Irakische Paramilitärs: Massengrab mit rund 500 Leichen nahe Mossul entdeckt

Im Irak ist ein Massengrab mit rund 500 Leichen entdeckt worden. Es befinde sich am Badusch-Gefängnis nahe Mossul, teilte der Dachverband der Pro-Regierungs-Paramilitärs Hasched al-Schaabi am Samstag mit.
Titelbild
Massengrab in Mossul, Irak.Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images
Epoch Times11. März 2017

Im Irak ist nach Angaben von Paramilitärs ein Massengrab mit rund 500 Leichen entdeckt worden. Es befinde sich auf dem Gelände des Badusch-Gefängnisses nahe Mossul, teilten die schiitischen Milizionäre der Haschd al-Schaabi (Volksmobilisierungseinheiten) am Samstag mit. Die Menschen seien von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ermordet worden.

Die Dschihadistenmiliz hatte Mossul im Juni 2014 erobert. Ihr Chef Abu Bakr al-Bagdadi rief damals bei seinem einzigen öffentlichen Auftritt dort das „Kalifat“ des IS aus, welches irakische und syrische Gebiete umfasste. Derzeit sind irakische Truppen in Mossul auf dem Vormarsch. Den Ostteil der zweitgrößten irakischen Stadt hatten die irakischen Sicherheitskräfte Ende Januar eingenommen. Am 19. Februar starteten sie eine Offensive zur Rückeroberung des dichter besiedelten Westteils von Mossul.

In einem 2015 veröffentlichten Bericht der UNO heißt es, der IS habe rund 600 Männer umgebracht, nachdem er das Badusch-Gefängnis im Juni 2014 eroberte. In dem Gefängnis hielt der IS nach Angaben der irakischen Abgeordneten Vian Dachil nach seiner Offensive 2014 rund 500 Frauen der kurdisch-jesidischen Minderheit gefangen, die als Sex-Sklavinnen missbraucht worden seien. Die Männer dieser Minderheit wurden umgebracht.

Die Volksmobilisierungseinheiten beteiligen sich an der Seite der irakischen Armee am Kampf gegen den IS. Die schiitische Miliz wird vom Iran unterstützt. Die Gruppierung erläuterte nicht, wie sie auf die Zahl von 500 Leichen kam. Der UN-Bericht von 2015 enthielt Schilderungen, nach denen die überwiegend schiitischen Häftlinge des Badusch-Gefängnisses mit Lastwagen zu einer Schlucht gefahren und dort erschossen wurden. Die Schilderungen stammten von Überlebenden, die sich nach eigenen Angaben aus dem Massengrab retten konnten. (afp)



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