„Handelsblatt“: Neue Zwangsarbeitsvorwürfe gegen Volkswagen in China

VW wird verdächtigt, das beim Bau einer Teststrecke im chinesischen Xinjiang womöglich Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. Sie seien über Arbeiter-Transferprogramme und sogenannte „Armutsbekämpfungs-Maßnahmen“ eingestellt worden. 
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China ist der wichtigste Absatzmarkt für den VW-Konzern.Foto: Gero Breloer/dpa
Epoch Times14. Februar 2024

Einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge gibt es neue Hinweise auf den Einsatz von Zwangsarbeitern im Rahmen der Aktivitäten des Volkswagen-Konzerns im chinesischen Xinjiang.

Am Bau einer Teststrecke in der nordwestchinsischen Provinz seien womöglich uigurische Zwangsarbeiter beteiligt gewesen, berichtete die Zeitung am Mittwoch unter Verweis auf Untersuchungen des Xinjiang-Forschers Adrian Zenz.

VW ist in der Region an einem Joint Venture mit dem chinesischen Unternehmen SAIC beteiligt. Die Teststrecke in Turpan wurde laut „Handelsblatt“ 2019 eröffnet.

„Auf der Webseite der Unternehmen, die die VW-Saic-Teststrecke gebaut haben, finden sich eindeutige Belege dafür, dass in der Bauphase uigurische Zwangsarbeiter eingesetzt wurden“, sagte Zenz. Sie seien über Arbeiter-Transferprogramme und sogenannte „Armutsbekämpfungs-Maßnahmen“ eingestellt worden.

„Zudem haben Mitarbeiter der Organisationen, die an dem Bau der Teststrecke beteiligt waren, aktiv an Maßnahmen zur Kontrolle und Unterdrückung der Uiguren teilgenommen“, ist sich der Experte dem Bericht zufolge sicher.

BASF zieht sich zurück

Zenz ist ein deutscher Anthropologe, der seit einigen Jahren in den USA zu China forscht. Er hatte schon früh auf die mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang hingewiesen und war 2021 von Peking mit Sanktionen belegt worden.

VW war in den vergangenen Tagen unter Druck geraten, es dem deutschen Chemieriese BASF gleich zu tun und sich aus Xinjiang zurückzuziehen. BASF hatte nach Berichten über Menschenrechtsverletzungen bei seinen Aktivitäten in Xinjiang in der vergangenen Woche einen schnelleren Verkauf seiner Anteile an zwei Joint-Venture-Unternehmen dort angekündigt.

Den chinesischen Behörden wird seit langem vorgeworfen, in der nordwestchinesischen Provinz nicht nur die muslimische Minderheit der Uiguren zu überwachen und zu unterdrücken. Peking weist jegliche Vorwürfe zurück und gibt an, sein Vorgehen in der Region Xinjiang diene vorrangig dem Kampf gegen Extremismus. (afp)



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