. „Monopole müssen verteidigt werden – fossile Energien schaffen also autoritäre Tendenzen“, sagte Habeck weiter. Mit den Erneuerbaren ließe sich die Energieversorgung jedoch breiter aufstellen: „Man kann den Wind nicht klauen, die Sonne gehört niemandem“, sagte Habeck. (afp/mf)



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