Der „Pineapple Express“: Heftiges Unwetter zieht über Kalifornien – Drei Tote

Eigentlich ist Kalifornien für sein sonniges Wetter bekannt. Derzeit wird der Bundesstaat von ungewöhnlich viel Regen heimgesucht. Ein Wetterphänomen mit kaum bekanntem Namen sorgt für Chaos.
Normalerweise scheint hier an mehr als 260 Tagen im Jahr die Sonne. Nun regnet es in Los Angeles so stark wie seit vielen Jahren nicht mehr.
Normalerweise scheint hier an mehr als 260 Tagen im Jahr die Sonne. Nun regnet es in Los Angeles so stark wie seit vielen Jahren nicht mehr.Foto: David Crane/The Orange County Register/AP
Epoch Times6. Februar 2024

Bei einem schweren Sturm im US-Bundesstaat Kalifornien sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Die Menschen wurden in den Landkreisen Santa Cruz und Yuba sowie in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento von umstürzenden Bäumen erschlagen, wie die Behörden am Montag mitteilten. Hunderttausende Menschen waren in dem Bundesstaat an der US-Westküste ohne Strom.

Das Sturmtief mit heftigen Winden und massiven Regenfällen hat seit dem Wochenende weite Teile Kaliforniens im Griff. Das Unwetter führte zu Überschwemmungen, Sturzfluten und Erdrutschen.

Bäume wurden entwurzelt, Häuser beschädigt und Autos zerstört. Teilweise fiel an einem Tag so viel Regen wie sonst in Monaten, im Großraum Los Angeles wurden binnen 24 Stunden mehr als 25 Zentimeter Regen gemessen. Im Süden Kaliforniens wurde bis Dienstag mit Starkregen gerechnet.

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hatte wegen des Sturms den Notstand für eine Reihe von Landkreisen ausgerufen. Er warnte vor einem „ernstzunehmenden Sturm mit gefährlichen und potenziell lebensbedrohlichen Auswirkungen“. Die Bürgermeisterin von Los Angles, Karen Bass, rief die Bewohner der Millionenstadt auf, das Haus nur in dringende Notfällen zu verlassen.

Schlammlawinen und Überflutungen

Das Unwetter, das zunächst im Großraum San Francisco wütete, zog weiter gen Süden und erreichte Santa Barbara und Los Angeles.

Der heftige Regen löste Schlammlawinen aus, überflutete Straßen und legte die Stromversorgung lahm. Nach Angaben der Website PowerOutage waren hunderttausende Haushalte vorübergehend ohne Strom.

Der Nationale Wetterdienst NWS sprach vom „heftigsten Sturm der Saison“ mit dem Risiko von „gefährlichen Überschwemmungen, massiven Schneefällen, Windböen, Überflutungen an der Küste und hoher Brandung“. Der Sturm sorgte auch für Behinderungen im Flugverkehr. Der Wetterdienst warnte auch vor Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 96 Kilometern pro Stunde.

„Pineapple Express“

Grund für das Unwetter ist ein als „Pineapple Express“ (Ananas-Express) bezeichnetes Wetterphänomen, das große Mengen feuchter Luft vom Pazifik aus der Region um Hawaii nach Kalifornien bringt. Im Sommer hatte der Westen der USA eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen erlebt. Der darauf folgende Winter war bisher ungewöhnlich feucht.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes versteht man darunter dieser Art „atmosphärischen Fluss“ ein „relativ schmales, gerichtetes Band feuchtegesättigter Luft“ mit einer Breite von etwa 500 Kilometern und einer Länge von rund 2000 Kilometern und mehr. Solche Systeme transportierten einen großen Teil des Wasserdampfs außerhalb der Tropen. (afp/dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion